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Platen, August von: Gedichte. Stuttgart, 1828.

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XXVII.
Ihr Vögel in den Zweigen schwank,
Wie seyd ihr froh und frisch und frank,
Und trillert Morgenchöre:
Ich fühle mich im Herzen krank,
Wenn ich's von unten höre.
Ein Stündchen schleich' ich blos heraus
In euer ästig Sommerhaus,
Und muß mich deß beklagen:
Ihr lebet stets in Saus und Braus,
Seht's nachten hier und tagen.
Ihr sucht der Bäume grünes Dach,
Der Wiese Schmelz, den Kieselbach,
Ihr flieht vor Stadt und Mauer,
Und laßt die Menschen sagen Ach!
In ihrem Vogelbauer.

XXVII.
Ihr Voͤgel in den Zweigen ſchwank,
Wie ſeyd ihr froh und friſch und frank,
Und trillert Morgenchoͤre:
Ich fuͤhle mich im Herzen krank,
Wenn ich's von unten hoͤre.
Ein Stuͤndchen ſchleich' ich blos heraus
In euer aͤſtig Sommerhaus,
Und muß mich deß beklagen:
Ihr lebet ſtets in Saus und Braus,
Seht's nachten hier und tagen.
Ihr ſucht der Baͤume gruͤnes Dach,
Der Wieſe Schmelz, den Kieſelbach,
Ihr flieht vor Stadt und Mauer,
Und laßt die Menſchen ſagen Ach!
In ihrem Vogelbauer.

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[40/0050] XXVII. Ihr Voͤgel in den Zweigen ſchwank, Wie ſeyd ihr froh und friſch und frank, Und trillert Morgenchoͤre: Ich fuͤhle mich im Herzen krank, Wenn ich's von unten hoͤre. Ein Stuͤndchen ſchleich' ich blos heraus In euer aͤſtig Sommerhaus, Und muß mich deß beklagen: Ihr lebet ſtets in Saus und Braus, Seht's nachten hier und tagen. Ihr ſucht der Baͤume gruͤnes Dach, Der Wieſe Schmelz, den Kieſelbach, Ihr flieht vor Stadt und Mauer, Und laßt die Menſchen ſagen Ach! In ihrem Vogelbauer.

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Zitationshilfe: Platen, August von: Gedichte. Stuttgart, 1828, S. 40. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/platen_gedichte_1828/50>, abgerufen am 30.12.2024.