Platen, August von: Gedichte. Stuttgart, 1828.Epistel. 1817. Du, des Gedichts wohlwollender Freund und des stre¬ benden Dichters Freund, du, welchen der Kunst glühende Liebe be¬ Wirst mit dem Tadel mich nicht unwürdiger Musseseelt, verletzen, Die ich im stillen Bezirk dieser Gefilde gesucht. Wie mir aber allein hingehn die geflügelten TageFragst du, während ich fern lebe der städtischen Welt? Häufig bewund'r ich rings, ausruhend am Hügel, die Landschaft, Wo den beweglichen Schirm Buche mir, Esche mir beut; Süße, doch seltene Thränen, wie liebende Jünglingeweinen, Seh' ich, des Thals Frühthau, hangen am Rosenge¬ büsch, Epiſtel. 1817. Du, des Gedichts wohlwollender Freund und des ſtre¬ benden Dichters Freund, du, welchen der Kunſt gluͤhende Liebe be¬ Wirſt mit dem Tadel mich nicht unwuͤrdiger Muſſeſeelt, verletzen, Die ich im ſtillen Bezirk dieſer Gefilde geſucht. Wie mir aber allein hingehn die gefluͤgelten TageFragſt du, waͤhrend ich fern lebe der ſtaͤdtiſchen Welt? Haͤufig bewund'r ich rings, ausruhend am Huͤgel, die Landſchaft, Wo den beweglichen Schirm Buche mir, Eſche mir beut; Suͤße, doch ſeltene Thraͤnen, wie liebende Juͤnglingeweinen, Seh' ich, des Thals Fruͤhthau, hangen am Roſenge¬ buͤſch, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0065" n="[55]"/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#g">Epiſtel.</hi><lb/> </head> <p rendition="#c"> <hi rendition="#g">1817.</hi> </p><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l><hi rendition="#in">D</hi>u, des Gedichts wohlwollender Freund und des ſtre¬<lb/><hi rendition="#et">benden Dichters</hi></l><lb/> <l rendition="#et">Freund, du, welchen der Kunſt gluͤhende Liebe be¬<lb/><hi rendition="#et">ſeelt,</hi></l><lb/> <l>Wirſt mit dem Tadel mich nicht unwuͤrdiger Muſſe<lb/><hi rendition="#et">verletzen,</hi></l><lb/> <l rendition="#et">Die ich im ſtillen Bezirk dieſer Gefilde geſucht.</l><lb/> <l>Wie mir aber allein hingehn die gefluͤgelten Tage</l><lb/> <l rendition="#et">Fragſt du, waͤhrend ich fern lebe der ſtaͤdtiſchen Welt?</l><lb/> </lg> <lg n="2"> <l>Haͤufig bewund'r ich rings, ausruhend am Huͤgel, die<lb/><hi rendition="#et">Landſchaft,</hi></l><lb/> <l rendition="#et">Wo den beweglichen Schirm Buche mir, Eſche mir beut;</l><lb/> <l>Suͤße, doch ſeltene Thraͤnen, wie liebende Juͤnglinge<lb/><hi rendition="#et">weinen,</hi></l><lb/> <l rendition="#et">Seh' ich, des Thals Fruͤhthau, hangen am Roſenge¬<lb/><hi rendition="#et">buͤſch,</hi></l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[55]/0065]
Epiſtel.
1817.
Du, des Gedichts wohlwollender Freund und des ſtre¬
benden Dichters
Freund, du, welchen der Kunſt gluͤhende Liebe be¬
ſeelt,
Wirſt mit dem Tadel mich nicht unwuͤrdiger Muſſe
verletzen,
Die ich im ſtillen Bezirk dieſer Gefilde geſucht.
Wie mir aber allein hingehn die gefluͤgelten Tage
Fragſt du, waͤhrend ich fern lebe der ſtaͤdtiſchen Welt?
Haͤufig bewund'r ich rings, ausruhend am Huͤgel, die
Landſchaft,
Wo den beweglichen Schirm Buche mir, Eſche mir beut;
Suͤße, doch ſeltene Thraͤnen, wie liebende Juͤnglinge
weinen,
Seh' ich, des Thals Fruͤhthau, hangen am Roſenge¬
buͤſch,
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