Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 5. München, 1875.

Bild:
<< vorherige Seite
Gerstenzucker
Welch ein Benehmen! Er ist der Diener, und
ich bin der Herr. Schweig Er also! Das Uebrige
wird sich finden.
Casperl.
So also? da muß ich schon anders auftreten.
(Schlägt den Professor.)
Gerstenzucker.
Schändlicher Bursche! (dringt auf Casperl ein.)
(Balgerei, in welcher Beide durch die Seitenthüre abgehen.)


Verwandlung.
Offene Straße in der Stadt.
Grethl,
später Spritzler.
Grethl.
Zwei Stunden hab' ich jetzt schon auf den
Casperl gewart'. Wo steckt der wieder? Er hätt'
mir schon lang die Antwort bringen können, ob er
ein Logie für uns g'funden hat. Gewiß ist er wie-
der in einem Wirthshause hängen geblieben. Der
Mensch ist unverbesserlich. Da kommt ja der Ma-
gistratsdiener; der hat's aber pressant heut!
Gerſtenzucker
Welch ein Benehmen! Er iſt der Diener, und
ich bin der Herr. Schweig Er alſo! Das Uebrige
wird ſich finden.
Casperl.
So alſo? da muß ich ſchon anders auftreten.
(Schlägt den Profeſſor.)
Gerſtenzucker.
Schändlicher Burſche! (dringt auf Casperl ein.)
(Balgerei, in welcher Beide durch die Seitenthüre abgehen.)


Verwandlung.
Offene Straße in der Stadt.
Grethl,
ſpäter Spritzler.
Grethl.
Zwei Stunden hab’ ich jetzt ſchon auf den
Casperl gewart’. Wo ſteckt der wieder? Er hätt’
mir ſchon lang die Antwort bringen können, ob er
ein Logie für uns g’funden hat. Gewiß iſt er wie-
der in einem Wirthshauſe hängen geblieben. Der
Menſch iſt unverbeſſerlich. Da kommt ja der Ma-
giſtratsdiener; der hat’s aber preſſant heut!
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0248" n="244"/>
            <sp who="#GERST">
              <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Ger&#x017F;tenzucker</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p>Welch ein Benehmen! Er i&#x017F;t der Diener, und<lb/><hi rendition="#g">ich</hi> bin der <hi rendition="#g">Herr.</hi> Schweig Er al&#x017F;o! Das Uebrige<lb/>
wird &#x017F;ich finden.</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#CAS">
              <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Casperl.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p><hi rendition="#g">So</hi> al&#x017F;o? da muß ich &#x017F;chon anders auftreten.</p><lb/>
              <stage>(Schlägt den Profe&#x017F;&#x017F;or.)</stage>
            </sp><lb/>
            <sp who="#GERST">
              <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Ger&#x017F;tenzucker.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p>Schändlicher Bur&#x017F;che!</p>
              <stage>(dringt auf Casperl ein.)</stage><lb/>
              <stage> <hi rendition="#c">(Balgerei, in welcher Beide durch die Seitenthüre abgehen.)</hi> </stage>
            </sp>
          </div><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Verwandlung.</hi> </head><lb/>
            <stage> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Offene Straße in der Stadt.<lb/>
Grethl,</hi> &#x017F;päter <hi rendition="#g">Spritzler.</hi></hi> </stage><lb/>
            <sp who="#GRE">
              <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Grethl.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p>Zwei Stunden hab&#x2019; ich jetzt &#x017F;chon auf den<lb/>
Casperl gewart&#x2019;. Wo &#x017F;teckt <hi rendition="#g">der</hi> wieder? Er hätt&#x2019;<lb/>
mir &#x017F;chon lang die Antwort bringen können, ob er<lb/>
ein Logie für uns g&#x2019;funden hat. Gewiß i&#x017F;t er wie-<lb/>
der in einem Wirthshau&#x017F;e hängen geblieben. Der<lb/>
Men&#x017F;ch i&#x017F;t unverbe&#x017F;&#x017F;erlich. Da kommt ja der Ma-<lb/>
gi&#x017F;tratsdiener; <hi rendition="#g">der</hi> hat&#x2019;s aber pre&#x017F;&#x017F;ant heut!</p>
            </sp><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[244/0248] Gerſtenzucker Welch ein Benehmen! Er iſt der Diener, und ich bin der Herr. Schweig Er alſo! Das Uebrige wird ſich finden. Casperl. So alſo? da muß ich ſchon anders auftreten. (Schlägt den Profeſſor.) Gerſtenzucker. Schändlicher Burſche! (dringt auf Casperl ein.) (Balgerei, in welcher Beide durch die Seitenthüre abgehen.) Verwandlung. Offene Straße in der Stadt. Grethl, ſpäter Spritzler. Grethl. Zwei Stunden hab’ ich jetzt ſchon auf den Casperl gewart’. Wo ſteckt der wieder? Er hätt’ mir ſchon lang die Antwort bringen können, ob er ein Logie für uns g’funden hat. Gewiß iſt er wie- der in einem Wirthshauſe hängen geblieben. Der Menſch iſt unverbeſſerlich. Da kommt ja der Ma- giſtratsdiener; der hat’s aber preſſant heut!

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein05_1875
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein05_1875/248
Zitationshilfe: Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 5. München, 1875, S. 244. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein05_1875/248>, abgerufen am 22.12.2024.