Pomet, Peter: Der aufrichtige Materialist und Specerey-Händler. Leipzig, 1717.Hauptbeschreibung dritter Theil. Das ein und viertzigste Capitel. [Spaltenumbruch]
Vom Zinnsaltze. DAs Zinnsaltz kommt vom calcinir- Das zwey und viertzigste Capitel. [Spaltenumbruch]
Von den Zinnblumen, Flores ex Jove. MAn ziehet aus dem Zinn mit Sal- Das drey und viertzigste Capitel. [Spaltenumbruch]
Diaphoreticum Stanni. DJeses ist, was Lemery Diaphoreti- Das vier und viertzigste Capitel. [Spaltenumbruch]
Vom natürlichen Bißmuth. OB ich gleich alle erdenckliche Mühe er- U u 3
Hauptbeſchreibung dritter Theil. Das ein und viertzigſte Capitel. [Spaltenumbruch]
Vom Zinnſaltze. DAs Zinnſaltz kommt vom calcinir- Das zwey und viertzigſte Capitel. [Spaltenumbruch]
Von den Zinnblumen, Flores ex Jove. MAn ziehet aus dem Zinn mit Sal- Das drey und viertzigſte Capitel. [Spaltenumbruch]
Diaphoreticum Stanni. DJeſes iſt, was Lemery Diaphoreti- Das vier und viertzigſte Capitel. [Spaltenumbruch]
Vom natuͤrlichen Bißmuth. OB ich gleich alle erdenckliche Muͤhe er- U u 3
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0491"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Hauptbeſchreibung dritter Theil.</hi> </fw><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">Das ein und viertzigſte Capitel.<lb/> Vom Zinnſaltze.</hi> </head><lb/> <cb n="679"/> <p><hi rendition="#in">D</hi>As <hi rendition="#fr">Zinnſaltz</hi> kommt vom <hi rendition="#aq">calcinir-</hi><lb/> ten Zinn, darauf man diſtillirten<lb/> Eßig gegoſſen, und mit Huͤlffe des Feu-<lb/> ers und eines kuͤhlen Ortes ein weiſſes<lb/> Saltz heraus gezogen, in Geſtalt klei-<lb/><cb n="680"/> ner Cryſtallen, deren man ſich fuͤr die<lb/> Schwinden bedienet, und ſie mit unter<lb/> die Pomade miſcht. Es muß aber<lb/> trucken, leichte und weiß ſeyn, und wie<lb/> kleine Spitzlein ſehen.</p> <cb type="end"/> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">Das zwey und viertzigſte Capitel.<lb/> Von den Zinnblumen, <hi rendition="#aq">Flores ex Jove.</hi></hi> </head><lb/> <cb n="679"/> <p><hi rendition="#in">M</hi>An ziehet aus dem Zinn mit Sal-<lb/> miac in einem Sublimirgefaͤſſe<lb/><hi rendition="#fr">weiſſe Blumen:</hi> andere aber nehmen<lb/> an ſtatt des Salmiacs gelaͤuterten Sal-<lb/> peter. Aus dieſen <hi rendition="#aq">floribus</hi> kan man<lb/> hernach mit dem fluͤchtigen Salmiac-<lb/> geiſte, oder auch mit Weinſteinoͤle das<lb/><cb n="680"/> <hi rendition="#aq">Magiſterium Stanni</hi> bereiten, welches,<lb/> wenn es mit Waſſer ausgeſuͤſſet, gewa-<lb/> ſchen und getrocknet worden iſt, zur<lb/> Schmincke dienen kan. So koͤnnen<lb/> auch die Blumen, eben als wie das <hi rendition="#aq">Ma-<lb/> giſterium</hi> gebrauchet werden.</p> <cb type="end"/> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">Das drey und viertzigſte Capitel.<lb/><hi rendition="#aq">Diaphoreticum Stanni.