DJe Schmeltze sind aus Zinn, Sand und Alicantischer Suda be- reitete Gläser, denen mit unterschiede- nen Metallen auch unterschiedene Far- ben gegeben, gleichwie aus folgenden wird zu ersehen seyn.
Sie kommen von Venedig und aus Holland, in kleinen platten Stücken, von unterschiedener Grösse, auch mit allerley Zeichen bemercket, indem etli- che mit dem Namen JEsus bezeichnet sind, andere mit einer Syrene, Affen, Sonne, und dergleichen: welche Zei- chen alleine von den Meistern, die sie bereitet haben, herrühren.
Der erste Schmeltz ist weiß/ und die basis und das Grundstück aller an- dern Schmeltze; wird von calcinirtem Zinn oder Zinnasche, Sand und Suda bereitet, welche, nachdem sie eine hefti- ge Hitze ausgestanden, zu Klumpen ge- macht werden, die, wenn sie erkaltet, steinharte sind. Mit diesem Schmel- tze werden die Geschirre von Fayence verglasuret, denn man braucht das cal- cinirte Zinn, welches ein gantzes Jahr lang im Wetter gestanden, nicht mehr dazu, weil es eine gar zu langweilige Arbeit. Es wird auch dieser Schmeltz von den Schmeltzarbeitern, Gold- schmieden und andern gebraucht. Be- treffende die Wahl und das Auslesen, [Spaltenumbruch]
da kan niemand erkennen, ob er gut und schöne sey, als diejenigen, die ihn ge- brauchen. Was aber die weisse Farbe anlanget, dieselbe ist schöner oder schlechter, nachdem das Zinn, damit es bereitet worden, fein gewesen ist.
Der andere ist Gris de lin/ und zieht sich fast auf Schieferfarbe, wird von weissem Schmeltz, mit Lasur oder Schmeltze gefärbet, bereitet.
Der dritte ist Himmelblau/ und von weissem Schmeltz, der mit Kupfer oder Römischen Vitriol gefärbet wor- den gemacht.
Der vierte ist Leibfarben/ von weis- sem Schmeltz und Braunstein zuge- richtet.
Der fünffte ist Gelb/ von weissem Schmeltz mit Eisenroste gefärbet.
Der sechste, so grüne ist, wird mit Nadlerfeile oder anderm gelben Kupfer oder Meßing bereitet.
Der siebende, der blaue/ den die Schmeltzbereiter Faux-lapis, den fal- schen Stein zu nennen pflegen, wird von weissem Schmeltz mit Zaffera ge- färbet, gemacht. Es werden auch al- len diesen Schmeltzen selbst noch vieler- ley Farben mehr gegeben, oder, aus einer Farbe werden viel gemacht, wenn man nämlich mehr oder weniger Me- tall zusetzet.
[Ende Spaltensatz]
Das acht und viertzigste Capitel. Vom Kupfer.
[Spaltenumbruch]
DAs Kupfer ist ein Metall, wel- ches in Europa, an unterschiedli- chen Orten, vornehmlich aber in Schweden und Dänemarck, gefun- den wird, von dannen uns auch fast al- les, das wir verkauffen, überbracht wird. Das Kupfer kommt aus den Bergwercken als wie Kies und Gestein, bey nahe wie das Eisen, und wird, nach- dem es gewaschen und von der Erde, mit welcher es vermischet ist, gereini- get worden, in die Formen, welche al- lerhand Gestalt haben, geschüttet oder gelassen. Damit aber recht Kupfer draus werde, wird es zum zweyten mahle geschmoltzen, und wenn es genug [Spaltenumbruch]
gereiniget worden, lassen sie es in die Formen lauffen, die sie in den Sand ge- macht, und machen solche übelgestalte Platten oder Scheiben draus, als wie das Kupfer de rosette ist. Wenn man aber das Kupfer zurichten will, daß es sich treiben lasse, so wird es zum drit- ten mahle geschmoltzen, und Scheiben daraus gemacht, welche zwey Zoll dicke sind, und im Diameter oder Durch- schnitt ohngefehr funffzehn Zoll halten. Diese Scheiben werden entweder gantz, oder in vier Theil zerhauen, ins Feuer gelegt, und Platten daraus gemacht, aus diesen aber Kessel und ander der- gleichen Geräthe verfertiget, welches
ohne
Hauptbeſchreibung dritter Theil.
Das ſieben und viertzigſte Capitel. Vom Schmeltz.
[Spaltenumbruch]
DJe Schmeltze ſind aus Zinn, Sand und Alicantiſcher Suda be- reitete Glaͤſer, denen mit unterſchiede- nen Metallen auch unterſchiedene Far- ben gegeben, gleichwie aus folgenden wird zu erſehen ſeyn.
Sie kommen von Venedig und aus Holland, in kleinen platten Stuͤcken, von unterſchiedener Groͤſſe, auch mit allerley Zeichen bemercket, indem etli- che mit dem Namen JEſus bezeichnet ſind, andere mit einer Syrene, Affen, Sonne, und dergleichen: welche Zei- chen alleine von den Meiſtern, die ſie bereitet haben, herruͤhren.
Der erſte Schmeltz iſt weiß/ und die baſis und das Grundſtuͤck aller an- dern Schmeltze; wird von calcinirtem Zinn oder Zinnaſche, Sand und Suda bereitet, welche, nachdem ſie eine hefti- ge Hitze ausgeſtanden, zu Klumpen ge- macht werden, die, wenn ſie erkaltet, ſteinharte ſind. Mit dieſem Schmel- tze werden die Geſchirre von Fayence verglaſuret, denn man braucht das cal- cinirte Zinn, welches ein gantzes Jahr lang im Wetter geſtanden, nicht mehr dazu, weil es eine gar zu langweilige Arbeit. Es wird auch dieſer Schmeltz von den Schmeltzarbeitern, Gold- ſchmieden und andern gebraucht. Be- treffende die Wahl und das Ausleſen, [Spaltenumbruch]
da kan niemand erkennen, ob er gut und ſchoͤne ſey, als diejenigen, die ihn ge- brauchen. Was aber die weiſſe Farbe anlanget, dieſelbe iſt ſchoͤner oder ſchlechter, nachdem das Zinn, damit es bereitet worden, fein geweſen iſt.
Der andere iſt Gris de lin/ und zieht ſich faſt auf Schieferfarbe, wird von weiſſem Schmeltz, mit Laſur oder Schmeltze gefaͤrbet, bereitet.
Der dritte iſt Himmelblau/ und von weiſſem Schmeltz, der mit Kupfer oder Roͤmiſchen Vitriol gefaͤrbet wor- den gemacht.
Der vierte iſt Leibfarben/ von weiſ- ſem Schmeltz und Braunſtein zuge- richtet.
Der fuͤnffte iſt Gelb/ von weiſſem Schmeltz mit Eiſenroſte gefaͤrbet.
Der ſechſte, ſo gruͤne iſt, wird mit Nadlerfeile oder anderm gelben Kupfer oder Meßing bereitet.
Der ſiebende, der blaue/ den die Schmeltzbereiter Faux-lapis, den fal- ſchen Stein zu nennen pflegen, wird von weiſſem Schmeltz mit Zaffera ge- faͤrbet, gemacht. Es werden auch al- len dieſen Schmeltzen ſelbſt noch vieler- ley Farben mehr gegeben, oder, aus einer Farbe werden viel gemacht, wenn man naͤmlich mehr oder weniger Me- tall zuſetzet.
[Ende Spaltensatz]
Das acht und viertzigſte Capitel. Vom Kupfer.
[Spaltenumbruch]
DAs Kupfer iſt ein Metall, wel- ches in Europa, an unterſchiedli- chen Orten, vornehmlich aber in Schweden und Daͤnemarck, gefun- den wird, von dannen uns auch faſt al- les, das wir verkauffen, uͤberbracht wird. Das Kupfer kommt aus den Bergwercken als wie Kies und Geſtein, bey nahe wie das Eiſen, und wird, nach- dem es gewaſchen und von der Erde, mit welcher es vermiſchet iſt, gereini- get worden, in die Formen, welche al- lerhand Geſtalt haben, geſchuͤttet oder gelaſſen. Damit aber recht Kupfer draus werde, wird es zum zweyten mahle geſchmoltzen, und wenn es genug [Spaltenumbruch]
gereiniget worden, laſſen ſie es in die Formen lauffen, die ſie in den Sand ge- macht, und machen ſolche uͤbelgeſtalte Platten oder Scheiben draus, als wie das Kupfer de roſette iſt. Wenn man aber das Kupfer zurichten will, daß es ſich treiben laſſe, ſo wird es zum drit- ten mahle geſchmoltzen, und Scheiben daraus gemacht, welche zwey Zoll dicke ſind, und im Diameter oder Durch- ſchnitt ohngefehr funffzehn Zoll halten. Dieſe Scheiben werden entweder gantz, oder in vier Theil zerhauen, ins Feuer gelegt, und Platten daraus gemacht, aus dieſen aber Keſſel und ander der- gleichen Geraͤthe verfertiget, welches
ohne
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[0493]
Hauptbeſchreibung dritter Theil.
Das ſieben und viertzigſte Capitel.
Vom Schmeltz.
DJe Schmeltze ſind aus Zinn,
Sand und Alicantiſcher Suda be-
reitete Glaͤſer, denen mit unterſchiede-
nen Metallen auch unterſchiedene Far-
ben gegeben, gleichwie aus folgenden
wird zu erſehen ſeyn.
