abreisen wollte. Auch ich werde Newmarket verlassen, und meinen Brief in London weiter fortsetzen.
Eppingplace, den 20sten.
Ich bin nicht so weit gekommen, als ich wollte, und muß hier übernachten, da die Besichtigung zweier Parks mich den halben Tag aufgehalten hat. Die darauf verwandte Mühe hat sich jedoch reichlich be- lohnt. Der erste, Audley-Park, dem Lord Braybrook gehörig, kann unter den ansehnlichsten im Lande eine Stelle behaupten.
Die Straße führt mitten durch denselben, mit tie- fen Ahas auf beiden Seiten, die den Park sichern, und doch die volle Aussicht hinein gestatten. Man über- blickt zuerst eine weite grüne Landschaft, in deren Mitte ein breites, flußartiges und vortrefflich geform- tes Wasser angebracht ist, das aber leider wegen zu geringen Zuflusses sehr mit Wassermoos bedeckt ist. Nahe an seinen jenseitigen Ufern steht das prächtige gothische Schloß, welches ursprünglich vom Herzog von Suffolk erbaut wurde, und damals noch drei- mal größer gewesen seyn soll. Demohngeachtet geben ihm auch noch jetzt die Menge seiner Thürme, Vor- sprünge und verschiedenartigen hohen Fenster ein im- posantes und malerisches Ansehn. Obgleich Mylady zu Haus war, erhielt ich doch die seltne Erlaubniß, es zu besichtigen.
abreiſen wollte. Auch ich werde Newmarket verlaſſen, und meinen Brief in London weiter fortſetzen.
Eppingplace, den 20ſten.
Ich bin nicht ſo weit gekommen, als ich wollte, und muß hier übernachten, da die Beſichtigung zweier Parks mich den halben Tag aufgehalten hat. Die darauf verwandte Mühe hat ſich jedoch reichlich be- lohnt. Der erſte, Audley-Park, dem Lord Braybrook gehörig, kann unter den anſehnlichſten im Lande eine Stelle behaupten.
Die Straße führt mitten durch denſelben, mit tie- fen Ahas auf beiden Seiten, die den Park ſichern, und doch die volle Ausſicht hinein geſtatten. Man über- blickt zuerſt eine weite grüne Landſchaft, in deren Mitte ein breites, flußartiges und vortrefflich geform- tes Waſſer angebracht iſt, das aber leider wegen zu geringen Zufluſſes ſehr mit Waſſermoos bedeckt iſt. Nahe an ſeinen jenſeitigen Ufern ſteht das prächtige gothiſche Schloß, welches urſprünglich vom Herzog von Suffolk erbaut wurde, und damals noch drei- mal größer geweſen ſeyn ſoll. Demohngeachtet geben ihm auch noch jetzt die Menge ſeiner Thürme, Vor- ſprünge und verſchiedenartigen hohen Fenſter ein im- poſantes und maleriſches Anſehn. Obgleich Mylady zu Haus war, erhielt ich doch die ſeltne Erlaubniß, es zu beſichtigen.
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abreiſen wollte. Auch ich werde Newmarket verlaſſen,
und meinen Brief in London weiter fortſetzen.
Eppingplace, den 20ſten.
Ich bin nicht ſo weit gekommen, als ich wollte,
und muß hier übernachten, da die Beſichtigung zweier
Parks mich den halben Tag aufgehalten hat. Die
darauf verwandte Mühe hat ſich jedoch reichlich be-
lohnt. Der erſte, Audley-Park, dem Lord Braybrook
gehörig, kann unter den anſehnlichſten im Lande eine
Stelle behaupten.
Die Straße führt mitten durch denſelben, mit tie-
fen Ahas auf beiden Seiten, die den Park ſichern, und
doch die volle Ausſicht hinein geſtatten. Man über-
blickt zuerſt eine weite grüne Landſchaft, in deren
Mitte ein breites, flußartiges und vortrefflich geform-
tes Waſſer angebracht iſt, das aber leider wegen zu
geringen Zufluſſes ſehr mit Waſſermoos bedeckt iſt.
Nahe an ſeinen jenſeitigen Ufern ſteht das prächtige
gothiſche Schloß, welches urſprünglich vom Herzog
von Suffolk erbaut wurde, und damals noch drei-
mal größer geweſen ſeyn ſoll. Demohngeachtet geben
ihm auch noch jetzt die Menge ſeiner Thürme, Vor-
ſprünge und verſchiedenartigen hohen Fenſter ein im-
poſantes und maleriſches Anſehn. Obgleich Mylady
zu Haus war, erhielt ich doch die ſeltne Erlaubniß,
es zu beſichtigen.
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Pückler-Muskau, Hermann von: Briefe eines Verstorbenen. Bd. 3. Stuttgart, 1831, S. 92. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pueckler_briefe03_1831/132>, abgerufen am 21.11.2024.
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