Platen, August von: Gedichte. Stuttgart, 1828.XVI. -- Breve -- -- -- Breve Breve -- Breve -- -- -- Breve -- -- -- Breve Breve -- Breve -- -- -- Breve -- -- -- Breve Breve -- Breve -- -- -- Breve Breve -- -- Liebe, Liebreiz, Winke der Gunst und Alles, Was ein Herz darbeut und ein Herz erwiedert, Wenig frommt's, leiht nicht die Gelegenheit ihm Athem und Daseyn. Dich zu sehn, schien Fülle des Glücks, und bebend Staunt' ich dir, traumähnliches Bild der Schönheit! Nie an Wuchs, Antlitz und Gestalt erblickt' ich Diese Vollendung! Deiner Form wollüstige Reize könnten Heißern Wunsch aufregen; allein zur Erde Senkt sogleich anbetenden Sinn des Auges Ewige Hoheit. Ach, es hat dein brennendes Auge mir sich
Zugewandt, huldvolle Gespräche sprach es, Ja, ich sah's anfüllen sich sanft, vergehn im Thaue der Sehnsucht! XVI. — ⏑ — — — ⏑ ⏑ — ⏑ — — — ⏑ — — — ⏑ ⏑ — ⏑ — — — ⏑ — — — ⏑ ⏑ — ⏑ — — — ⏑ ⏑ — — Liebe, Liebreiz, Winke der Gunſt und Alles, Was ein Herz darbeut und ein Herz erwiedert, Wenig frommt's, leiht nicht die Gelegenheit ihm Athem und Daſeyn. Dich zu ſehn, ſchien Fuͤlle des Gluͤcks, und bebend Staunt' ich dir, traumaͤhnliches Bild der Schoͤnheit! Nie an Wuchs, Antlitz und Geſtalt erblickt' ich Dieſe Vollendung! Deiner Form wolluͤſtige Reize koͤnnten Heißern Wunſch aufregen; allein zur Erde Senkt ſogleich anbetenden Sinn des Auges Ewige Hoheit. Ach, es hat dein brennendes Auge mir ſich
Zugewandt, huldvolle Geſpraͤche ſprach es, Ja, ich ſah's anfuͤllen ſich ſanft, vergehn im Thaue der Sehnſucht! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb n="272" facs="#f0282"/> </div> <div n="3"> <head> <hi rendition="#aq">XVI.</hi><lb/> </head> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>— ⏑ — — — ⏑ ⏑ — ⏑ — —</l><lb/> <l>— ⏑ — — — ⏑ ⏑ — ⏑ — —</l><lb/> <l>— ⏑ — — — ⏑ ⏑ — ⏑ — —</l><lb/> <l rendition="#et">— ⏑ ⏑ — —</l><lb/> </lg> <lg n="2"> <l><hi rendition="#in">L</hi>iebe, Liebreiz, Winke der Gunſt und Alles,</l><lb/> <l>Was ein Herz darbeut und ein Herz erwiedert,</l><lb/> <l>Wenig frommt's, leiht nicht die Gelegenheit ihm</l><lb/> <l>Athem und Daſeyn.</l><lb/> </lg> <lg n="3"> <l>Dich zu ſehn, ſchien Fuͤlle des Gluͤcks, und bebend</l><lb/> <l>Staunt' ich dir, traumaͤhnliches Bild der Schoͤnheit!</l><lb/> <l>Nie an Wuchs, Antlitz und Geſtalt erblickt' ich</l><lb/> <l>Dieſe Vollendung!</l><lb/> </lg> <lg n="4"> <l>Deiner Form wolluͤſtige Reize koͤnnten</l><lb/> <l>Heißern Wunſch aufregen; allein zur Erde</l><lb/> <l>Senkt ſogleich anbetenden Sinn des Auges</l><lb/> <l>Ewige Hoheit.</l><lb/> </lg> <lg n="5"> <l>Ach, es hat dein brennendes Auge mir ſich</l><lb/> <l>Zugewandt, huldvolle Geſpraͤche ſprach es,</l><lb/> <l>Ja, ich ſah's anfuͤllen ſich ſanft, vergehn im</l><lb/> <l>Thaue der Sehnſucht!</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [272/0282]
XVI.
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Liebe, Liebreiz, Winke der Gunſt und Alles,
Was ein Herz darbeut und ein Herz erwiedert,
Wenig frommt's, leiht nicht die Gelegenheit ihm
Athem und Daſeyn.
Dich zu ſehn, ſchien Fuͤlle des Gluͤcks, und bebend
Staunt' ich dir, traumaͤhnliches Bild der Schoͤnheit!
Nie an Wuchs, Antlitz und Geſtalt erblickt' ich
Dieſe Vollendung!
Deiner Form wolluͤſtige Reize koͤnnten
Heißern Wunſch aufregen; allein zur Erde
Senkt ſogleich anbetenden Sinn des Auges
Ewige Hoheit.
Ach, es hat dein brennendes Auge mir ſich
Zugewandt, huldvolle Geſpraͤche ſprach es,
Ja, ich ſah's anfuͤllen ſich ſanft, vergehn im
Thaue der Sehnſucht!
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Zitationshilfe: | Platen, August von: Gedichte. Stuttgart, 1828, S. 272. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/platen_gedichte_1828/282>, abgerufen am 03.03.2025. |