Beim Himmel! diesmal erst bin ich von wahrem und ungemeßnem Enthusiasmus erfüllt. Was ich früher beschrieben, war eine lachende Natur, verbun- den mit allem, was Kunst und Geld hervorbringen können. Ich verließ es mit Wohlgefallen, und ob- gleich ich schon Aehnliches gesehen, ja selbst besitze, nicht ohne Verwunderung. Was ich aber heute sah, war mehr als dieses, es war ein Zauberort, in das reizendste Gewand der Poesie gehüllt, und von aller Majestät der Geschichte umgeben, dessen Anblick mich noch immer mit freudigem Staunen erfüllt.
Du erfahrne Historienkennerin und Memoirenle- serin weißt besser als ich, daß die Grafen von War-
Neunter Brief.
Warwick den 28ſten.
Theure Julie!
Beim Himmel! diesmal erſt bin ich von wahrem und ungemeßnem Enthuſiasmus erfüllt. Was ich früher beſchrieben, war eine lachende Natur, verbun- den mit allem, was Kunſt und Geld hervorbringen können. Ich verließ es mit Wohlgefallen, und ob- gleich ich ſchon Aehnliches geſehen, ja ſelbſt beſitze, nicht ohne Verwunderung. Was ich aber heute ſah, war mehr als dieſes, es war ein Zauberort, in das reizendſte Gewand der Poeſie gehüllt, und von aller Majeſtät der Geſchichte umgeben, deſſen Anblick mich noch immer mit freudigem Staunen erfüllt.
Du erfahrne Hiſtorienkennerin und Memoirenle- ſerin weißt beſſer als ich, daß die Grafen von War-
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Neunter Brief.
Warwick den 28ſten.
Theure Julie!
Beim Himmel! diesmal erſt bin ich von wahrem
und ungemeßnem Enthuſiasmus erfüllt. Was ich
früher beſchrieben, war eine lachende Natur, verbun-
den mit allem, was Kunſt und Geld hervorbringen
können. Ich verließ es mit Wohlgefallen, und ob-
gleich ich ſchon Aehnliches geſehen, ja ſelbſt beſitze,
nicht ohne Verwunderung. Was ich aber heute ſah,
war mehr als dieſes, es war ein Zauberort, in
das reizendſte Gewand der Poeſie gehüllt, und von
aller Majeſtät der Geſchichte umgeben, deſſen Anblick
mich noch immer mit freudigem Staunen erfüllt.
Du erfahrne Hiſtorienkennerin und Memoirenle-
ſerin weißt beſſer als ich, daß die Grafen von War-
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Pückler-Muskau, Hermann von: Briefe eines Verstorbenen. Bd. 3. Stuttgart, 1831, S. [223]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pueckler_briefe03_1831/267>, abgerufen am 22.12.2024.
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