Pomet, Peter: Der aufrichtige Materialist und Specerey-Händler. Leipzig, 1717.Der Spezereyen und Materialien [Spaltenumbruch]
dabey man auch wohl zuzusehen hat,daß kein Bleyertz drunter gemischet sey, welches iedennoch leichtlich zu mer- cken, wenn man ein Stücke Gold damit reibet: denn wenn dasselbe weiß wird, so ist er gut, und vom Mercur gemacht. Dahingegen, wenn es schwartz wird, ist es ein Zeichen, daß er Bley hält, und damit vermenget ist. Auch darff man ihn nur aufs Feuer bringen, wenn er [Spaltenumbruch] denn verfleugt, ist es ein gut Zeichen. Nichts destominder sage ich, daß man dem Holländischen den Vorzug lassen müsse, weil er nicht allein viel schöner ist, und darum auch desto besser zu ver- kauffen; sondern auch, weil wir ihn um ein gutes wohlfeiler lassen können, sonderlich zu Friedenszeiten, als denje- nigen, welcher in Franckreich kan berei- tet werden. Das vier und dreyßigste Capitel. [Spaltenumbruch]
Arcanum Corallinum. ALso wird ein rother Präcipitat vom Das fünff und dreyßigste Capitel. [Spaltenumbruch]
Vom gelben Präcipitat. DEr gelbe Präcipitat oder das Das sechs und dreyßigste Capitel. [Spaltenumbruch]
Vom grünen Präcipitat. DJeser wird vom Mercurius und Es dienet zu mercken, daß dieses prae- Das
Der Spezereyen und Materialien [Spaltenumbruch]
dabey man auch wohl zuzuſehen hat,daß kein Bleyertz drunter gemiſchet ſey, welches iedennoch leichtlich zu mer- cken, wenn man ein Stuͤcke Gold damit reibet: denn wenn daſſelbe weiß wird, ſo iſt er gut, und vom Mercur gemacht. Dahingegen, wenn es ſchwartz wird, iſt es ein Zeichen, daß er Bley haͤlt, und damit vermenget iſt. Auch darff man ihn nur aufs Feuer bringen, wenn er [Spaltenumbruch] denn verfleugt, iſt es ein gut Zeichen. Nichts deſtominder ſage ich, daß man dem Hollaͤndiſchen den Vorzug laſſen muͤſſe, weil er nicht allein viel ſchoͤner iſt, und darum auch deſto beſſer zu ver- kauffen; ſondern auch, weil wir ihn um ein gutes wohlfeiler laſſen koͤnnen, ſonderlich zu Friedenszeiten, als denje- nigen, welcher in Franckreich kan berei- tet werden. Das vier und dreyßigſte Capitel. [Spaltenumbruch]
Arcanum Corallinum. ALſo wird ein rother Praͤcipitat vom Das fuͤnff und dreyßigſte Capitel. [Spaltenumbruch]
Vom gelben Praͤcipitat. DEr gelbe Praͤcipitat oder das Das ſechs und dreyßigſte Capitel. [Spaltenumbruch]
Vom gruͤnen Praͤcipitat. DJeſer wird vom Mercurius und Es dienet zu mercken, daß dieſes præ- Das
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0488"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Der Spezereyen und Materialien</hi></fw><lb/><cb n="673"/> dabey man auch wohl zuzuſehen hat,<lb/> daß kein Bleyertz drunter gemiſchet<lb/> ſey, welches iedennoch leichtlich zu mer-<lb/> cken, wenn man ein Stuͤcke Gold damit<lb/> reibet: denn wenn daſſelbe weiß wird,<lb/> ſo iſt er gut, und vom Mercur gemacht.<lb/> Dahingegen, wenn es ſchwartz wird, iſt<lb/> es ein Zeichen, daß er Bley haͤlt, und<lb/> damit vermenget iſt. Auch darff man<lb/> ihn nur aufs Feuer bringen, wenn er<lb/><cb n="674"/> denn verfleugt, iſt es ein gut Zeichen.<lb/> Nichts deſtominder ſage ich, daß man<lb/> dem Hollaͤndiſchen den Vorzug laſſen<lb/> muͤſſe, weil er nicht allein viel ſchoͤner<lb/> iſt, und darum auch deſto beſſer zu ver-<lb/> kauffen; ſondern auch, weil wir ihn<lb/> um ein gutes wohlfeiler laſſen koͤnnen,<lb/> ſonderlich zu Friedenszeiten, als denje-<lb/> nigen, welcher in Franckreich kan berei-<lb/> tet werden.</p> <cb type="end"/> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">Das vier und dreyßigſte Capitel.<lb/><hi rendition="#aq">Arcanum Corallinum.