Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 6. München, 1877.III. Aufzug. Gemach auf dem Schlosse des Herzog Heinrich. Herzog Heinrich, Berthalda. Herzog. Meine theure Tochter, ich brauch' es Dir wohl nicht zu sagen, wie sehr ich um Dein Glück und Wohl besorgt bin, und da ich mich nun dem Alter immer mehr nähere, wo mir jeder Tag geschenkt ist, möchte ich Dich wohl geborgen wissen. Berthalda. O, ich weiß es, Vater, wie Jhr von Kindheit an liebevoll bekümmert ward und mein Leben lang wird meine kindliche Dankbarkeit nicht erlöschen. (Küßt ihm die Hand.) Herzog. Da ich längst Wittwer bin und Du nach meinem Tode ganz allein stehn würdest, ist es an der Zeit, Dich zu vermählen, damit Du an deinem Gemahl eine Stütze findest; denn Du bist so jung noch und III. Aufzug. Gemach auf dem Schloſſe des Herzog Heinrich. Herzog Heinrich, Berthalda. Herzog. Meine theure Tochter, ich brauch’ es Dir wohl nicht zu ſagen, wie ſehr ich um Dein Glück und Wohl beſorgt bin, und da ich mich nun dem Alter immer mehr nähere, wo mir jeder Tag geſchenkt iſt, möchte ich Dich wohl geborgen wiſſen. Berthalda. O, ich weiß es, Vater, wie Jhr von Kindheit an liebevoll bekümmert ward und mein Leben lang wird meine kindliche Dankbarkeit nicht erlöſchen. (Küßt ihm die Hand.) Herzog. Da ich längſt Wittwer bin und Du nach meinem Tode ganz allein ſtehn würdeſt, iſt es an der Zeit, Dich zu vermählen, damit Du an deinem Gemahl eine Stütze findeſt; denn Du biſt ſo jung noch und <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0068" n="30"/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">III.</hi> Aufzug.</hi> </head><lb/> <stage> <hi rendition="#c">Gemach auf dem Schloſſe des Herzog Heinrich.</hi> </stage><lb/> <stage> <hi rendition="#c">Herzog Heinrich, Berthalda.</hi> </stage><lb/> <sp who="#HERZ"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Herzog.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Meine theure Tochter, ich brauch’ es Dir wohl<lb/> nicht zu ſagen, wie ſehr ich um Dein Glück und<lb/> Wohl beſorgt bin, und da ich mich nun <hi rendition="#g">dem</hi> Alter<lb/> immer mehr nähere, wo mir jeder Tag geſchenkt<lb/> iſt, möchte ich Dich wohl geborgen wiſſen.</p> </sp><lb/> <sp who="#BERT"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Berthalda.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>O, ich weiß es, Vater, wie Jhr von Kindheit<lb/> an liebevoll bekümmert ward und mein Leben lang<lb/> wird meine kindliche Dankbarkeit nicht erlöſchen.</p><lb/> <stage> <hi rendition="#c">(Küßt ihm die Hand.)</hi> </stage> </sp><lb/> <sp who="#HERZ"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Herzog.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Da ich längſt Wittwer bin und Du nach meinem<lb/> Tode ganz allein ſtehn würdeſt, iſt es an der Zeit,<lb/> Dich zu vermählen, damit Du an deinem Gemahl<lb/> eine Stütze findeſt; denn Du biſt ſo jung noch und<lb/></p> </sp> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [30/0068]
III. Aufzug.
Gemach auf dem Schloſſe des Herzog Heinrich.
Herzog Heinrich, Berthalda.
Herzog.
Meine theure Tochter, ich brauch’ es Dir wohl
nicht zu ſagen, wie ſehr ich um Dein Glück und
Wohl beſorgt bin, und da ich mich nun dem Alter
immer mehr nähere, wo mir jeder Tag geſchenkt
iſt, möchte ich Dich wohl geborgen wiſſen.
Berthalda.
O, ich weiß es, Vater, wie Jhr von Kindheit
an liebevoll bekümmert ward und mein Leben lang
wird meine kindliche Dankbarkeit nicht erlöſchen.
(Küßt ihm die Hand.)
Herzog.
Da ich längſt Wittwer bin und Du nach meinem
Tode ganz allein ſtehn würdeſt, iſt es an der Zeit,
Dich zu vermählen, damit Du an deinem Gemahl
eine Stütze findeſt; denn Du biſt ſo jung noch und
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |