Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 2. München, 1861.
daß ein jeder commandiren will. Sagt der Hans zu die Mühlknecht "schütt's auf," -- so schreit der Peter "hört's auf" Packt mir der Ein' die Mehl- säck auf, so reißt mir's der Ander wieder runter; z'vor hat mich der alt Müller allein prügelt jetzt schlagen gleich zwei auf mich 'nein. Doppelte Schläg, aber nur ein einfachs Futter! das Leben halt ich net lang aus. Der Hans und der Peter sind in's Wirthshaus; ich will mir auch einmal einen lustigen Tag machen und im Krautgartl a bißl reviren, damit ich einen guten Bißen krieg; alleweil Disteln und alleweil Disteln -- des wird mir auch z'monoton. Die Mühlknecht schlafen alle, denn die Herrn san nit z'Haus, also ist Niemand bei der Hand, der mich aus'n Gartl jaget und auf ein halbes dutzend Krautköpf geht's auch nit z'samm! (ab.) Verwandlung. Gemach im Palaste des Herzoge. (Leibarzt und Gummielastico von zwei Seiten eintretend.) Gummielastico. Wie geht's dem Herzog, Herr Leibarzt?
daß ein jeder commandiren will. Sagt der Hans zu die Mühlknecht „ſchütt’s auf,‟ — ſo ſchreit der Peter „hört’s auf‟ Packt mir der Ein’ die Mehl- ſäck auf, ſo reißt mir’s der Ander wieder runter; z’vor hat mich der alt Müller allein prügelt jetzt ſchlagen gleich zwei auf mich ’nein. Doppelte Schläg, aber nur ein einfachs Futter! das Leben halt ich net lang aus. Der Hans und der Peter ſind in’s Wirthshaus; ich will mir auch einmal einen luſtigen Tag machen und im Krautgartl a bißl reviren, damit ich einen guten Bißen krieg; alleweil Diſteln und alleweil Diſteln — des wird mir auch z’monoton. Die Mühlknecht ſchlafen alle, denn die Herrn ſan nit z’Haus, alſo iſt Niemand bei der Hand, der mich aus’n Gartl jaget und auf ein halbes dutzend Krautköpf geht’s auch nit z’ſamm! (ab.) Verwandlung. Gemach im Palaſte des Herzoge. (Leibarzt und Gummielaſtico von zwei Seiten eintretend.) Gummielaſtico. Wie geht’s dem Herzog, Herr Leibarzt? <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <sp who="#ESEL"> <p><pb facs="#f0201" n="181"/> daß ein jeder commandiren will. Sagt der Hans<lb/> zu die Mühlknecht „ſchütt’s auf,‟ — ſo ſchreit der<lb/> Peter „hört’s auf‟ Packt mir der Ein’ die Mehl-<lb/> ſäck auf, ſo reißt mir’s der Ander wieder runter;<lb/> z’vor hat mich der alt Müller allein prügelt jetzt<lb/> ſchlagen gleich zwei auf mich ’nein. Doppelte<lb/> Schläg, aber nur ein einfachs Futter! das Leben<lb/> halt ich net lang aus. Der Hans und der Peter<lb/> ſind in’s Wirthshaus; ich will mir auch einmal<lb/> einen luſtigen Tag machen und im Krautgartl a<lb/> bißl reviren, damit ich einen guten Bißen krieg;<lb/> alleweil Diſteln und alleweil Diſteln — des wird<lb/> mir auch z’monoton. Die Mühlknecht ſchlafen alle,<lb/> denn die Herrn ſan nit z’Haus, alſo iſt Niemand<lb/> bei der Hand, der mich aus’n Gartl jaget und auf<lb/> ein halbes dutzend Krautköpf geht’s auch nit z’ſamm!</p><lb/> <stage> <hi rendition="#et">(ab.)</hi> </stage> </sp> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">Verwandlung.</hi> </head><lb/> <div n="4"> <head> <hi rendition="#g">Gemach im Palaſte des Herzoge.</hi> </head><lb/> <stage> <hi rendition="#c">(<hi rendition="#g">Leibarzt</hi> und <hi rendition="#g">Gummielaſtico</hi> von zwei Seiten eintretend.)</hi> </stage><lb/> <sp who="#GUMMI"> <speaker> <hi rendition="#c">Gummielaſtico.</hi> </speaker><lb/> <p>Wie geht’s dem Herzog, Herr Leibarzt?</p> </sp><lb/> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [181/0201]
daß ein jeder commandiren will. Sagt der Hans
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Peter „hört’s auf‟ Packt mir der Ein’ die Mehl-
ſäck auf, ſo reißt mir’s der Ander wieder runter;
z’vor hat mich der alt Müller allein prügelt jetzt
ſchlagen gleich zwei auf mich ’nein. Doppelte
Schläg, aber nur ein einfachs Futter! das Leben
halt ich net lang aus. Der Hans und der Peter
ſind in’s Wirthshaus; ich will mir auch einmal
einen luſtigen Tag machen und im Krautgartl a
bißl reviren, damit ich einen guten Bißen krieg;
alleweil Diſteln und alleweil Diſteln — des wird
mir auch z’monoton. Die Mühlknecht ſchlafen alle,
denn die Herrn ſan nit z’Haus, alſo iſt Niemand
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Zitationshilfe: | Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 2. München, 1861, S. 181. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein02_1861/201>, abgerufen am 22.02.2025. |