</hi></hi> </head><lb/> <cb n="679"/> <p><hi rendition="#in">D</hi>Jeſes iſt, was <hi rendition="#fr">Lemery</hi> <hi rendition="#aq">Diaphoreti-<lb/> cum Joviale,</hi> ein <hi rendition="#fr">aus dem Zinn be-<lb/> reitetes Schweißtreibendes Mit-<lb/> tel</hi> nennet, oder das <hi rendition="#aq">Antihecticum Po-<lb/> terii,</hi> des Poterius Mittel wieder die<lb/> Schwind- und Lungenſucht, und wird<lb/> von feinem Engliſchen Zinn und dem<lb/> Koͤnig von: Spiesglas mit Eiſen zu-<lb/> ſammengeſchmoltzen, bereitet, hernach<lb/><cb n="680"/> mit Salpeter vollends verfertiget, und<lb/> zu unterſchiedenen mahlen ausgewa-<lb/> ſchen. Davon bekommt man alsdann<lb/> ein Pulver, welches zu Leberkranckhei-<lb/> ten, hitzigen und giftigen Fiebern, Blat-<lb/> tern und andern Zufaͤllen mehr gebrau-<lb/> chet werden kan: wie ſolches alles ober-<lb/> meldeter <hi rendition="#fr">Lemery</hi> gelehret hat.</p> <cb type="end"/> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">Das vier und viertzigſte Capitel.<lb/> Vom natuͤrlichen Bißmuth.</hi> </head><lb/> <cb n="679"/> <p><hi rendition="#in">O</hi>B ich gleich alle erdenckliche Muͤhe<lb/> angewendet, damit ich entdecken<lb/> moͤchte, daß es <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Et ain de glace naturel</hi>,</hi> na-<lb/> tuͤrlichen Bißmuth gaͤbe, dennoch habe<lb/> ich es unmoͤglich erforſchen koͤnnen, ſin-<lb/> temahl alle, die ich entweder durch<lb/> Briefe, oder auch muͤndlich darum be-<lb/> fraget, einhellig berichtet haben, daß es<lb/> keinen andern <hi rendition="#fr">Wißmuth</hi> gebe, als den<lb/> wir verkauffen, welcher aber durch<lb/> Kunſt bereitet iſt, gleichwie im folgen-<lb/> den Capitel zu erſehen. Jedennoch<lb/> mag ich nicht fuͤr gewiß ausgeben, daß<lb/> gar keiner zu finden waͤre, ſondern, weil<lb/> ich noch nichts davon zu erfahren ver-<lb/> mocht, kan ich denenjenigẽ eben ſo wenig<lb/> widerſprechen, welche geſchrieben, der<lb/> Bißmuth ſey eine ſchwefelhafte Mar-<lb/> caſit, die in den Zinngruben gefunden<lb/><cb n="680"/> werde, ſowohl als denenſelben, welche<lb/> vorgegeben, daß es ein mineraliſcher<lb/> Coͤrper, auf die Art wie ein Halbme-<lb/> tall ſey, und beſtehe aus dem erſten We-<lb/> ſen des annoch unzeitigen Zinnes, mel-<lb/> den auch dabey, daß es von Natur ſehr<lb/> harte ſey, gewichtig, bruͤchig, von gro-<lb/> ben Korn, poliret, weiß und glaͤntzend.<lb/> Ferner ſagen ſie, es hieſſe deswegen im<lb/> Frantzoͤſiſchen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Et ain de glace</hi>,</hi> dieweil es<lb/> zerbrochen einen gantzen Hauffen ſpie-<lb/> gelgleicher hellpolirter Coͤrper weiſe.<lb/> Sie nennen es auch <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Marcaſite par excel-<lb/> lence</hi>,</hi> den vortrefflichſten Marcaſit,<lb/> weil es die andern alle an Guͤte und der<lb/> weiſſen Farbe weit uͤbertrifft: geben<lb/> uͤber dieſes annoch vor, es enthielte ein<lb/> arſenicaliſch Gift in ſich, ſey darum ge-<lb/> faͤhrlich zu gebrauchen. Dem aber ohn-<lb/> <fw place="bottom" type="sig">U u 3</fw><fw place="bottom" type="catch">er-</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0491]
Hauptbeſchreibung dritter Theil.
Das ein und viertzigſte Capitel.
Vom Zinnſaltze.
