Pomet, Peter: Der aufrichtige Materialist und Specerey-Händler. Leipzig, 1717.Hauptbeschreibung dritter Theil. Das sieben und viertzigste Capitel. [Spaltenumbruch]
Vom Schmeltz. DJe Schmeltze sind aus Zinn, Sie kommen von Venedig und aus Der erste Schmeltz ist weiß/ und Der andere ist Gris de lin/ und zieht Der dritte ist Himmelblau/ und Der vierte ist Leibfarben/ von weis- Der fünffte ist Gelb/ von weissem Der sechste, so grüne ist, wird mit Der siebende, der blaue/ den die Das acht und viertzigste Capitel. [Spaltenumbruch]
Vom Kupfer. DAs Kupfer ist ein Metall, wel- ohne
Hauptbeſchreibung dritter Theil. Das ſieben und viertzigſte Capitel. [Spaltenumbruch]
Vom Schmeltz. DJe Schmeltze ſind aus Zinn, Sie kommen von Venedig und aus Der erſte Schmeltz iſt weiß/ und Der andere iſt Gris de lin/ und zieht Der dritte iſt Himmelblau/ und Der vierte iſt Leibfarben/ von weiſ- Der fuͤnffte iſt Gelb/ von weiſſem Der ſechſte, ſo gruͤne iſt, wird mit Der ſiebende, der blaue/ den die Das acht und viertzigſte Capitel. [Spaltenumbruch]
Vom Kupfer. DAs Kupfer iſt ein Metall, wel- ohne
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Hauptbeſchreibung dritter Theil.
Das ſieben und viertzigſte Capitel.
Vom Schmeltz.
DJe Schmeltze ſind aus Zinn,
Sand und Alicantiſcher Suda be-
reitete Glaͤſer, denen mit unterſchiede-
nen Metallen auch unterſchiedene Far-
ben gegeben, gleichwie aus folgenden
wird zu erſehen ſeyn.
Sie kommen von Venedig und aus
Holland, in kleinen platten Stuͤcken,
von unterſchiedener Groͤſſe, auch mit
allerley Zeichen bemercket, indem etli-
che mit dem Namen JEſus bezeichnet
ſind, andere mit einer Syrene, Affen,
Sonne, und dergleichen: welche Zei-
chen alleine von den Meiſtern, die ſie
bereitet haben, herruͤhren.
Der erſte Schmeltz iſt weiß/ und
die baſis und das Grundſtuͤck aller an-
dern Schmeltze; wird von calcinirtem
Zinn oder Zinnaſche, Sand und Suda
bereitet, welche, nachdem ſie eine hefti-
ge Hitze ausgeſtanden, zu Klumpen ge-
macht werden, die, wenn ſie erkaltet,
ſteinharte ſind. Mit dieſem Schmel-
tze werden die Geſchirre von Fayence
verglaſuret, denn man braucht das cal-
cinirte Zinn, welches ein gantzes Jahr
lang im Wetter geſtanden, nicht mehr
dazu, weil es eine gar zu langweilige
Arbeit. Es wird auch dieſer Schmeltz
von den Schmeltzarbeitern, Gold-
ſchmieden und andern gebraucht. Be-
treffende die Wahl und das Ausleſen,
da kan niemand erkennen, ob er gut und
ſchoͤne ſey, als diejenigen, die ihn ge-
brauchen. Was aber die weiſſe Farbe
anlanget, dieſelbe iſt ſchoͤner oder
ſchlechter, nachdem das Zinn, damit es
bereitet worden, fein geweſen iſt.
Der andere iſt Gris de lin/ und zieht
ſich faſt auf Schieferfarbe, wird von
weiſſem Schmeltz, mit Laſur oder
Schmeltze gefaͤrbet, bereitet.
Der dritte iſt Himmelblau/ und
von weiſſem Schmeltz, der mit Kupfer
oder Roͤmiſchen Vitriol gefaͤrbet wor-
den gemacht.
Der vierte iſt Leibfarben/ von weiſ-
ſem Schmeltz und Braunſtein zuge-
richtet.
Der fuͤnffte iſt Gelb/ von weiſſem
Schmeltz mit Eiſenroſte gefaͤrbet.
Der ſechſte, ſo gruͤne iſt, wird mit
Nadlerfeile oder anderm gelben Kupfer
oder Meßing bereitet.
Der ſiebende, der blaue/ den die
Schmeltzbereiter Faux-lapis, den fal-
ſchen Stein zu nennen pflegen, wird
von weiſſem Schmeltz mit Zaffera ge-
faͤrbet, gemacht. Es werden auch al-
len dieſen Schmeltzen ſelbſt noch vieler-
ley Farben mehr gegeben, oder, aus
einer Farbe werden viel gemacht, wenn
man naͤmlich mehr oder weniger Me-
tall zuſetzet.
Der falſche
Stein.
Das acht und viertzigſte Capitel.
Vom Kupfer.
DAs Kupfer iſt ein Metall, wel-
ches in Europa, an unterſchiedli-
chen Orten, vornehmlich aber in
Schweden und Daͤnemarck, gefun-
den wird, von dannen uns auch faſt al-
les, das wir verkauffen, uͤberbracht
wird. Das Kupfer kommt aus den
Bergwercken als wie Kies und Geſtein,
bey nahe wie das Eiſen, und wird, nach-
dem es gewaſchen und von der Erde,
mit welcher es vermiſchet iſt, gereini-
get worden, in die Formen, welche al-
lerhand Geſtalt haben, geſchuͤttet oder
gelaſſen. Damit aber recht Kupfer
draus werde, wird es zum zweyten
mahle geſchmoltzen, und wenn es genug
gereiniget worden, laſſen ſie es in die
Formen lauffen, die ſie in den Sand ge-
macht, und machen ſolche uͤbelgeſtalte
Platten oder Scheiben draus, als wie
das Kupfer de roſette iſt. Wenn man
aber das Kupfer zurichten will, daß es
ſich treiben laſſe, ſo wird es zum drit-
ten mahle geſchmoltzen, und Scheiben
daraus gemacht, welche zwey Zoll dicke
ſind, und im Diameter oder Durch-
ſchnitt ohngefehr funffzehn Zoll halten.
Dieſe Scheiben werden entweder gantz,
oder in vier Theil zerhauen, ins Feuer
gelegt, und Platten daraus gemacht,
aus dieſen aber Keſſel und ander der-
gleichen Geraͤthe verfertiget, welches
ohne
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