Pomet, Peter: Der aufrichtige Materialist und Specerey-Händler. Leipzig, 1717.Hauptbeschreibung ersten Theils siebendes Buch. [Spaltenumbruch]
einiger massen zur Artzney gebrauchetwerden, indem man sie zu Brustträn- cken brauchet, desgleichen wenn man mucilagines, Schleim, machen will. Die fetten röstet man über Feuer, Das vier und siebentzigste Capitel. [Spaltenumbruch]
Von Brunellen. WJr handeln überdiß auch ziemlich Diese Pflaumen werden in länglich- Wenn die Brunellen, wie sichs ge- Weiter verkauffen wir auch Pflau- Auch verkauffen wir in der Fastenzeit Die Haselnüsse werden nicht allein Das fünff und siebentzigste Capitel. [Spaltenumbruch]
Siehe Fig. 263.Von den Maronen. DJe Maronen sind Früchte/ mit Was die Kastanien belanget, diese gleich Y 2
Hauptbeſchreibung erſten Theils ſiebendes Buch. [Spaltenumbruch]
einiger maſſen zur Artzney gebrauchetwerden, indem man ſie zu Bruſttraͤn- cken brauchet, desgleichen wenn man mucilagines, Schleim, machen will. Die fetten roͤſtet man uͤber Feuer, Das vier und ſiebentzigſte Capitel. [Spaltenumbruch]
Von Brunellen. WJr handeln uͤberdiß auch ziemlich Dieſe Pflaumen werden in laͤnglich- Wenn die Brunellen, wie ſichs ge- Weiter verkauffen wir auch Pflau- Auch verkauffen wir in der Faſtenzeit Die Haſelnuͤſſe werden nicht allein Das fuͤnff und ſiebentzigſte Capitel. [Spaltenumbruch]
Siehe Fig. 263.Von den Maronen. DJe Maronen ſind Fruͤchte/ mit Was die Kaſtanien belanget, dieſe gleich Y 2
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Hauptbeſchreibung erſten Theils ſiebendes Buch.
einiger maſſen zur Artzney gebrauchet
werden, indem man ſie zu Bruſttraͤn-
cken brauchet, desgleichen wenn man
mucilagines, Schleim, machen will.
Die fetten roͤſtet man uͤber Feuer,
und ſteckt ſie in den Mund, das Zahn-
weh dadurch zu ſtillen: wiewohl man
auch andere Feigen an ihre Stelle neh-
men kan.
Das vier und ſiebentzigſte Capitel.
Von Brunellen.
WJr handeln uͤberdiß auch ziemlich
ſtarck mit Brunellen oder Pflau-
men von Brugnole/ die wir aus Pro-
vence bringen laſſen, ſonderlich von
Aubagne und Brugnole; ſo ein Staͤdt-
lein nahe bey S. Maximin gelegen;
davon ſie den Namen bekommen.
Dieſe Pflaumen werden in laͤnglich-
ten Kaͤſtlein gebracht: ſonſt aber und
insgemein in Einmachebuͤchſen, wel-
che mit gar zierlich ausgeſchnittenem
Papiere beleget ſind.
Wenn die Brunellen, wie ſichs ge-
hoͤret, ſeyn ſollen, ſo muͤſſen ſie trucken,
gelblicht und fleiſchicht ſeyn, wenn auch
das Papier, damit ſie bedecket ſind, fein
trucken iſt, ſo iſt es ein unfehlbares Zei-
chen, daß ſie gut ſind und keinen Schaden
gelitten haben.
Weiter verkauffen wir auch Pflau-
men und kleine Pflaͤumlein: z. E. groſſe
und kleine Cathrinen-Pflaumen, und
kleine ſchwartze von Damas und S.
Julien, die wir von S. Maure, Chinon
und andern Orten in Touraine brin-
gen laſſen. Ferner verkauffen wir gar
viel gedoͤrrete Pflaumen, welche laͤng-
licht ſind, und von Bourdeaux kom-
men. So giebt es auch noch viel mehr
andere Gattungen, z. E. die von Mont-
mirel, von Padriguon, Kaͤyſer-
pflaumen, und viele andere, ingleichen,
uͤberhaupt, alle andere Arten getrockne-
ter Fruͤchte, die wir hie und daher kom-
men laſſen, vor allen aber von Tours;
denn da ſind, geſchaͤlte und gedoͤrrte
Aepfel, Kirſchen in Buͤſchlein, und der-
gleichen noch mehr, die in der Faſtenzeit
pflegen geſpeiſet zu werden. Die Wahl
dieſer Fruͤchte iſt dieſe: ſie muͤſſen friſch,
und wenn ſie in Buͤchſen und Schach-
teln liegen, oben wie unten ſeyn. Der
Gebrauch iſt ſo bekannt, daß ich billich
davon ſchweige.
Auch verkauffen wir in der Faſtenzeit
und ſonſten das gantze Jahr hindurch,
Haſelnuͤſſe, die wir aus Provence
bringen laſſen: dererſelben giebt es
zweyerley, Lacadieres und gemeine. Je-
ne ſind dicke und gelblicht, ſehen den klei-
nen Nuͤſſen nicht im gerinſten gleich,
muͤſſen auch friſch ſeyn, die Kerne aber
gut ſchmecken und ein weiſſes Fleiſch ha-
ben.
Haſelnuͤſſe.
Siehe Fig. 262.
Die Haſelnuͤſſe werden nicht allein
in der Faſtenzeit verbrauchet, denn ſie
unter die ſo genannten quatre Mendiants
gehoͤren, das ſind Feigen, Roſinen,
Mandeln und Haſelnuͤſſe, welche in glei-
chem Gewichte untereinander gemenget
werden: wiewohl dieſes gar ſelten ge-
ſchicht, indem diejenigen, die ſie haben,
von dieſen oder jenen mehr oder weni-
ger dazu nehmen, nachdem ſie naͤmlich
theuer ſind: ſondern ſie werden auch
mit Zucker uͤberzogen. Es wird inglei-
chen Oel daraus gemacht, welches mit
dem kleinen Nußoͤle gleiche Kraft hat,
und die Haare gut erhaͤlt.
Quatre Men-
diants.
Das fuͤnff und ſiebentzigſte Capitel.
Von den Maronen.
DJe Maronen ſind Fruͤchte/ mit
denen wir einen ziemlich ſtarcken
Handel treiben, ſowohl als mit den
Kaſtanien aus Limoge. Weil aber
dieſe Fruͤchte allzugemein, dahero will
ich nichts mehr davon vermelden, als
daß die beſten Maronen um Lyon,
und in Vivarets wachſen, welche dann,
wenn ſie recht gut ſind, dicke, friſch, veſte
und gleichſam Aſchfarben ſeyn muͤſſen,
weder verfaulet, noch vermodert, oder
auf einander verbrannt: denn ſobald
ſie heiß werden, hat man Muͤhe ſie zu
erhalten, oder ihrer loß zu werden. De-
rohalben muß man, ſobald ein Ballen
angekommen, das Stroh und uͤbrigen
Umſchlag herunter reiſſen, und ihnen
Luft geben.
Was die Kaſtanien belanget, dieſe
muͤſſen den Maronen einiger maſſen
gleich
Y 2
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