Pomet, Peter: Der aufrichtige Materialist und Specerey-Händler. Leipzig, 1717.Der Spezereyen und Materialien [Spaltenumbruch]
Es werden auch Cauterisirsteine aus Die Pottasche, die von Lyon Wir lassen auch ohne diese, eine Gat- Das zwey und siebentzigste Capitel. [Spaltenumbruch]
Vom Teutschen Schwartz, Noir d' Allemagne. VOn Franckfurt/ Mäyntz und Das drey und siebentzigste Capitel. [Spaltenumbruch]
Siehe Fig. 261.Von Feigen. DJe Feigen sind Früchte, welche al- Wenn die Feigen reiff, so sammlen Die Feigen, welche in grossen Kör- Der Gebrauch der Feigen ist so be- eini-
Der Spezereyen und Materialien [Spaltenumbruch]
Es werden auch Cauteriſirſteine aus Die Pottaſche, die von Lyon Wir laſſen auch ohne dieſe, eine Gat- Das zwey und ſiebentzigſte Capitel. [Spaltenumbruch]
Vom Teutſchen Schwartz, Noir d’ Allemagne. VOn Franckfurt/ Maͤyntz und Das drey und ſiebentzigſte Capitel. [Spaltenumbruch]
Siehe Fig. 261.Von Feigen. DJe Feigen ſind Fruͤchte, welche al- Wenn die Feigen reiff, ſo ſammlen Die Feigen, welche in groſſen Koͤr- Der Gebrauch der Feigen iſt ſo be- eini-
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Der Spezereyen und Materialien
Es werden auch Cauteriſirſteine aus
Pottaſche, Eichenholtzaſche, Alaune und
ungeleſchtem Kalche verfertiget, und
daraus, nachdem alles mit Waſſer,
uͤbern Feuer, unter einander gemiſchet
worden, cauteria gemacht, und cauteres
de velours, Sammt-cauteria genennet,
weil ſie gantz gelinde und ſanfte operi-
ren. Etliche thun annoch das Saltz
von Krautſtruͤncken dazu.
Cauteres de
Velours.
Die Pottaſche, die von Lyon
kommt, halten einige hoͤher, als alle die
andere: ich aber fuͤr mein Theil ſage,
daß eine iede Art Pottaſche gut ſeyn kan,
wenn ſie nur von gutem Weinſtein be-
reitet worden iſt.
Wir laſſen auch ohne dieſe, eine Gat-
tung Pottaſche von Dantzig/ des-
gleichen aus Moſcau bringen, die wir
Potaſſe oder Vedaſſe zu nennen pflegen,
und an die Faͤrber verkauffen. Dieſelbe
ſieht unſerer Pottaſche ſehr gleich, ſo daß
ich erachte, daß nur die unterſchiedenen
Laͤnder den Unterſchied darzwiſchen
machen.
Potaſſe oder
Vedaſſe.
Das zwey und ſiebentzigſte Capitel.
Vom Teutſchen Schwartz, Noir d’ Allemagne.
VOn Franckfurt/ Maͤyntz und
Strasburg laſſen wir eine Gat-
tung Schwartz, als wie Steine, oder
wie Staub und Pulver, kommen, wel-
ches von Weinhefen gemacht wird, die
man verbrennet und darauf in Waſſer
ſchuͤttet: wenn ſie hernach trucken wor-
den, werden ſie auf ausdruͤcklich hierzu
gemachte Muͤhlen gebracht, und ver-
brannte Beine, verbrannt Helffenbein,
auch wohl gar Pfirſichkerne dazu ge-
than: nachdem nun alles fein zarte zer-
rieben und unter einander gemiſchet
worden, wird uns dieſes vollkommen
gute Teutſche Schwartz uͤberſendet.
Welches nun feuchte, und doch nicht mit
Waſſer genetzet iſt, ſchoͤn gleichſſend
ſchwartz ſiehet, ſanfte anzufuͤhlen, leich-
te zu zerbrechen, ohne glaͤntzende Koͤr-
ner, ſo viel als moͤglich, und mit Helffen-
beine bereitet iſt, daſſelbige iſt beſſer, als
das mit Beinen oder Pfirſichkernen zu-
gerichtet worden: es muͤſſen auch recht
gute Hefen dazu genommen worden
ſeyn, denn davon bekommt es die Guͤte.
Daß demnach zu Paris dieſes Schwaꝛtz
eben ſo gut koͤnte gemachet werden, als
wie in Teutſchland, wenn ſie nur auch
ſo gute Hefen dazu naͤhmen. Es wird
auch ohne dieſes teutſche Schwartz, der-
gleichen zu Troyes/ Orlcans, ja ſelbſt
zu Paris gemacht, und darum hat es
ſo vielerley Namen, weil ihm ein ieder
den Namen desjenigen Ortes, woſelbſt
es bereitet worden, beyleget. Gewiſſe
Perſonen haben mich verſichert, daß die
Teutſchen Weinſtein dazu nehmen, ſo
auch nicht uͤbel gethan. Jhm ſey aber
wie ihm wolle, ich will mehr nicht ſagen,
als daß es niemand denn die Kupfer-
drucker gebrauchen.
Schwartz
von Troyes
und andern
Orten.
Das drey und ſiebentzigſte Capitel.
Von Feigen.
DJe Feigen ſind Fruͤchte, welche al-
lerhand Farben haben, maſſen es
gruͤne, violbraune, weiſſe und andere
Arten mehr giebet: wir aber verkauffen
keine, als die violbraunen und die gemei-
nen.
Wenn die Feigen reiff, ſo ſammlen
ſie die Leute in Provence ein, und laſſen
ſie auf Flechten treugen, thun ſie her-
nach in Koͤrbe von Palmblaͤttern ge-
macht, oder in Kiſten und Schachteln
mit Lorbeerblaͤttern und Anisſamen.
Der Feigen aus Provence haben wir
drey Sorten: namentlich, die violbrau-
nen, die Maßiliſchen in kleinen Koͤrben,
und die dicken, die auch ſonſt fette Fei-
gen heiſſen. Die Violbraunen ſollen
groß, trucken und friſch ſeyn: die Maßi-
liſchen klein, weiß, trucken, nicht zaͤhe,
als wie Leder, und in kleine bunte Koͤrbe
geleget: die fetten aber muͤſſen recht
groß ſeyn, und den Maßiliſchen, ſoviel
als moͤglich, an Guͤte beykommen.
Die Feigen, welche in groſſen Koͤr-
ben ebenmaͤßig aus Provence, wie
auch aus Spanien kommen, ſind viel
geringer, als die in kleinen Koͤrben, maſ-
ſen ſie viel haͤrter ſind, und eine weit
zaͤhere Haut haben.
Der Gebrauch der Feigen iſt ſo be-
kannt, daß unnoͤthig, mich dabey aufzu-
halten; nur will ich gedencken, daß ſie
eini-
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