Pomet, Peter: Der aufrichtige Materialist und Specerey-Händler. Leipzig, 1717.Der Spezereyen und Materialien [Spaltenumbruch]
Beeren des Americanischen BaumesCanunga/ der beym Hernandez be- schrieben stehet. Sie sind so groß, als wie der Pfeffer, und oben wie ein Na- bel gestaltet, und beschliessen in einem dünnen Häutlein und schwammichten Wesen oder Fleische, zwey kleine schwar- tze Kerne, die mit einem zarten Häut- lein umgeben sind, und wie Näglein schmecken und riechen, wiewohl nicht so gar starck: sonst werden sie Amomum genennet. Die Rinde dieses Baumes wird in Das sechste Capitel. [Spaltenumbruch]
Siehe Fig. 181.Vom langen Pfeffer. DEr lange Pfeffer ist die Frucht ei- Der Ostindische lange Pfeffer, Die Eng- und Holländer senden Der lange Pfeffer wird etwas we- Das siebende Capitel. [Spaltenumbruch]
Siehe Fig. 182.Vom Americanischen langen Pfeffer. JN den Americanischen Jnseln be- Die Americaner nennen diesen lan-Siehe Fig. 183. Dieser lange Pfeffer ist vermuthlich der-
Der Spezereyen und Materialien [Spaltenumbruch]
Beeren des Americaniſchen BaumesCanunga/ der beym Hernandez be- ſchrieben ſtehet. Sie ſind ſo groß, als wie der Pfeffer, und oben wie ein Na- bel geſtaltet, und beſchlieſſen in einem duͤnnen Haͤutlein und ſchwammichten Weſen oder Fleiſche, zwey kleine ſchwar- tze Kerne, die mit einem zarten Haͤut- lein umgeben ſind, und wie Naͤglein ſchmecken und riechen, wiewohl nicht ſo gar ſtarck: ſonſt werden ſie Amomum genennet. Die Rinde dieſes Baumes wird in Das ſechſte Capitel. [Spaltenumbruch]
Siehe Fig. 181.Vom langen Pfeffer. DEr lange Pfeffer iſt die Frucht ei- Der Oſtindiſche lange Pfeffer, Die Eng- und Hollaͤnder ſenden Der lange Pfeffer wird etwas we- Das ſiebende Capitel. [Spaltenumbruch]
Siehe Fig. 182.Vom Americaniſchen langen Pfeffer. JN den Americaniſchen Jnſeln be- Die Americaner nennen dieſen lan-Siehe Fig. 183. Dieſer lange Pfeffer iſt vermuthlich der-
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Der Spezereyen und Materialien
Beeren des Americaniſchen Baumes
Canunga/ der beym Hernandez be-
ſchrieben ſtehet. Sie ſind ſo groß, als
wie der Pfeffer, und oben wie ein Na-
bel geſtaltet, und beſchlieſſen in einem
duͤnnen Haͤutlein und ſchwammichten
Weſen oder Fleiſche, zwey kleine ſchwar-
tze Kerne, die mit einem zarten Haͤut-
lein umgeben ſind, und wie Naͤglein
ſchmecken und riechen, wiewohl nicht ſo
gar ſtarck: ſonſt werden ſie Amomum
genennet.
Die Rinde dieſes Baumes wird in
unſern Apothecken Caſſia caryophyllata
genennet, und giebt es dreyerley Gat-
tung dieſer Baͤume, welche aber nur
durch die Groͤſſe ihrer Fruͤchte von ein-
ander unterſchieden werden. Sie ha-
ben einerley Kraft mit den Naͤglein,
auch einen ſolchen Geruch und Ge-
ſchmack. Das Naͤgleinoͤl faͤllt zu Bo-
den, das aber aus dieſen bereitet wird,
ſchwimmet oben auf. Herrmann haͤlt
dafuͤr, dieſe Fruͤchte ſeyen das rechte
Amomum der Alten, wie ſie denn auch
in unſern Apothecken Amomum genennt
werden.
