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Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 6. München, 1877.

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II. Aufzug.
Salon, elegant möblirt.
Baron Goldmajer sitzt im golddurchwirkten Schlafrock auf einem Canapee,
er liest Zeitungen, vor ihm ein Tisch mit Frühstücksservice. Etwas im
Hintergrund steht ein großer Schrank, worauf geschrieben: Cassa.
Goldmajer.
Bin ich doch, waaß Gott, e vornehmer Mann!
Hab' mir gemacht e grauß Vermögen, bin e reicher
respectirlicher Herr; darum bin ich aach geworden
Baron, hab' mir gekauft a Diplom. Und jetzt
sitz ich beim Caffee im terkische Schlofrock, hat mich
gekost 200 Gilden in Constantinopel. Will lesen
in der Zeitung und kratz mich, wo's mich juckt.
Na! Was schreiben se wieder in de Blätter? Bank-
aktien: Achtundneunzig. Pfui! das is mir zu
wenig. Pexbacher: Da ließ sich was machen. Aber
ich hab' genug. Amerikaner: sind mer zu hoch.
Aber ich will doch geh'n auf die Börs. Wenn
kommt der Baron Goldmajer, ist's, als ob käm' a
grauße Panik unter die ganze Versammlung, weil
der Baron Goldmajer schlägt Alles nieder.
(Ruft:)
Jakob! Jakob! -- No wo bist de denn. Jakob!?
II. Aufzug.
Salon, elegant möblirt.
Baron Goldmajer ſitzt im golddurchwirkten Schlafrock auf einem Canapee,
er lieſt Zeitungen, vor ihm ein Tiſch mit Frühſtücksſervice. Etwas im
Hintergrund ſteht ein großer Schrank, worauf geſchrieben: Caſſa.
Goldmajer.
Bin ich doch, waaß Gott, e vornehmer Mann!
Hab’ mir gemacht e grauß Vermögen, bin e reicher
reſpectirlicher Herr; darum bin ich aach geworden
Baron, hab’ mir gekauft a Diplom. Und jetzt
ſitz ich beim Caffee im terkiſche Schlofrock, hat mich
gekoſt 200 Gilden in Conſtantinopel. Will leſen
in der Zeitung und kratz mich, wo’s mich juckt.
Na! Was ſchreiben ſe wieder in de Blätter? Bank-
aktien: Achtundneunzig. Pfui! das is mir zu
wenig. Pexbacher: Da ließ ſich was machen. Aber
ich hab’ genug. Amerikaner: ſind mer zu hoch.
Aber ich will doch geh’n auf die Börs. Wenn
kommt der Baron Goldmajer, iſt’s, als ob käm’ a
grauße Panik unter die ganze Verſammlung, weil
der Baron Goldmajer ſchlägt Alles nieder.
(Ruft:)
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[171/0207] II. Aufzug. Salon, elegant möblirt. Baron Goldmajer ſitzt im golddurchwirkten Schlafrock auf einem Canapee, er lieſt Zeitungen, vor ihm ein Tiſch mit Frühſtücksſervice. Etwas im Hintergrund ſteht ein großer Schrank, worauf geſchrieben: Caſſa. Goldmajer. Bin ich doch, waaß Gott, e vornehmer Mann! Hab’ mir gemacht e grauß Vermögen, bin e reicher reſpectirlicher Herr; darum bin ich aach geworden Baron, hab’ mir gekauft a Diplom. Und jetzt ſitz ich beim Caffee im terkiſche Schlofrock, hat mich gekoſt 200 Gilden in Conſtantinopel. Will leſen in der Zeitung und kratz mich, wo’s mich juckt. Na! Was ſchreiben ſe wieder in de Blätter? Bank- aktien: Achtundneunzig. Pfui! das is mir zu wenig. Pexbacher: Da ließ ſich was machen. Aber ich hab’ genug. Amerikaner: ſind mer zu hoch. Aber ich will doch geh’n auf die Börs. Wenn kommt der Baron Goldmajer, iſt’s, als ob käm’ a grauße Panik unter die ganze Verſammlung, weil der Baron Goldmajer ſchlägt Alles nieder. (Ruft:) Jakob! Jakob! — No wo biſt de denn. Jakob!?

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Zitationshilfe: Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 6. München, 1877, S. 171. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein06_1877/207>, abgerufen am 30.12.2024.