</hi></hi> </head><lb/> <cb n="673"/> <p><hi rendition="#in">A</hi>Lſo wird ein rother Praͤcipitat vom<lb/> Queckſilber genannt, auf dem man<lb/> Weinſpiritus abbrennen laſſen, und die-<lb/> ſes zum ſechſten mahle wiederhohlet<lb/> hat. Dieſes iſt das <hi rendition="#aq">Arcanum Coralli-<lb/><cb n="674"/> num</hi> und der rothe Praͤcipitat, den man<lb/> innerlich gebrauchen kan, indem ihn<lb/> der Weinſpiritus verſuͤſſet, und die groͤ-<lb/> ſte Schaͤdlichkeit benommen hat.</p> <cb type="end"/> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">Das fuͤnff und dreyßigſte Capitel.<lb/> Vom gelben Praͤcipitat.</hi> </head><lb/> <cb n="673"/> <p><hi rendition="#in">D</hi>Er <hi rendition="#fr">gelbe Praͤcipitat</hi> oder das<lb/><hi rendition="#aq">Turpethum minerale,</hi> wird<lb/> von <hi rendition="#aq">revivificirt</hi>em Mercurius aus<lb/> dem Zinober bereitet, welcher<lb/> mit Vitriolgeiſt aufgeloͤſet, und<lb/> hernachmahls mit laulichtem Waſſer<lb/> zu einem gelben Pulver niedergeſchla-<lb/> gen worden iſt: wenn dieſes hierauf<lb/> wohl ausgewaſchen und getrocknet<lb/> worden, gebraucht man es als ein ſehr<lb/> ſtarck Purgir- und Brechmittel. Man<lb/> macht auch einen <hi rendition="#aq">gelben Praͤcipitat/</hi><lb/> wenn man zerſtoſſenen Sublimat in<lb/> warmen Waſſer zergehen laͤßt, und<lb/> Kalchwaſſer dazu gieſſet, als dann kan<lb/><cb n="674"/> das gelbe Pulver, welches ſich am Bo-<lb/> den findet, wenn es gleicher geſtalt ge-<lb/> waſchen und getrocknet worden, fuͤr ei-<lb/> nen gelben Praͤcipitat oder minerali-<lb/> ſchen Turbit mitgehen. <hi rendition="#fr">Lemery</hi> ſa-<lb/> get, daß dieſe <hi rendition="#aq">ſolution</hi> oder dieſes gelbe<lb/> Waſſer <hi rendition="#aq">Aqua phagedæna</hi> oder <hi rendition="#aq">ad ulcera</hi><note place="right"><hi rendition="#aq">Aqua phage-<lb/> dæna vera.</hi></note><lb/> genennet wuͤrde, weil es zur Vertreib-<lb/> und Heilung der Geſchwuͤre ſehr dien-<lb/> lich ſey: es gebrauchen auch daſſelbe<lb/> die Wundaͤrtzte zum oͤftern, und abſon-<lb/> derlich in den Spitalen. Allein die<lb/> ordentliche <hi rendition="#aq">Aqua phagedæna</hi> wird von<lb/> Kalckwaſſer, darinne ein wenig Subli-<lb/> mat zerlaſſen worden, bereitet.</p> <cb type="end"/> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">Das ſechs und dreyßigſte Capitel.<lb/> Vom gruͤnen Praͤcipitat.</hi> </head><lb/> <cb n="673"/> <p><hi rendition="#in">D</hi>Jeſer wird vom Mercurius und<lb/> Kupfer zubereitet, welche in Sal-<lb/> niterſpiritus aufgeloͤſet, und darauf<lb/> mit diſtillirtem Weineßig zu einem gruͤ-<lb/> nen Pulver ſind praͤcipitiret worden,<lb/> welches man brauchet, wenn man oben<lb/> und unten zugleich purgiren will. So<lb/> ſoll es auch, wie ihrer etliche vorgeben,<lb/> ein <hi rendition="#aq">ſpecificum</hi> und gantz ſonderbares<lb/> Mittel wider die Venus-Kranckheiten<lb/> ſeyn. Diejenigen, die dieſes Pulver<lb/> verfertigen, finden auch ein gelbes Pul-<lb/><cb n="674"/> ver dabey, welches dem mineraliſchen<lb/> Turbit ziemlich aͤhnlich ſiehet.</p><lb/> <p>Es dienet zu mercken, daß dieſes <hi rendition="#aq">præ-<lb/> paratum</hi> mehrere Schaͤrffe und Kraft<lb/> bekomme, ie mehr man ihm Kupfer<lb/> zuſetzet. Allein dieſer Praͤcipitat iſt<lb/> wenig gebraͤuchlich und bekannt gewe-<lb/> ſen, ehe und bevor der Herr <hi rendition="#fr">Faveur,</hi><lb/> Koͤniglicher Deſtillator zu Montpel-<lb/> lier eine Beſchreibung davon heraus-<lb/> gegeben.</p> <cb type="end"/> </div><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">Das</hi> </fw><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0488]
Der Spezereyen und Materialien
dabey man auch wohl zuzuſehen hat,
daß kein Bleyertz drunter gemiſchet
ſey, welches iedennoch leichtlich zu mer-
cken, wenn man ein Stuͤcke Gold damit
reibet: denn wenn daſſelbe weiß wird,
ſo iſt er gut, und vom Mercur gemacht.
