Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 3. München, 1869.III. Aufzug. Saal im herzoglichen Schloffe bei Kerzenbeleuchtung. Zwei Hoflakaien. Man hört aus dem Rebenzimmer Violinspiel. Beifallklatschen. Ungeheure Schlußcadenz. Wieder Beifall; "bravo, bravo." Lärm und Stuhlrücken. Erster Lakai. Das Conzert ist aus. Zweiter Lakai. Die Herrschaften sind alle wie toll. Erster Lakai. Jch versteh' nichts davon, aber der Kerl kratzt wie närrisch auf seiner Geige. Zweiter Lakai. Und das nennen sie "die Zukunftsmusik." Weiß der Teufel, was das heißen soll. Erster Lakai. Jetzt ist schon das zweite Hofkonzert. Die Prin- zessin Amalie ist auch wie närrisch, als wär' sie in den Geiger verliebt; und er sieht doch wie ein III. Aufzug. Saal im herzoglichen Schloffe bei Kerzenbeleuchtung. Zwei Hoflakaien. Man hört aus dem Rebenzimmer Violinſpiel. Beifallklatſchen. Ungeheure Schlußcadenz. Wieder Beifall; „bravo, bravo.‟ Lärm und Stuhlrücken. Erſter Lakai. Das Conzert iſt aus. Zweiter Lakai. Die Herrſchaften ſind alle wie toll. Erſter Lakai. Jch verſteh’ nichts davon, aber der Kerl kratzt wie närriſch auf ſeiner Geige. Zweiter Lakai. Und das nennen ſie „die Zukunftsmuſik.‟ Weiß der Teufel, was das heißen ſoll. Erſter Lakai. Jetzt iſt ſchon das zweite Hofkonzert. Die Prin- zeſſin Amalie iſt auch wie närriſch, als wär’ ſie in den Geiger verliebt; und er ſieht doch wie ein <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0224"/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">III.</hi> Aufzug.</hi> </head><lb/> <stage> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Saal</hi> im herzoglichen Schloffe bei Kerzenbeleuchtung.<lb/><hi rendition="#g">Zwei Hoflakaien.</hi><lb/> Man hört aus dem Rebenzimmer Violinſpiel. Beifallklatſchen. Ungeheure<lb/> Schlußcadenz. Wieder Beifall; „bravo, bravo.‟ Lärm und Stuhlrücken.</hi> </stage><lb/> <sp who="#ELAKAI"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Erſter Lakai.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Das Conzert iſt aus.</p> </sp><lb/> <sp who="#ZWELAKAI"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Zweiter Lakai.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Die Herrſchaften ſind alle wie toll.</p> </sp><lb/> <sp who="#ELAKAI"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Erſter Lakai.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Jch verſteh’ nichts davon, aber der Kerl kratzt<lb/> wie närriſch auf ſeiner Geige.</p> </sp><lb/> <sp who="#ZWELAKAI"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Zweiter Lakai.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Und das nennen ſie „die Zukunftsmuſik.‟ Weiß<lb/> der Teufel, was das heißen ſoll.</p> </sp><lb/> <sp who="#ELAKAI"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Erſter Lakai.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Jetzt iſt ſchon das zweite Hofkonzert. Die Prin-<lb/> zeſſin Amalie iſt auch wie närriſch, als wär’ ſie in<lb/> den Geiger verliebt; und er ſieht doch wie ein<lb/></p> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0224]
III. Aufzug.
Saal im herzoglichen Schloffe bei Kerzenbeleuchtung.
Zwei Hoflakaien.
Man hört aus dem Rebenzimmer Violinſpiel. Beifallklatſchen. Ungeheure
Schlußcadenz. Wieder Beifall; „bravo, bravo.‟ Lärm und Stuhlrücken.
Erſter Lakai.
Das Conzert iſt aus.
Zweiter Lakai.
Die Herrſchaften ſind alle wie toll.
Erſter Lakai.
Jch verſteh’ nichts davon, aber der Kerl kratzt
wie närriſch auf ſeiner Geige.
Zweiter Lakai.
Und das nennen ſie „die Zukunftsmuſik.‟ Weiß
der Teufel, was das heißen ſoll.
Erſter Lakai.
Jetzt iſt ſchon das zweite Hofkonzert. Die Prin-
zeſſin Amalie iſt auch wie närriſch, als wär’ ſie in
den Geiger verliebt; und er ſieht doch wie ein
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein03_1869 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein03_1869/224 |
Zitationshilfe: | Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 3. München, 1869, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein03_1869/224>, abgerufen am 16.07.2024. |