Pomet, Peter: Der aufrichtige Materialist und Specerey-Händler. Leipzig, 1717.Der Spezereyen und Materialien [Spaltenumbruch]
Vitriolsaltz.Vitriolsaltz soll weiß und getreulichbereitet seyn, denn es giebet etliche, die an statt des Saltzes die Gilla Vitrioli, oder grün Vitriol, das weiß gebrennet worden ist, verkauffen. Der Colchotar wird einiger massen Von dem Colchotar, gebrannter Es giebt sonst noch ein dergleichen Auch dienet zu mercken, daß der Col- Das vier und sechtzigste Capitel. [Spaltenumbruch]
Lapis medicinalis vel medicamentosus Crollii. Des Crollius medicinischer Stein Das fünff und sechtzigste Capitel. [Spaltenumbruch]
Vom Medicinischen Stein. DEr Herr Charras hat in seiner Das sechs und sechtzigste Capitel. [Spaltenumbruch]
Vom Wunderstein. LApis mirabilis wird wegen seiner vor- Dieser Stein wird also gemacht: man
Der Spezereyen und Materialien [Spaltenumbruch]
Vitriolſaltz.Vitriolſaltz ſoll weiß und getreulichbereitet ſeyn, denn es giebet etliche, die an ſtatt des Saltzes die Gilla Vitrioli, oder gruͤn Vitriol, das weiß gebrennet worden iſt, verkauffen. Der Colchotar wird einiger maſſen Von dem Colchotar, gebrannter Es giebt ſonſt noch ein dergleichen Auch dienet zu mercken, daß der Col- Das vier und ſechtzigſte Capitel. [Spaltenumbruch]
Lapis medicinalis vel medicamentoſus Crollii. Des Crollius mediciniſcher Stein Das fuͤnff und ſechtzigſte Capitel. [Spaltenumbruch]
Vom Mediciniſchen Stein. DEr Herr Charras hat in ſeiner Das ſechs und ſechtzigſte Capitel. [Spaltenumbruch]
Vom Wunderſtein. LApis mirabilis wird wegen ſeiner vor- Dieſer Stein wird alſo gemacht: man
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Der Spezereyen und Materialien
Vitriolſaltz ſoll weiß und getreulich
bereitet ſeyn, denn es giebet etliche, die
an ſtatt des Saltzes die Gilla Vitrioli,
oder gruͤn Vitriol, das weiß gebrennet
worden iſt, verkauffen.
Vitriolſaltz.
Der Colchotar wird einiger maſſen
in der Artzney gebraucht, denn etliche
nehmen ihn an ſtatt des Chalcitis, weil
er wohlfeiler und doch eben ſo gut iſt.
So thun ihn auch etliche Apothecker
unter das Palmpflaſter, damit nicht al-
lein das Pflaſter davon roth werde, ſon-
dern auch, damit ſie ſich nach dem Ver-
langen einiger Wundaͤrtzte bequemen
moͤgen, welche gerne wollen, daß der
gemeine Mann nicht mercke, daß es
Palmpflaſter ſey; und eben zu ſolchem
Ende, damit ſie es deſto beſſer verſte-
cken koͤnnen, haben ſie dieſem Pflaſter
den Namen diachalciteos gegeben.
Von dem Colchotar, gebrannter
Alaune, Zuckerkant, Urin und Roſen-
waſſer wird ein Waſſer zugerichtet, wel-
ches uͤberaus anziehend iſt, und ein
treffliches Mittel das Blut zu ſtillen,
wie ſolches der Herr Lemery angezei-
get, zu dem der Leſer ſeine Zuflucht neh-
men kan.
Es giebt ſonſt noch ein dergleichen
Aqua ſtyptica des Herrn Faveur, wel-
ches beym Charras beſchrieben ſtehet.
Auch dienet zu mercken, daß der Col-
chotar gantz ungereimt Chalcanthum ge-
nennet werde, denn das Wort Chalcan-
thum bedeutet nichts anders als Vi-
triol.
Das vier und ſechtzigſte Capitel.
Lapis medicinalis vel medicamentoſus Crollii.
Des Crollius mediciniſcher Stein
wird von Engliſchen und weiſſen
Kupferwaſſer, Alaune, weiſſer Suda
oder Egyptiſchen Natron, gemeinen
Saltze, Weinſteinſaltz, Wermuthſaltz,
Beyfußſaltz, Wegwartſaltz, Wegbreit-
ſaltz, Waſſerpfefferſaltz, Bleyweiß, Ori-
entaliſchen Bolus, Myrrhen, Weg-
rauch und Roſeneßig gemacht. Alle
dieſe Stuͤcke werden auf die Weiſe mit
einander verſetzet, wie Crollius am
442. Blatte gewieſen, und daraus mit
Huͤlffe des Feuers ein roͤthlichter Stein
gemacht, der groſſe Kraͤfte hat, welche
gleichergeſtalt bey nur erwaͤhntem Au-
tor beſchrieben ſtehen, die aber der
Laͤnge nach allhier zu erzehlen zu ver-
druͤßlich fallen duͤrffte. Weil dieſer
Stein nicht von geringer Wichtigkeit,
theils weil er Geld koſtet, und denn, weil
die meiſten Leute dieſen Stein gar nicht
kennen, ſo geben die meiſten Apothecker
den Mediciniſchen Stein dafuͤr, wel-
cher bey denen Herren Charras und
Lemery beſchrieben ſtehet, denn ſie ihn
um ein gutes wohlfeiler geben koͤnnen,
als diejenigen, welche allein den rechten
Stein des Crollius verkauffen, indem
derſelbe Mediciniſche Stein aus eitel
wohlfeilen Dingen bereitet wird, gleich-
wie aus folgenden zu erſehen.
Das fuͤnff und ſechtzigſte Capitel.
Vom Mediciniſchen Stein.
DEr Herr Charras hat in ſeiner
Apotheckerkunſt pag. 1041. einen
Mediciniſchen Stein beſchrieben, wel-
cher von Cypriſchen Vitriol, Salniter,
Bleyweiß, Alaune, Bolus, Glasſaltz,
Salmiac, und gemeinen Eßig zuſam-
men geſetzet wird. Lemery aber be-
reitet den ſeinigen von Colchotar oder
rothem Vitriol, Gloͤte, Alaune, Bolus,
Salniter, Salmiac und Eßig. Aus
dieſen beyden Beſchreibungen kan man
zur gnuͤge ſehen, daß zwiſchen dieſen
und des Crollius Mediciniſchem Stei-
ne kein geringer Unterſchied ſey, daher
man ſich auch nicht wundern darff,
wenn dieſer oder jener unter den
Kauffleuten und Apotheckern ihn
wohlfeiler als andere giebet.
Das ſechs und ſechtzigſte Capitel.
Vom Wunderſtein.
LApis mirabilis wird wegen ſeiner vor-
trefflichen Eigenſchaften alſo genen-
net, denn er abſonderlich zu den Flecken
und andern Zufaͤllen der Augen der
Pferde dienet.
Dieſer Stein wird alſo gemacht:
man
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