Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 6. München, 1877.I. Abtheilung. Jn Casperl's Wohnung (Zimmer mit Haupt- und Seiteneingang). Grethl und Frau Stritzlhuber sitzen vor einer großen Caffeekanne. Frau Stritzlhuber. Ja, wissen's Frau Casperl, das ist freilich ein Unglück, wenn Eins aus der Familie stirbt; aber es ist doch oft auch ein Glück dabei -- -- Grethl. Aber die Frau Bas war halt doch gar so a brave Frau; wir hab'n zwar von ihr kein' Kreuzer g'habt und mein Mann hat oft g'sagt -- tröst's Gott die Frau Bas! -- sie sei als wie keine, weil sie uns ganz und gar verneglischirt; ja, und was er noch Alles g'sagt hat! Sie kennen ja mein Mann, Frau Stritzlhuberin, gelten's? wenn der amal anfangt! -- -- Frau Stritzlhuber. Na! ob ich den Herrn Casperl kenn'? Da dank' ich -- -- -- I. Abtheilung. Jn Casperl’s Wohnung (Zimmer mit Haupt- und Seiteneingang). Grethl und Frau Stritzlhuber ſitzen vor einer großen Caffeekanne. Frau Stritzlhuber. Ja, wiſſen’s Frau Casperl, das iſt freilich ein Unglück, wenn Eins aus der Familie ſtirbt; aber es iſt doch oft auch ein Glück dabei — — Grethl. Aber die Frau Bas war halt doch gar ſo a brave Frau; wir hab’n zwar von ihr kein’ Kreuzer g’habt und mein Mann hat oft g’ſagt — tröſt’s Gott die Frau Bas! — ſie ſei als wie keine, weil ſie uns ganz und gar vernegliſchirt; ja, und was er noch Alles g’ſagt hat! Sie kennen ja mein Mann, Frau Stritzlhuberin, gelten’s? wenn der amal anfangt! — — Frau Stritzlhuber. Na! ob ich den Herrn Casperl kenn’? Da dank’ ich — — — <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0161"/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq">I.</hi> <hi rendition="#b">Abtheilung.</hi> </head><lb/> <stage> <hi rendition="#c">Jn Casperl’s Wohnung (Zimmer mit Haupt- und<lb/> Seiteneingang).</hi> </stage><lb/> <stage> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Grethl</hi> und Frau <hi rendition="#g">Stritzlhuber</hi> ſitzen vor einer großen Caffeekanne.</hi> </stage><lb/> <sp who="#STRI"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Frau Stritzlhuber.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Ja, wiſſen’s Frau Casperl, das iſt freilich ein<lb/> Unglück, wenn Eins aus der Familie ſtirbt; aber<lb/> es iſt doch oft auch ein Glück dabei — —</p> </sp><lb/> <sp who="#GRETH"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Grethl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Aber die Frau Bas war halt doch gar ſo<lb/> a brave Frau; <hi rendition="#g">wir</hi> hab’n zwar von ihr kein’<lb/> Kreuzer g’habt und mein Mann hat oft g’ſagt —<lb/> tröſt’s Gott die Frau Bas! — ſie ſei als wie<lb/><hi rendition="#g">keine,</hi> weil ſie uns ganz und gar vernegliſchirt;<lb/> ja, und was er noch Alles g’ſagt hat! Sie kennen<lb/> ja mein Mann, Frau Stritzlhuberin, gelten’s?<lb/> wenn der amal anfangt! — —</p> </sp><lb/> <sp who="#STRI"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Frau Stritzlhuber.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Na! ob ich den Herrn Casperl kenn’? Da<lb/> dank’ ich — — —</p> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0161]
I. Abtheilung.
Jn Casperl’s Wohnung (Zimmer mit Haupt- und
Seiteneingang).
Grethl und Frau Stritzlhuber ſitzen vor einer großen Caffeekanne.
Frau Stritzlhuber.
Ja, wiſſen’s Frau Casperl, das iſt freilich ein
Unglück, wenn Eins aus der Familie ſtirbt; aber
es iſt doch oft auch ein Glück dabei — —
Grethl.
Aber die Frau Bas war halt doch gar ſo
a brave Frau; wir hab’n zwar von ihr kein’
Kreuzer g’habt und mein Mann hat oft g’ſagt —
tröſt’s Gott die Frau Bas! — ſie ſei als wie
keine, weil ſie uns ganz und gar vernegliſchirt;
ja, und was er noch Alles g’ſagt hat! Sie kennen
ja mein Mann, Frau Stritzlhuberin, gelten’s?
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Na! ob ich den Herrn Casperl kenn’? Da
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