Dahingegen, wenn es ſchwartz wird, iſt
es ein Zeichen, daß er Bley haͤlt, und
damit vermenget iſt. Auch darff man
ihn nur aufs Feuer bringen, wenn er
denn verfleugt, iſt es ein gut Zeichen.
Nichts deſtominder ſage ich, daß man
dem Hollaͤndiſchen den Vorzug laſſen
muͤſſe, weil er nicht allein viel ſchoͤner
iſt, und darum auch deſto beſſer zu ver-
kauffen; ſondern auch, weil wir ihn
um ein gutes wohlfeiler laſſen koͤnnen,
ſonderlich zu Friedenszeiten, als denje-
nigen, welcher in Franckreich kan berei-
tet werden.
Das vier und dreyßigſte Capitel.
Arcanum Corallinum.
ALſo wird ein rother Praͤcipitat vom
Queckſilber genannt, auf dem man
Weinſpiritus abbrennen laſſen, und die-
ſes zum ſechſten mahle wiederhohlet
hat. Dieſes iſt das Arcanum Coralli-
num und der rothe Praͤcipitat, den man
innerlich gebrauchen kan, indem ihn
der Weinſpiritus verſuͤſſet, und die groͤ-
ſte Schaͤdlichkeit benommen hat.
Das fuͤnff und dreyßigſte Capitel.
Vom gelben Praͤcipitat.
DEr gelbe Praͤcipitat oder das
Turpethum minerale, wird
von revivificirtem Mercurius aus
dem Zinober bereitet, welcher
mit Vitriolgeiſt aufgeloͤſet, und
hernachmahls mit laulichtem Waſſer
zu einem gelben Pulver niedergeſchla-
gen worden iſt: wenn dieſes hierauf
wohl ausgewaſchen und getrocknet
worden, gebraucht man es als ein ſehr
ſtarck Purgir- und Brechmittel. Man
macht auch einen gelben Praͤcipitat/
wenn man zerſtoſſenen Sublimat in
warmen Waſſer zergehen laͤßt, und
Kalchwaſſer dazu gieſſet, als dann kan
das gelbe Pulver, welches ſich am Bo-
den findet, wenn es gleicher geſtalt ge-
waſchen und getrocknet worden, fuͤr ei-
nen gelben Praͤcipitat oder minerali-
ſchen Turbit mitgehen. Lemery ſa-
get, daß dieſe ſolution oder dieſes gelbe
Waſſer Aqua phagedæna oder ad ulcera
genennet wuͤrde, weil es zur Vertreib-
und Heilung der Geſchwuͤre ſehr dien-
lich ſey: es gebrauchen auch daſſelbe
die Wundaͤrtzte zum oͤftern, und abſon-
derlich in den Spitalen. Allein die
ordentliche Aqua phagedæna wird von
Kalckwaſſer, darinne ein wenig Subli-
mat zerlaſſen worden, bereitet.
Aqua phage-
dæna vera.
Das ſechs und dreyßigſte Capitel.
Vom gruͤnen Praͤcipitat.
DJeſer wird vom Mercurius und
Kupfer zubereitet, welche in Sal-
niterſpiritus aufgeloͤſet, und darauf
mit diſtillirtem Weineßig zu einem gruͤ-
nen Pulver ſind praͤcipitiret worden,
welches man brauchet, wenn man oben
und unten zugleich purgiren will. So
ſoll es auch, wie ihrer etliche vorgeben,
ein ſpecificum und gantz ſonderbares
Mittel wider die Venus-Kranckheiten
ſeyn. Diejenigen, die dieſes Pulver
verfertigen, finden auch ein gelbes Pul-
ver dabey, welches dem mineraliſchen
Turbit ziemlich aͤhnlich ſiehet.
Es dienet zu mercken, daß dieſes præ-
paratum mehrere Schaͤrffe und Kraft
bekomme, ie mehr man ihm Kupfer
zuſetzet. Allein dieſer Praͤcipitat iſt
wenig gebraͤuchlich und bekannt gewe-
ſen, ehe und bevor der Herr Faveur,
Koͤniglicher Deſtillator zu Montpel-
lier eine Beſchreibung davon heraus-
gegeben.
Das
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |