Pomet, Peter: Der aufrichtige Materialist und Specerey-Händler. Leipzig, 1717.Hauptbeschreibung ersten Theils fünfftes Buch. [Spaltenumbruch]
nigung. Weil aber gar grosse Mühedazu gehöret, man auch sehr wenig be- kommt, dannenhero rathe ich niemand sich damit zu verwirren. Aus den rothen Corallen wird mit Belangend die weissen Corallen/ Das siebenzehende Capitel. [Spaltenumbruch]
Von den schwartzen Corallen. DJe schwartzen Corallen betref- Was das Corallenähnliche Ge-Siehe Fig. 151. Das achtzehende Capitel. [Spaltenumbruch]
Siehe Fig. 152.Vom Corallenmoos. DJe Corallina, Corallenmoos, ist Dieses Moos oder die Corallina wird Die Wahl dieses Mooses betreffend, Das
Hauptbeſchreibung erſten Theils fuͤnfftes Buch. [Spaltenumbruch]
nigung. Weil aber gar groſſe Muͤhedazu gehoͤret, man auch ſehr wenig be- kommt, dannenhero rathe ich niemand ſich damit zu verwirren. Aus den rothen Corallen wird mit Belangend die weiſſen Corallen/ Das ſiebenzehende Capitel. [Spaltenumbruch]
Von den ſchwartzen Corallen. DJe ſchwartzen Corallen betref- Was das Corallenaͤhnliche Ge-Siehe Fig. 151. Das achtzehende Capitel. [Spaltenumbruch]
Siehe Fig. 152.Vom Corallenmoos. DJe Corallina, Corallenmoos, iſt Dieſes Moos oder die Corallina wird Die Wahl dieſes Mooſes betreffend, Das
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Und endlich<lb/> werden noch vielerley andere Sachen<lb/> aus den Corallen gemacht, die ich aber<lb/> nichts nuͤtze zu ſeyn erachte, als da iſt die<lb/> Coralleneſſentz und Spiritus, ſammt<lb/> andern mehr, deren gar viel Scriben-<lb/> ten gedencken; die auch hoͤher oder ge-<lb/> ringer gehalten werden, nachdem naͤm-<lb/> lich die Marckſchreyer, aus deren Haͤn-<lb/> den ſie kommen, in Anſehen ſind, eben<lb/> als wie die unterſchiedenen <hi rendition="#aq">præparatio-<lb/> nes</hi> der Perlen. Ambeſten werden ſie<lb/> gebrauchet und bereitet, wenn ſie auf<lb/><cb n="206"/> einem Reibeſteine oder Seeſchildkroͤte<lb/> zu einem unbegreiflichen Pulver gerie-<lb/> ben, und zu kleinen <hi rendition="#aq">trochiſcis</hi> und Kuͤch-<lb/> lein formiret werden, die wir hernach<lb/><hi rendition="#fr">praͤparirte Corallen nennen,</hi> und<note place="right">Praͤparirte<lb/> Corallen.</note><lb/> uns ihrer, als eines ſehr guten Alcali be-<lb/> dienen koͤnnen, moͤgen auch wohl zu al-<lb/> len Sachen, dazu ſie noͤthig, gebrauchet<lb/> werden.</p><lb/> <p>Belangend die <hi rendition="#fr">weiſſen Corallen/</hi><lb/> dieſe werden ſo wenig in der Medicin ge-<lb/> brauchet, daß es nicht die Muͤhe lohnet,<lb/> viel davon zu reden. Allein, weil ſie<lb/> doch einiger maſſen gebraͤuchlich, dahero<lb/> ſoll man die erwehlen, welche ſchoͤn,<lb/> weiß, dick, dichte, nicht ſehr loͤchricht,<lb/> auch ſo wenig ſchmutzicht, als immer<lb/> moͤglich, ſind. Etliche praͤpariren die<lb/> Corallen, und gebrauchen ſie, als wie die<lb/> rothen.</p> <cb type="end"/> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">Das ſiebenzehende Capitel.<lb/> Von den ſchwartzen Corallen.</hi> </head><lb/> <cb n="205"/> <p><hi rendition="#in">D</hi>Je <hi rendition="#fr">ſchwartzen Corallen</hi> betref-<lb/> fend, von denen ſind die rechten der-<lb/> maſſen ſeltſam, daß faſt ſchwerlich eini-<lb/> ge moͤgen gefunden werden: denn die-<lb/> jenigen, die wir zu Geſichte bekommen,<lb/> ſind nichts anders, als ein in der See-<lb/> verſteintes Gewaͤchſe, welches von etli-<lb/> chen <hi rendition="#aq">Antipathes</hi> genennet wird, und gantz<lb/> und gar von den wahrhaften Corallen<lb/> unterſchieden iſt: ſintemahl es leichte<lb/> und dichte iſt, glaͤntzend und ſehr ſchoͤn<lb/> ſchwartz, wie Agat, ſiehet auch viel eher<lb/> dem Horne, als den Corallen gleich,<lb/> welches an den <hi rendition="#fr">rechten ſchwartzen<lb/> Corallen</hi> nicht zu befinden, denn dieſe<lb/> ſind ſchwer, ſchwartzroth und ſehr rau-<lb/> he. 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Hauptbeſchreibung erſten Theils fuͤnfftes Buch.
nigung. Weil aber gar groſſe Muͤhe
dazu gehoͤret, man auch ſehr wenig be-
kommt, dannenhero rathe ich niemand
ſich damit zu verwirren.
