Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Poppe, Johann Friedrich]: Characteristik der merkwürdigsten Asiatischen Nationen. Bd. 2. Breslau, 1777.

Bild:
<< vorherige Seite


Erstes Kapitel.

Ueber Clima -- Charakter, Sitten und
einige Gebräuche der Hindistaner.

Hindistan, Indostan, oder das Reich des
großen Mogols, gränzt gegen Abend an
Persien; gegen Mittag an die disseit dem Gan-
ges
liegende Halbinsul, an einen Theil von dem
indianischen Meere, und an den bengalischen
Meerbusen; gegen Morgen an Tibet und an
die jenseit des Ganges liegende Halbinsul von
Indien; und gegen Mitternacht an Groß- und
Klein-Tibet. Es liegt zwischen dem vier und
achtzigsten und hundert und zweyten Grad der
Länge, und zwischen dem ein und zwanzigsten
und sechs und dreißigsten Grad der Breite.
Seine Länge von Süden nach Norden ist etwa
240 deutsche Meilen, und seine größte Breite
an der nördlichen Gränze beträgt ohngefehr
eben so viel, nimmt aber ab, je mehr das Land
gegen Süden fortgeht. *)

Hin-
*) Es verdient hierbey nachgelesen zu werden:
des gelehrten und berühmten Herrn Professor
Dohms Versuch einer geographischen Be-
schreibung der südlichen Hälfte von Hindi,
stan,
welchen er dem ersten Theil der ivischen
Reisen angehängt hat.


Erſtes Kapitel.

Ueber Clima — Charakter, Sitten und
einige Gebraͤuche der Hindiſtaner.

Hindiſtan, Indoſtan, oder das Reich des
großen Mogols, graͤnzt gegen Abend an
Perſien; gegen Mittag an die diſſeit dem Gan-
ges
liegende Halbinſul, an einen Theil von dem
indianiſchen Meere, und an den bengaliſchen
Meerbuſen; gegen Morgen an Tibet und an
die jenſeit des Ganges liegende Halbinſul von
Indien; und gegen Mitternacht an Groß- und
Klein-Tibet. Es liegt zwiſchen dem vier und
achtzigſten und hundert und zweyten Grad der
Laͤnge, und zwiſchen dem ein und zwanzigſten
und ſechs und dreißigſten Grad der Breite.
Seine Laͤnge von Suͤden nach Norden iſt etwa
240 deutſche Meilen, und ſeine groͤßte Breite
an der noͤrdlichen Graͤnze betraͤgt ohngefehr
eben ſo viel, nimmt aber ab, je mehr das Land
gegen Suͤden fortgeht. *)

Hin-
*) Es verdient hierbey nachgeleſen zu werden:
des gelehrten und beruͤhmten Herrn Profeſſor
Dohms Verſuch einer geographiſchen Be-
ſchreibung der ſuͤdlichen Haͤlfte von Hindi,
ſtan,
welchen er dem erſten Theil der iviſchen
Reiſen angehaͤngt hat.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0391" n="365"/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Er&#x017F;tes Kapitel.</hi> </head><lb/>
          <argument>
            <p> <hi rendition="#c">Ueber Clima &#x2014; Charakter, Sitten und<lb/>
einige Gebra&#x0364;uche der Hindi&#x017F;taner.</hi> </p>
          </argument><lb/>
          <p><hi rendition="#in">H</hi>indi&#x017F;tan, Indo&#x017F;tan, oder das Reich des<lb/>
großen Mogols, gra&#x0364;nzt gegen Abend an<lb/>
Per&#x017F;ien; gegen Mittag an die di&#x017F;&#x017F;eit dem <hi rendition="#fr">Gan-<lb/>
ges</hi> liegende Halbin&#x017F;ul, an einen Theil von dem<lb/>
indiani&#x017F;chen Meere, und an den bengali&#x017F;chen<lb/>
Meerbu&#x017F;en; gegen Morgen an <hi rendition="#fr">Tibet</hi> und an<lb/>
die jen&#x017F;eit des Ganges liegende Halbin&#x017F;ul von<lb/>
Indien; und gegen Mitternacht an Groß- und<lb/>
Klein-Tibet. Es liegt zwi&#x017F;chen dem vier und<lb/>
achtzig&#x017F;ten und hundert und zweyten Grad der<lb/>
La&#x0364;nge, und zwi&#x017F;chen dem ein und zwanzig&#x017F;ten<lb/>
und &#x017F;echs und dreißig&#x017F;ten Grad der Breite.<lb/>
Seine La&#x0364;nge von Su&#x0364;den nach Norden i&#x017F;t etwa<lb/>
240 deut&#x017F;che Meilen, und &#x017F;eine gro&#x0364;ßte Breite<lb/>
an der no&#x0364;rdlichen Gra&#x0364;nze betra&#x0364;gt ohngefehr<lb/>
eben &#x017F;o viel, nimmt aber ab, je mehr das Land<lb/>
gegen Su&#x0364;den fortgeht. <note place="foot" n="*)">Es verdient hierbey nachgele&#x017F;en zu werden:<lb/>
des gelehrten und beru&#x0364;hmten Herrn Profe&#x017F;&#x017F;or<lb/>
Dohms <hi rendition="#fr">Ver&#x017F;uch einer geographi&#x017F;chen Be-<lb/>
&#x017F;chreibung der &#x017F;u&#x0364;dlichen Ha&#x0364;lfte von Hindi,<lb/>
&#x017F;tan,</hi> welchen er dem er&#x017F;ten Theil der ivi&#x017F;chen<lb/>
Rei&#x017F;en angeha&#x0364;ngt hat.</note></p><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">Hin-</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[365/0391] Erſtes Kapitel. Ueber Clima — Charakter, Sitten und einige Gebraͤuche der Hindiſtaner. Hindiſtan, Indoſtan, oder das Reich des großen Mogols, graͤnzt gegen Abend an Perſien; gegen Mittag an die diſſeit dem Gan- ges liegende Halbinſul, an einen Theil von dem indianiſchen Meere, und an den bengaliſchen Meerbuſen; gegen Morgen an Tibet und an die jenſeit des Ganges liegende Halbinſul von Indien; und gegen Mitternacht an Groß- und Klein-Tibet. Es liegt zwiſchen dem vier und achtzigſten und hundert und zweyten Grad der Laͤnge, und zwiſchen dem ein und zwanzigſten und ſechs und dreißigſten Grad der Breite. Seine Laͤnge von Suͤden nach Norden iſt etwa 240 deutſche Meilen, und ſeine groͤßte Breite an der noͤrdlichen Graͤnze betraͤgt ohngefehr eben ſo viel, nimmt aber ab, je mehr das Land gegen Suͤden fortgeht. *) Hin- *) Es verdient hierbey nachgeleſen zu werden: des gelehrten und beruͤhmten Herrn Profeſſor Dohms Verſuch einer geographiſchen Be- ſchreibung der ſuͤdlichen Haͤlfte von Hindi, ſtan, welchen er dem erſten Theil der iviſchen Reiſen angehaͤngt hat.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/poppe_charakteristik02_1777
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/poppe_charakteristik02_1777/391
Zitationshilfe: [Poppe, Johann Friedrich]: Characteristik der merkwürdigsten Asiatischen Nationen. Bd. 2. Breslau, 1777, S. 365. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/poppe_charakteristik02_1777/391>, abgerufen am 21.11.2024.