Das ſechſte Capitel.
Vom langen Pfeffer.
DEr lange Pfeffer iſt die Frucht ei-
nes Gewaͤchſes, welches eben alſo
ſiehet, als wie dasjenige, das den ſchwar-
tzen Pfeffer traͤgt, ausgenommen, daß
es nicht ſo hoch laͤufft, und gemeiniglich
die Geſtalt einer Stauden uͤberkommt,
ſich auch ſelbſt aufrecht erhaͤlt, indem es
gewoͤhnlich einen ſtarcken Stamm hat;
dazu ſind die Blaͤtter viel zarter und klei-
ner, haben auch keine ſo lange Stiele.
Der Oſtindiſche lange Pfeffer,
den wir insgemein zu verkauffen pfle-
gen, iſt eine Frucht, die ſo lang und di-
cke, als eines kleinen Kindes Finger.
Oder deutlicher zu reden, es iſt nichts an-
ders, denn ein Hauffen kleiner Koͤrn-
lein, die von auſſen ſo ein wenig roth,
inwendig ſchwaͤrtzlicht ſind. Jn iedwe-
dem Koͤrnlein ſteckt eine Art Kerne, oder
ein weiſſes Pulver, eines hitzigen und
beiſſenden Geſchmacks, ſind auch der-
maſſen mit einander vereiniget, daß
man ſie unzerbrochen nicht von einan-
der bringen kan: und dieſe alſo zuſam-
men gehaͤuffte Koͤrnlein machen eine
Frucht von obgemeldter Laͤnge und
Dicke.
Die Eng- und Hollaͤnder ſenden
uns dieſes Pfeffers die Menge, der dann,
wann er die erfoderte Beſchaffenheit
haben ſoll, friſch ſeyn muß, fein voͤllig,
dicke, ſchwer, uͤbel zu zerbrechen, nicht
ſchimmlicht, und noch viel weniger voll
Erde oder Staub, welchem Ubel er gar
ſehr unterworffen.
Der lange Pfeffer wird etwas we-
niges in der Artzney gebraucht, und zu
vielen Galeniſchen Artzneyen genom-
men, dazu er keiner andern Bereitung
noͤthig hat, als daß er obbeſchriebener
maſſen ausgeſuchet und mit einem rau-
hen Tuche abgerieben werde, damit die
Erde, die etwa dran iſt, davon komme.
Etliche verordnen ihn eines halben
Quintleins ſchwer, in warmer Bruͤhe
zu nehmen, auch den Saͤugerinnen, da-
mit ſie Milch bekommen.
Das ſiebende Capitel.
Vom Americaniſchen langen Pfeffer.
JN den Americaniſchen Jnſeln be-
findet ſich ein Staudengewaͤchs, deſ-
ſen Blaͤtter den Wegrichblaͤttern nicht
ungleich ſind, und, wie Nicolaus Mo-
nardes berichtet, eine Frucht, die ohn-
gefehr eines Fuſſes lang iſt, traͤget. Dieſe
Frucht beſtehet aus vielen kleinen Koͤrn-
lein, welche haͤuffig um einen langen
Stiel in guter Ordnung ſitzen, und ein-
ander beruͤhren, und alſo die Figur des
langen Pfeffers darſtellen. Gemeldter
Monardes meldet gleichfalls, daß die-
ſe Frucht, wenn ſie noch friſch, gruͤn ſey:
die Sonne aber mache ſie zeitig und
ſchwartz: auch habe ſie mehr Schaͤrffe,
denn der Oſtindiſche lange Pfeffer.
Die Americaner nennen dieſen lan-
gen Pfeffer Mecaxuchitl, und thun ihn
unter die Chocalate. Allem Anſehen
nach, hat der Autor des Buͤchleins vom
Thee, Coffee und Chocolate nichts von
dieſer Frucht gehoͤret, weil er ihrer gar
keine Meldung thut.
Siehe Fig. 183.
Dieſer lange Pfeffer iſt vermuthlich
der-
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