Aus den rothen Corallen wird mit
Eßig ein Magiſterium und Saltz gezogen,
welche wegen ihrer Eigenſchaften in
ziemlichen Gebrauch ſind. Und endlich
werden noch vielerley andere Sachen
aus den Corallen gemacht, die ich aber
nichts nuͤtze zu ſeyn erachte, als da iſt die
Coralleneſſentz und Spiritus, ſammt
andern mehr, deren gar viel Scriben-
ten gedencken; die auch hoͤher oder ge-
ringer gehalten werden, nachdem naͤm-
lich die Marckſchreyer, aus deren Haͤn-
den ſie kommen, in Anſehen ſind, eben
als wie die unterſchiedenen præparatio-
nes der Perlen. Ambeſten werden ſie
gebrauchet und bereitet, wenn ſie auf
einem Reibeſteine oder Seeſchildkroͤte
zu einem unbegreiflichen Pulver gerie-
ben, und zu kleinen trochiſcis und Kuͤch-
lein formiret werden, die wir hernach
praͤparirte Corallen nennen, und
uns ihrer, als eines ſehr guten Alcali be-
dienen koͤnnen, moͤgen auch wohl zu al-
len Sachen, dazu ſie noͤthig, gebrauchet
werden.
Magiſterium
und Saltz
von Corallen.
Praͤparirte
Corallen.
Belangend die weiſſen Corallen/
dieſe werden ſo wenig in der Medicin ge-
brauchet, daß es nicht die Muͤhe lohnet,
viel davon zu reden. Allein, weil ſie
doch einiger maſſen gebraͤuchlich, dahero
ſoll man die erwehlen, welche ſchoͤn,
weiß, dick, dichte, nicht ſehr loͤchricht,
auch ſo wenig ſchmutzicht, als immer
moͤglich, ſind. Etliche praͤpariren die
Corallen, und gebrauchen ſie, als wie die
rothen.
Das ſiebenzehende Capitel.
Von den ſchwartzen Corallen.
DJe ſchwartzen Corallen betref-
fend, von denen ſind die rechten der-
maſſen ſeltſam, daß faſt ſchwerlich eini-
ge moͤgen gefunden werden: denn die-
jenigen, die wir zu Geſichte bekommen,
ſind nichts anders, als ein in der See-
verſteintes Gewaͤchſe, welches von etli-
chen Antipathes genennet wird, und gantz
und gar von den wahrhaften Corallen
unterſchieden iſt: ſintemahl es leichte
und dichte iſt, glaͤntzend und ſehr ſchoͤn
ſchwartz, wie Agat, ſiehet auch viel eher
dem Horne, als den Corallen gleich,
welches an den rechten ſchwartzen
Corallen nicht zu befinden, denn dieſe
ſind ſchwer, ſchwartzroth und ſehr rau-
he. Jch habe unmoͤglich mehr als ein
kleines Stuͤcke der rechten antreffen
koͤnnen, ob ich ſchon allen Fleiß ange-
wendet, und daſſelbe iſt ſo dicke, als der
kleine Finger. Von den Antipathes a-
ber, oder den gemeinen ſchwaꝛtzen Coral-
len habe ich ein Stuͤck, ſo bey nahe zwey
Fuß lang iſt, welches bey Baſtion de
France gefiſchet, und von dem Herrn
von Sene, welcher einen Antheil an
der Corallenfiſcherey hat, in Franck-
reich gebracht worden.
Siehe Fig. 150.
Was das Corallenaͤhnliche Ge-
waͤchs Coralloides belanget, ſolches iſt
nichts anders, als ein unvollkommener
Corall, und alſo auch zu nichts nicht nuͤ-
tze, auſſer, daß er an ſtatt des weiſſen Co-
ralls verkauffet werde, welches man
aber gar leicht erkennen kan, angeſehen
es leichte, dicke, und nicht zur Helfte ge-
formet iſt.
Siehe Fig. 151.
Das achtzehende Capitel.
Vom Corallenmoos.
DJe Corallina, Corallenmoos, iſt
ein Gewaͤchs, das in der See an den
Klippen und Muſcheln waͤchſt, und haͤn-
get: insgemein wird es zu den Geſchlech-
ten des Meermooſes gerechnet. Zwar
giebt es unterſchiedliche Gattungen deſ-
ſelben, allein, das von Baſtion de Fran-
ce und andern Orten an dem Mittel-
meer zu uns gebracht wird, iſt eintzig
und allein im Gebrauch. Von Caſpar
Bauhin wird es Muſcus Coralloides
ſquamulis loricatus, ein Corallen aͤhnli-
cher Moos/ wie ein ſchuppichter
Pantzer, Pin. p. 364. Tab. icon. p. 813. ge-
nennet.
Dieſes Moos oder die Corallina wird
etlicher maſſen in der Artzney gebrau-
chet, denn man giebt vor, es habe die
Kraft die Wuͤrme zu toͤdten.
Die Wahl dieſes Mooſes betreffend,
ſo ſoll es gruͤnlicht ſeyn, und ohne kleine
Stuͤcklein, ſoviel als immer moͤglich.
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