Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 6. München, 1877. Koch. Jch bin bei seiner Durchlaucht Koch; Und wenn's mir g'fallt, so bleib ich noch. Jch wohn' in einem alten Stübel, Das Uebrige ist auch nicht übel; Wir essen nicht die schlecht'sten Knochen, Nur einmal Fastenspeis die Wochen. Beide (wie oben). O welches holde Wiederseh'n, Vor Freuden kann ich kaum mehr steh'n! O welch' ein himmlisches Entzücken, Nach langer Trennung Dich zu erblicken! Entzücken! Erblicken etc. (tanzen hinaus.) Verwandlung. Berthaldas Gemach. (Es muß ein Spiegel angebracht sein.) Berthalda (in höchster Aufregung). Was mußte ich vom Herzoge hören? Huldbrand verschmäht mich! Eines Herzogs Tochter! Von allen Rittern des Gaues bin ich angebetet; Jeder möchte mich als seine Gemahlin heimführen dürfen Koch. Jch bin bei ſeiner Durchlaucht Koch; Und wenn’s mir g’fallt, ſo bleib ich noch. Jch wohn’ in einem alten Stübel, Das Uebrige iſt auch nicht übel; Wir eſſen nicht die ſchlecht’ſten Knochen, Nur einmal Faſtenſpeis die Wochen. Beide (wie oben). O welches holde Wiederſeh’n, Vor Freuden kann ich kaum mehr ſteh’n! O welch’ ein himmliſches Entzücken, Nach langer Trennung Dich zu erblicken! Entzücken! Erblicken ꝛc. (tanzen hinaus.) Verwandlung. Berthaldas Gemach. (Es muß ein Spiegel angebracht ſein.) Berthalda (in höchſter Aufregung). Was mußte ich vom Herzoge hören? Huldbrand verſchmäht mich! Eines Herzogs Tochter! Von allen Rittern des Gaues bin ich angebetet; Jeder möchte mich als ſeine Gemahlin heimführen dürfen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0076" n="38"/> <sp who="#KOC"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Koch.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Jch bin bei ſeiner Durchlaucht Koch;<lb/> Und wenn’s mir g’fallt, ſo bleib ich noch.<lb/> Jch wohn’ in einem alten Stübel,<lb/> Das Uebrige iſt auch nicht übel;<lb/> Wir eſſen nicht die ſchlecht’ſten Knochen,<lb/> Nur einmal Faſtenſpeis die Wochen.</p> </sp><lb/> <sp who="#BEI"> <speaker> <hi rendition="#b">Beide</hi> </speaker> <stage>(wie oben).</stage><lb/> <p>O welches holde Wiederſeh’n,<lb/> Vor Freuden kann ich kaum mehr ſteh’n!<lb/> O welch’ ein himmliſches Entzücken,<lb/> Nach langer Trennung Dich zu erblicken!<lb/> Entzücken! Erblicken ꝛc.</p> <stage>(tanzen hinaus.)</stage> </sp> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">Verwandlung.</hi> </head><lb/> <stage> <hi rendition="#c">Berthaldas Gemach. (Es muß ein Spiegel angebracht ſein.)</hi> </stage><lb/> <sp who="#BERT"> <speaker> <hi rendition="#b">Berthalda</hi> </speaker> <stage>(in höchſter Aufregung).</stage><lb/> <p>Was mußte ich vom Herzoge hören? Huldbrand<lb/> verſchmäht mich! Eines Herzogs Tochter! Von<lb/> allen Rittern des Gaues bin ich angebetet; Jeder<lb/> möchte mich als ſeine Gemahlin heimführen dürfen<lb/></p> </sp> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [38/0076]
Koch.
Jch bin bei ſeiner Durchlaucht Koch;
Und wenn’s mir g’fallt, ſo bleib ich noch.
Jch wohn’ in einem alten Stübel,
Das Uebrige iſt auch nicht übel;
Wir eſſen nicht die ſchlecht’ſten Knochen,
Nur einmal Faſtenſpeis die Wochen.
Beide (wie oben).
O welches holde Wiederſeh’n,
Vor Freuden kann ich kaum mehr ſteh’n!
O welch’ ein himmliſches Entzücken,
Nach langer Trennung Dich zu erblicken!
Entzücken! Erblicken ꝛc. (tanzen hinaus.)
Verwandlung.
Berthaldas Gemach. (Es muß ein Spiegel angebracht ſein.)
Berthalda (in höchſter Aufregung).
Was mußte ich vom Herzoge hören? Huldbrand
verſchmäht mich! Eines Herzogs Tochter! Von
allen Rittern des Gaues bin ich angebetet; Jeder
möchte mich als ſeine Gemahlin heimführen dürfen
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