Sie kommen von Venedig und aus
Holland, in kleinen platten Stuͤcken,
von unterſchiedener Groͤſſe, auch mit
allerley Zeichen bemercket, indem etli-
che mit dem Namen JEſus bezeichnet
ſind, andere mit einer Syrene, Affen,
Sonne, und dergleichen: welche Zei-
chen alleine von den Meiſtern, die ſie
bereitet haben, herruͤhren.
Der erſte Schmeltz iſt weiß/ und
die baſis und das Grundſtuͤck aller an-
dern Schmeltze; wird von calcinirtem
Zinn oder Zinnaſche, Sand und Suda
bereitet, welche, nachdem ſie eine hefti-
ge Hitze ausgeſtanden, zu Klumpen ge-
macht werden, die, wenn ſie erkaltet,
ſteinharte ſind. Mit dieſem Schmel-
tze werden die Geſchirre von Fayence
verglaſuret, denn man braucht das cal-
cinirte Zinn, welches ein gantzes Jahr
lang im Wetter geſtanden, nicht mehr
dazu, weil es eine gar zu langweilige
Arbeit. Es wird auch dieſer Schmeltz
von den Schmeltzarbeitern, Gold-
ſchmieden und andern gebraucht. Be-
treffende die Wahl und das Ausleſen,
da kan niemand erkennen, ob er gut und
ſchoͤne ſey, als diejenigen, die ihn ge-
brauchen. Was aber die weiſſe Farbe
anlanget, dieſelbe iſt ſchoͤner oder
ſchlechter, nachdem das Zinn, damit es
bereitet worden, fein geweſen iſt.
Der andere iſt Gris de lin/ und zieht
ſich faſt auf Schieferfarbe, wird von
weiſſem Schmeltz, mit Laſur oder
Schmeltze gefaͤrbet, bereitet.
Der dritte iſt Himmelblau/ und
von weiſſem Schmeltz, der mit Kupfer
oder Roͤmiſchen Vitriol gefaͤrbet wor-
den gemacht.
Der vierte iſt Leibfarben/ von weiſ-
ſem Schmeltz und Braunſtein zuge-
richtet.
Der fuͤnffte iſt Gelb/ von weiſſem
Schmeltz mit Eiſenroſte gefaͤrbet.
Der ſechſte, ſo gruͤne iſt, wird mit
Nadlerfeile oder anderm gelben Kupfer
oder Meßing bereitet.
Der ſiebende, der blaue/ den die
Schmeltzbereiter Faux-lapis, den fal-
ſchen Stein zu nennen pflegen, wird
von weiſſem Schmeltz mit Zaffera ge-
faͤrbet, gemacht. Es werden auch al-
len dieſen Schmeltzen ſelbſt noch vieler-
ley Farben mehr gegeben, oder, aus
einer Farbe werden viel gemacht, wenn
man naͤmlich mehr oder weniger Me-
tall zuſetzet.
Der falſche
Stein.
Das acht und viertzigſte Capitel.
Vom Kupfer.
DAs Kupfer iſt ein Metall, wel-
ches in Europa, an unterſchiedli-
chen Orten, vornehmlich aber in
Schweden und Daͤnemarck, gefun-
den wird, von dannen uns auch faſt al-
les, das wir verkauffen, uͤberbracht
wird. Das Kupfer kommt aus den
Bergwercken als wie Kies und Geſtein,
bey nahe wie das Eiſen, und wird, nach-
dem es gewaſchen und von der Erde,
mit welcher es vermiſchet iſt, gereini-
get worden, in die Formen, welche al-
lerhand Geſtalt haben, geſchuͤttet oder
gelaſſen. Damit aber recht Kupfer
draus werde, wird es zum zweyten
mahle geſchmoltzen, und wenn es genug
gereiniget worden, laſſen ſie es in die
Formen lauffen, die ſie in den Sand ge-
macht, und machen ſolche uͤbelgeſtalte
Platten oder Scheiben draus, als wie
das Kupfer de roſette iſt. Wenn man
aber das Kupfer zurichten will, daß es
ſich treiben laſſe, ſo wird es zum drit-
ten mahle geſchmoltzen, und Scheiben
daraus gemacht, welche zwey Zoll dicke
ſind, und im Diameter oder Durch-
ſchnitt ohngefehr funffzehn Zoll halten.
Dieſe Scheiben werden entweder gantz,
oder in vier Theil zerhauen, ins Feuer
gelegt, und Platten daraus gemacht,
aus dieſen aber Keſſel und ander der-
gleichen Geraͤthe verfertiget, welches
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Pomet, Peter: Der aufrichtige Materialist und Specerey-Händler. Leipzig, 1717, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pomet_materialist_1717/493>, abgerufen am 07.01.2025.
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