Pomet, Peter: Der aufrichtige Materialist und Specerey-Händler. Leipzig, 1717.Der Spezereyen und Materialien Das fünff und zwantzigste Capitel. [Spaltenumbruch]
Opopanax. DJeses ist ein Gummi, welches, eini- Man bringet zweyerley Opopanax Opopanax. Jenes mag man erwehlen, wenn die in Massa. Die Stücken sollen voll Tropfen Was das breitgedruckte betrifft, wel-Breites oder Das Opopanax hat einen dermas- Es kömmt dem Sagapeno an Kräften Das sechs und zwantzigste Capitel. [Spaltenumbruch]
Gummi Ammoniacum. DJeses ist ein Gummi, das als wie Es wird in gar dicken Stücken zu uns Man soll dieses Gummi erwehlen, sonder-
Der Spezereyen und Materialien Das fuͤnff und zwantzigſte Capitel. [Spaltenumbruch]
Opopanax. DJeſes iſt ein Gummi, welches, eini- Man bringet zweyerley Opopanax Opopanax. Jenes mag man erwehlen, wenn die in Maſſa. Die Stuͤcken ſollen voll Tropfen Was das breitgedruckte betrifft, wel-Breites oder Das Opopanax hat einen dermaſ- Es koͤmmt dem Sagapeno an Kraͤften Das ſechs und zwantzigſte Capitel. [Spaltenumbruch]
Gummi Ammoniacum. DJeſes iſt ein Gummi, das als wie Es wird in gar dicken Stuͤcken zu uns Man ſoll dieſes Gummi erwehlen, ſonder-
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Der Spezereyen und Materialien
Das fuͤnff und zwantzigſte Capitel.
Opopanax.
DJeſes iſt ein Gummi, welches, eini-
ger Scribenten Berichte zu Folge,
aus einer Pflantze, rinnet die zu den Ge-
ſchlechten der Ferula gerechnet, und Pa-
nax Heracleum genennet wird. Dieſelbe
waͤchſt gantz haͤuffig in Boͤotia/ der
Griechiſchen Landſchaft Phocis und in
Macedonien: ihre Blaͤtter ſind rauch,
und ſchier wie die Feigenblaͤtter geſtalt,
auf beyden Seiten in fuͤnff Theile zer-
ſpalten. Der Stengel iſt ſehr hoch und
ziemlich wollicht, bringt zu alleroberſt
einen groſſen Straus gelber Blumen,
und nach dieſen den Samen, welcher
einen auf die Zunge brennet, anbey ſehr
ſtarck riechet. Die Wurtzeln ſind weiß,
in etwas bitter, mit einer ziemlich dicken
Schale bedecket. Aus der aufgeritzten
Pflantze rinnet das fluͤßige Opopa-
nax, welches anfangs weiß iſt, wird aber
bald drauf harte, und nach und nach
goldgelbe.
Siehe Fig. 286.
Man bringet zweyerley Opopanax
zu uns von Marſeille, in Tropfen, und
in breiten, oder auf andere Art geform-
ten Stuͤcken.
Jenes mag man erwehlen, wenn die
Tropfen recht ſchoͤne ſind, inwendig
weiß, auſſenher weiß und goldfarbicht,
eines ſtarcken Geruchs und bitteren Ge-
ſchmacks, und recht trucken, darunter
auch ſo wenig kleine Broͤcklein, als moͤg-
lich, zu befinden.
Die Stuͤcken ſollen voll Tropfen
ſeyn, auch dem tropfichten an Farbe
und Geruch, ſo nahe als nur ſeyn kan,
kommen.
Was das breitgedruckte betrifft, wel-
ches auch der Compagnie Opopanax
genennet wird, daſſelbe verkauffen lie-
derliche Leute fuͤr das Opopanax in
Tropfen/ ob es gleich ſtracks zu erken-
nen, indem das gerechte als wie kleine
runde Tropfen, das andere aber platt
iſt, und ſo breit und dicke als ein Dau-
men. Welches ich deſto mehr verſichern
kan, weil ich dergleichen ſelbſt gemacht,
und auch noch habe. Derowegen ſoll
es gaͤntzlich verworffen werden, denn es
nichts anders iſt, als ein geringes mit
Opopanax vermiſchtes Gummi, deſ-
ſen Namen ich aber mit Willen ver-
ſchweige.
Breites oder
der Compa-
gnie Opopa-
nax.
Das Opopanax hat einen dermaſ-
ſen ſtarcken Geruch, daß, als ich im Au-
guſt 1691. eine Kuͤſte voll von Marſeil-
le bekommen und eroͤffnet hatte, unſe-
rer zehen, die dabey waren, ein ſo hefti-
ges Kopfweh bekamen, daß wir bey vier
Stunden lang kaum zu bleiben wuſten;
welches ſich diejenigen, die es friſch be-
kommen, zur Nachricht moͤgen die-
nen laſſen: denn, wenn es aͤlter wird,
vergeht ſo wohl der ſtarcke Geruch, als
auch die weiſſe Farbe, und wird hinge-
gen gantz dunckelroth.
Es koͤmmt dem Sagapeno an Kraͤften
gleich, und iſt gut zu Heilung der Wun-
den; zu welchem Ende es ſo wohl, als
das Sagapenum, Ammoniac und Bdel-
lium, unter das Emplaſtrum divinum ge-
nommen wird.
Das ſechs und zwantzigſte Capitel.
Gummi Ammoniacum.
DJeſes iſt ein Gummi, das als wie
weiſſe Tropfen aus den abgeſchnit-
tenen Aeſten und aufgeritzten Wurtzeln
einer Pflantze tropfet, die zu den Ge-
ſchlechten der Ferula gehoͤret, und in
dem ſandichten Lybien haͤuffig waͤchſt,
bevoraus um die Gegend, wo vordeſſen
der Tempel des Jupiter Ammons ge-
ſtanden, daher es auch ſeinen Namen
bekommen hat.
Siehe Fig. 287.
Es wird in gar dicken Stuͤcken zu uns
gebracht, daran inwendig und auswen-
dig gar viel weiſſe Tropfen zu befinden,
und hat einen angenehmen Geruch, ein
wenig wie Opopanax.
Man ſoll dieſes Gummi erwehlen,
wenn es feine ſchoͤne Tropfen hat, wel-
che trucken, weiß und rund, von Ge-
ſchmacke bitter und ziemlich unange-
nehme ſchmecken: die Stuͤcken aber
muͤſſen gantz voll Tropfen, und ſo reine,
als moͤglich, ſeyn: denn es gerne voll
Unreinigkeit zu ſeyn pfleget, und ab-
ſonder-
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