DAs Zinnſaltz kommt vom calcinir-
ten Zinn, darauf man diſtillirten
Eßig gegoſſen, und mit Huͤlffe des Feu-
ers und eines kuͤhlen Ortes ein weiſſes
Saltz heraus gezogen, in Geſtalt klei-
ner Cryſtallen, deren man ſich fuͤr die
Schwinden bedienet, und ſie mit unter
die Pomade miſcht. Es muß aber
trucken, leichte und weiß ſeyn, und wie
kleine Spitzlein ſehen.
Das zwey und viertzigſte Capitel.
Von den Zinnblumen, Flores ex Jove.
MAn ziehet aus dem Zinn mit Sal-
miac in einem Sublimirgefaͤſſe
weiſſe Blumen: andere aber nehmen
an ſtatt des Salmiacs gelaͤuterten Sal-
peter. Aus dieſen floribus kan man
hernach mit dem fluͤchtigen Salmiac-
geiſte, oder auch mit Weinſteinoͤle das
Magiſterium Stanni bereiten, welches,
wenn es mit Waſſer ausgeſuͤſſet, gewa-
ſchen und getrocknet worden iſt, zur
Schmincke dienen kan. So koͤnnen
auch die Blumen, eben als wie das Ma-
giſterium gebrauchet werden.
Das drey und viertzigſte Capitel.
Diaphoreticum Stanni.
DJeſes iſt, was Lemery Diaphoreti-
cum Joviale, ein aus dem Zinn be-
reitetes Schweißtreibendes Mit-
tel nennet, oder das Antihecticum Po-
terii, des Poterius Mittel wieder die
Schwind- und Lungenſucht, und wird
von feinem Engliſchen Zinn und dem
Koͤnig von: Spiesglas mit Eiſen zu-
ſammengeſchmoltzen, bereitet, hernach
mit Salpeter vollends verfertiget, und
zu unterſchiedenen mahlen ausgewa-
ſchen. Davon bekommt man alsdann
ein Pulver, welches zu Leberkranckhei-
ten, hitzigen und giftigen Fiebern, Blat-
tern und andern Zufaͤllen mehr gebrau-
chet werden kan: wie ſolches alles ober-
meldeter Lemery gelehret hat.
Das vier und viertzigſte Capitel.
Vom natuͤrlichen Bißmuth.
OB ich gleich alle erdenckliche Muͤhe
angewendet, damit ich entdecken
moͤchte, daß es Et ain de glace naturel, na-
tuͤrlichen Bißmuth gaͤbe, dennoch habe
ich es unmoͤglich erforſchen koͤnnen, ſin-
temahl alle, die ich entweder durch
Briefe, oder auch muͤndlich darum be-
fraget, einhellig berichtet haben, daß es
keinen andern Wißmuth gebe, als den
wir verkauffen, welcher aber durch
Kunſt bereitet iſt, gleichwie im folgen-
den Capitel zu erſehen. Jedennoch
mag ich nicht fuͤr gewiß ausgeben, daß
gar keiner zu finden waͤre, ſondern, weil
ich noch nichts davon zu erfahren ver-
mocht, kan ich denenjenigẽ eben ſo wenig
widerſprechen, welche geſchrieben, der
Bißmuth ſey eine ſchwefelhafte Mar-
caſit, die in den Zinngruben gefunden
werde, ſowohl als denenſelben, welche
vorgegeben, daß es ein mineraliſcher
Coͤrper, auf die Art wie ein Halbme-
tall ſey, und beſtehe aus dem erſten We-
ſen des annoch unzeitigen Zinnes, mel-
den auch dabey, daß es von Natur ſehr
harte ſey, gewichtig, bruͤchig, von gro-
ben Korn, poliret, weiß und glaͤntzend.
Ferner ſagen ſie, es hieſſe deswegen im
Frantzoͤſiſchen Et ain de glace, dieweil es
zerbrochen einen gantzen Hauffen ſpie-
gelgleicher hellpolirter Coͤrper weiſe.
Sie nennen es auch Marcaſite par excel-
lence, den vortrefflichſten Marcaſit,
weil es die andern alle an Guͤte und der
weiſſen Farbe weit uͤbertrifft: geben
uͤber dieſes annoch vor, es enthielte ein
arſenicaliſch Gift in ſich, ſey darum ge-
faͤhrlich zu gebrauchen. Dem aber ohn-
er-
U u 3
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |