Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 3. München, 1869.

Bild:
<< vorherige Seite
bleiben nacher noch 400 Gulden. Da kauf ich mir
a neue lederne Hosen, macht 9 Gulden, und das
Andre leg' ich auf Jnteressi. Ja der Michel ver-
steht sein Sach! A gute Milchkuh könnt ich auch
noch brauchen und an guten Hammel in' Schafstall;
und meiner Trudl muß ich doch auch a Freud machen.
Der kauf ich en Lebzelten und a neu's Kopftüchel;
aber nacher bleibt's dabei: das Andre leg ich auf
Jnteressi. Aber z'vor geh ich noch in's Wirthshaus
und thu mir an guten Tag an. Jch sauf mir an
Rausch; aber die Trudl darf nix davon wissen und
das Ander' leg ich auf Jnteressi. Ja, der Michel
versteht sein Sach. Aber a neue Hutschnall'n brauch
ich auch noch und a Par blaue Strümpf für die Sonn-
und Feiertäg!

(Kasperl singt und lacht draußen.)
No, was hat denn der wieder für a Metten?
Das ist a rechter Narr, der Kasperl.

(Kasperl tritt ein, den Mops an der Schnur.)
Kasperl.
Da schau her, Bauer! Da schau her! mir ist a
Mopperl zuglaufen. Das ist a Glück!
Michel.
O mein Narr, was thust denn du mit an Mop-
perl? Wir hab'n ja den Sultan im Hof.
bleiben nacher noch 400 Gulden. Da kauf ich mir
a neue lederne Hoſen, macht 9 Gulden, und das
Andre leg’ ich auf Jntereſſi. Ja der Michel ver-
ſteht ſein Sach! A gute Milchkuh könnt ich auch
noch brauchen und an guten Hammel in’ Schafſtall;
und meiner Trudl muß ich doch auch a Freud machen.
Der kauf ich en Lebzelten und a neu’s Kopftüchel;
aber nacher bleibt’s dabei: das Andre leg ich auf
Jntereſſi. Aber z’vor geh ich noch in’s Wirthshaus
und thu mir an guten Tag an. Jch ſauf mir an
Rauſch; aber die Trudl darf nix davon wiſſen und
das Ander’ leg ich auf Jntereſſi. Ja, der Michel
verſteht ſein Sach. Aber a neue Hutſchnall’n brauch
ich auch noch und a Par blaue Strümpf für die Sonn-
und Feiertäg!

(Kasperl ſingt und lacht draußen.)
No, was hat denn der wieder für a Metten?
Das iſt a rechter Narr, der Kasperl.

(Kasperl tritt ein, den Mops an der Schnur.)
Kasperl.
Da ſchau her, Bauer! Da ſchau her! mir iſt a
Mopperl zuglaufen. Das iſt a Glück!
Michel.
O mein Narr, was thuſt denn du mit an Mop-
perl? Wir hab’n ja den Sultan im Hof.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <sp who="#MIC">
              <p><pb facs="#f0124" n="120"/>
bleiben nacher noch 400 Gulden. Da kauf ich mir<lb/>
a neue lederne Ho&#x017F;en, macht 9 Gulden, und das<lb/>
Andre leg&#x2019; ich auf Jntere&#x017F;&#x017F;i. Ja der Michel ver-<lb/>
&#x017F;teht &#x017F;ein Sach! A gute Milchkuh könnt ich auch<lb/>
noch brauchen und an guten Hammel in&#x2019; Schaf&#x017F;tall;<lb/>
und meiner Trudl muß ich doch auch a Freud machen.<lb/>
Der kauf ich en Lebzelten und a neu&#x2019;s Kopftüchel;<lb/>
aber nacher bleibt&#x2019;s dabei: das Andre leg ich auf<lb/>
Jntere&#x017F;&#x017F;i. Aber z&#x2019;vor geh ich noch in&#x2019;s Wirthshaus<lb/>
und thu mir an guten Tag an. Jch &#x017F;auf mir an<lb/>
Rau&#x017F;ch; aber die Trudl darf nix davon wi&#x017F;&#x017F;en und<lb/>
das Ander&#x2019; leg ich auf Jntere&#x017F;&#x017F;i. Ja, der Michel<lb/>
ver&#x017F;teht &#x017F;ein Sach. Aber a neue Hut&#x017F;chnall&#x2019;n brauch<lb/>
ich auch noch und a Par blaue Strümpf für die Sonn-<lb/>
und Feiertäg!</p><lb/>
              <stage> <hi rendition="#c">(<hi rendition="#g">Kasperl</hi> &#x017F;ingt und lacht draußen.)</hi> </stage><lb/>
              <p>No, was hat denn <hi rendition="#g">der</hi> wieder für a Metten?<lb/>
Das i&#x017F;t a rechter Narr, der Kasperl.</p><lb/>
              <stage> <hi rendition="#c">(<hi rendition="#g">Kasperl</hi> tritt ein, den <hi rendition="#g">Mops</hi> an der Schnur.)</hi> </stage>
            </sp><lb/>
            <sp who="#KASPLL">
              <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Kasperl.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p>Da &#x017F;chau her, Bauer! Da &#x017F;chau her! mir i&#x017F;t a<lb/>
Mopperl zuglaufen. <hi rendition="#g">Das</hi> i&#x017F;t a Glück!</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#MIC">
              <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Michel.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p>O mein Narr, was thu&#x017F;t denn du mit an Mop-<lb/>
perl? Wir hab&#x2019;n ja den Sultan im Hof.</p>
            </sp><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[120/0124] bleiben nacher noch 400 Gulden. Da kauf ich mir a neue lederne Hoſen, macht 9 Gulden, und das Andre leg’ ich auf Jntereſſi. Ja der Michel ver- ſteht ſein Sach! A gute Milchkuh könnt ich auch noch brauchen und an guten Hammel in’ Schafſtall; und meiner Trudl muß ich doch auch a Freud machen. Der kauf ich en Lebzelten und a neu’s Kopftüchel; aber nacher bleibt’s dabei: das Andre leg ich auf Jntereſſi. Aber z’vor geh ich noch in’s Wirthshaus und thu mir an guten Tag an. Jch ſauf mir an Rauſch; aber die Trudl darf nix davon wiſſen und das Ander’ leg ich auf Jntereſſi. Ja, der Michel verſteht ſein Sach. Aber a neue Hutſchnall’n brauch ich auch noch und a Par blaue Strümpf für die Sonn- und Feiertäg! (Kasperl ſingt und lacht draußen.) No, was hat denn der wieder für a Metten? Das iſt a rechter Narr, der Kasperl. (Kasperl tritt ein, den Mops an der Schnur.) Kasperl. Da ſchau her, Bauer! Da ſchau her! mir iſt a Mopperl zuglaufen. Das iſt a Glück! Michel. O mein Narr, was thuſt denn du mit an Mop- perl? Wir hab’n ja den Sultan im Hof.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein03_1869
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein03_1869/124
Zitationshilfe: Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 3. München, 1869, S. 120. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein03_1869/124>, abgerufen am 26.04.2024.