Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 1. München, 1859.II. Aufzug. Wald mit der Einsiedelei Menrads. Menrad. (aus der Hütte tretend.) Welch' ein herrlicher Frühlingstag! Wie die Sonne so schön durch das junge Blättergrün scheint! Dort ziehen Rehe still durch den Wald und die Vöglein singen ihr Morgenconcert! Wer sollte da nicht zum Schöpfer der Natur dankbar aufblicken und ihm ein Loblied bringen? Herr im Himmelreich dort oben, Laß dich preisen, laß dich loben, Der du Alles so gemacht! Der du läßt die Sonne scheinen An dem Himmelblau dem reinen, Mond und Sterne in der Nacht! Laß dir Dankgebete bringen Bei der Vöglein hellem Singen, Die auf leichten Zweigen ruh'n! Auf des Paradieses Stufen Hast dem Menschen du gerufen: "Was ich schuf, betracht es nun!" II. Aufzug. Wald mit der Einſiedelei Menrads. Menrad. (aus der Hütte tretend.) Welch’ ein herrlicher Frühlingstag! Wie die Sonne ſo ſchön durch das junge Blättergrün ſcheint! Dort ziehen Rehe ſtill durch den Wald und die Vöglein ſingen ihr Morgenconcert! Wer ſollte da nicht zum Schöpfer der Natur dankbar aufblicken und ihm ein Loblied bringen? Herr im Himmelreich dort oben, Laß dich preiſen, laß dich loben, Der du Alles ſo gemacht! Der du läßt die Sonne ſcheinen An dem Himmelblau dem reinen, Mond und Sterne in der Nacht! Laß dir Dankgebete bringen Bei der Vöglein hellem Singen, Die auf leichten Zweigen ruh’n! Auf des Paradieſes Stufen Haſt dem Menſchen du gerufen: „Was ich ſchuf, betracht es nun!‟ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0100" n="94"/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">II.</hi> Aufzug.</hi> </head><lb/> <stage> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#g">Wald mit der Einſiedelei Menrads.</hi> </hi> </stage><lb/> <sp who="#MEN"> <speaker>Menrad.</speaker> <stage>(aus der Hütte tretend.)</stage><lb/> <p>Welch’ ein herrlicher Frühlingstag! Wie die<lb/> Sonne ſo ſchön durch das junge Blättergrün ſcheint!<lb/> Dort ziehen Rehe ſtill durch den Wald und die<lb/> Vöglein ſingen ihr Morgenconcert! Wer ſollte da<lb/> nicht zum Schöpfer der Natur dankbar aufblicken<lb/> und ihm ein Loblied bringen?</p><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Herr im Himmelreich dort oben,</l><lb/> <l>Laß dich preiſen, laß dich loben,</l><lb/> <l>Der du Alles ſo gemacht!</l><lb/> <l>Der du läßt die Sonne ſcheinen</l><lb/> <l>An dem Himmelblau dem reinen,</l><lb/> <l>Mond und Sterne in der Nacht!</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Laß dir Dankgebete bringen</l><lb/> <l>Bei der Vöglein hellem Singen,</l><lb/> <l>Die auf leichten Zweigen ruh’n!</l><lb/> <l>Auf des Paradieſes Stufen</l><lb/> <l>Haſt dem Menſchen du gerufen:</l><lb/> <l>„Was ich ſchuf, betracht es nun!‟</l> </lg><lb/> </lg> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [94/0100]
II. Aufzug.
Wald mit der Einſiedelei Menrads.
Menrad. (aus der Hütte tretend.)
Welch’ ein herrlicher Frühlingstag! Wie die
Sonne ſo ſchön durch das junge Blättergrün ſcheint!
Dort ziehen Rehe ſtill durch den Wald und die
Vöglein ſingen ihr Morgenconcert! Wer ſollte da
nicht zum Schöpfer der Natur dankbar aufblicken
und ihm ein Loblied bringen?
Herr im Himmelreich dort oben,
Laß dich preiſen, laß dich loben,
Der du Alles ſo gemacht!
Der du läßt die Sonne ſcheinen
An dem Himmelblau dem reinen,
Mond und Sterne in der Nacht!
Laß dir Dankgebete bringen
Bei der Vöglein hellem Singen,
Die auf leichten Zweigen ruh’n!
Auf des Paradieſes Stufen
Haſt dem Menſchen du gerufen:
„Was ich ſchuf, betracht es nun!‟
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |