Platen, August von: Gedichte. Stuttgart, 1828.XIII. Laß tief in dir mich lesen, Verhehl' auch dies mir nicht, Was für ein Zauberwesen Aus deiner Stimme spricht? So viele Worte dringen An's Ohr uns ohne Plan, Und während sie verklingen, Ist alles abgethan. Doch drängt auch nur von ferne Dein Ton zu mir sich her, Behorch' ich ihn so gerne, Vergess' ich ihn so schwer! Ich bebe dann, entglimme Von allzurascher Glut: Mein Herz und deine Stimme Verstehn sich gar zu gut! XIII. Laß tief in dir mich leſen, Verhehl' auch dies mir nicht, Was fuͤr ein Zauberweſen Aus deiner Stimme ſpricht? So viele Worte dringen An's Ohr uns ohne Plan, Und waͤhrend ſie verklingen, Iſt alles abgethan. Doch draͤngt auch nur von ferne Dein Ton zu mir ſich her, Behorch' ich ihn ſo gerne, Vergeſſ' ich ihn ſo ſchwer! Ich bebe dann, entglimme Von allzuraſcher Glut: Mein Herz und deine Stimme Verſtehn ſich gar zu gut! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb n="23" facs="#f0033"/> </div> <div n="3"> <head> <hi rendition="#aq">XIII.</hi><lb/> </head> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l><hi rendition="#in">L</hi>aß tief in dir mich leſen,</l><lb/> <l>Verhehl' auch dies mir nicht,</l><lb/> <l>Was fuͤr ein Zauberweſen</l><lb/> <l>Aus deiner Stimme ſpricht?</l><lb/> </lg> <lg n="2"> <l>So viele Worte dringen</l><lb/> <l>An's Ohr uns ohne Plan,</l><lb/> <l>Und waͤhrend ſie verklingen,</l><lb/> <l>Iſt alles abgethan.</l><lb/> </lg> <lg n="3"> <l>Doch draͤngt auch nur von ferne</l><lb/> <l>Dein Ton zu mir ſich her,</l><lb/> <l>Behorch' ich ihn ſo gerne,</l><lb/> <l>Vergeſſ' ich ihn ſo ſchwer!</l><lb/> </lg> <lg n="4"> <l>Ich bebe dann, entglimme</l><lb/> <l>Von allzuraſcher Glut:</l><lb/> <l>Mein Herz und deine Stimme</l><lb/> <l>Verſtehn ſich gar zu gut!</l><lb/> </lg> </lg> <milestone unit="section" rendition="#hr"/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [23/0033]
XIII.
Laß tief in dir mich leſen,
Verhehl' auch dies mir nicht,
Was fuͤr ein Zauberweſen
Aus deiner Stimme ſpricht?
So viele Worte dringen
An's Ohr uns ohne Plan,
Und waͤhrend ſie verklingen,
Iſt alles abgethan.
Doch draͤngt auch nur von ferne
Dein Ton zu mir ſich her,
Behorch' ich ihn ſo gerne,
Vergeſſ' ich ihn ſo ſchwer!
Ich bebe dann, entglimme
Von allzuraſcher Glut:
Mein Herz und deine Stimme
Verſtehn ſich gar zu gut!
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/platen_gedichte_1828 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/platen_gedichte_1828/33 |
Zitationshilfe: | Platen, August von: Gedichte. Stuttgart, 1828, S. 23. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/platen_gedichte_1828/33>, abgerufen am 03.03.2025. |