Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Platen, August von: Gedichte. Stuttgart, 1828.

Bild:
<< vorherige Seite
XIV.
-- -- Breve -- -- -- Breve Breve -- Breve --
-- -- Breve -- -- -- Breve Breve -- Breve --
-- -- Breve -- -- -- Breve -- --
-- Breve Breve -- Breve Breve -- Breve -- --
Wo für Metall feil Glauben und Tugend ist,
Gilt als Verdienst wegstoßende Sprödigkeit:
Daß du mir ausweichst, weckt in mir erst
Deiner Umarmungen süße Sehnsucht.
Reiz lockt und Schönheit, deren die Welt entlang
Kein reicher Maß ausspendete Gott als hier;
Doch schmerzt die Habsucht Jeden, welchem
Liebe beglückender als Genuß dünkt.
Huldreiches Wort anhören mit offner Hand,
Was kennt das Herz Unedleres? Ach, es klagt,
Daß, gleich der Pest, Leichtsinn entstelle
Solche Geberden und solche Züge!
Noch sezt in dich mein gläubiger Muth indeß
Sein fest Vertrau'n, hofft liebebethört, es sey
Voll Zartgefühl dein Busen, deine
Wange die Wange der Scham und Unschuld.
XIV.
— — ⏑ — — — ⏑ ⏑ — ⏑ —
— — ⏑ — — — ⏑ ⏑ — ⏑ —
— — ⏑ — — — ⏑ — —
— ⏑ ⏑ — ⏑ ⏑ — ⏑ — —
Wo fuͤr Metall feil Glauben und Tugend iſt,
Gilt als Verdienſt wegſtoßende Sproͤdigkeit:
Daß du mir ausweichſt, weckt in mir erſt
Deiner Umarmungen ſuͤße Sehnſucht.
Reiz lockt und Schoͤnheit, deren die Welt entlang
Kein reicher Maß ausſpendete Gott als hier;
Doch ſchmerzt die Habſucht Jeden, welchem
Liebe begluͤckender als Genuß duͤnkt.
Huldreiches Wort anhoͤren mit offner Hand,
Was kennt das Herz Unedleres? Ach, es klagt,
Daß, gleich der Peſt, Leichtſinn entſtelle
Solche Geberden und ſolche Zuͤge!
Noch ſezt in dich mein glaͤubiger Muth indeß
Sein feſt Vertrau'n, hofft liebebethoͤrt, es ſey
Voll Zartgefuͤhl dein Buſen, deine
Wange die Wange der Scham und Unſchuld.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0278" n="268"/>
          </div>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#aq">XIV.</hi><lb/>
            </head>
            <lg type="poem">
              <lg n="1">
                <l>&#x2014; &#x2014; &#x23D1; &#x2014; &#x2014; &#x2014; &#x23D1; &#x23D1; &#x2014; &#x23D1; &#x2014;</l><lb/>
                <l>&#x2014; &#x2014; &#x23D1; &#x2014; &#x2014; &#x2014; &#x23D1; &#x23D1; &#x2014; &#x23D1; &#x2014;</l><lb/>
                <l rendition="#et">&#x2014; &#x2014; &#x23D1; &#x2014; &#x2014; &#x2014; &#x23D1; &#x2014; &#x2014;</l><lb/>
                <l rendition="#et">&#x2014; &#x23D1; &#x23D1; &#x2014; &#x23D1; &#x23D1; &#x2014; &#x23D1; &#x2014; &#x2014;</l><lb/>
              </lg>
              <lg n="2">
                <l><hi rendition="#in">W</hi>o fu&#x0364;r Metall feil Glauben und Tugend i&#x017F;t,</l><lb/>
                <l>Gilt als Verdien&#x017F;t weg&#x017F;toßende Spro&#x0364;digkeit:</l><lb/>
                <l>Daß du mir ausweich&#x017F;t, weckt in mir er&#x017F;t</l><lb/>
                <l>Deiner Umarmungen &#x017F;u&#x0364;ße Sehn&#x017F;ucht.</l><lb/>
              </lg>
              <lg n="3">
                <l>Reiz lockt und Scho&#x0364;nheit, deren die Welt entlang</l><lb/>
                <l>Kein reicher Maß aus&#x017F;pendete Gott als hier;</l><lb/>
                <l>Doch &#x017F;chmerzt die Hab&#x017F;ucht Jeden, welchem</l><lb/>
                <l>Liebe beglu&#x0364;ckender als Genuß du&#x0364;nkt.</l><lb/>
              </lg>
              <lg n="4">
                <l>Huldreiches Wort anho&#x0364;ren mit offner Hand,</l><lb/>
                <l>Was kennt das Herz Unedleres? Ach, es klagt,</l><lb/>
                <l>Daß, gleich der Pe&#x017F;t, Leicht&#x017F;inn ent&#x017F;telle</l><lb/>
                <l>Solche Geberden und &#x017F;olche Zu&#x0364;ge!</l><lb/>
              </lg>
              <lg n="5">
                <l>Noch &#x017F;ezt in dich mein gla&#x0364;ubiger Muth indeß</l><lb/>
                <l>Sein fe&#x017F;t Vertrau'n, hofft liebebetho&#x0364;rt, es &#x017F;ey</l><lb/>
                <l>Voll Zartgefu&#x0364;hl dein Bu&#x017F;en, deine</l><lb/>
                <l>Wange die Wange der Scham und Un&#x017F;chuld.</l><lb/>
              </lg>
            </lg>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[268/0278] XIV. — — ⏑ — — — ⏑ ⏑ — ⏑ — — — ⏑ — — — ⏑ ⏑ — ⏑ — — — ⏑ — — — ⏑ — — — ⏑ ⏑ — ⏑ ⏑ — ⏑ — — Wo fuͤr Metall feil Glauben und Tugend iſt, Gilt als Verdienſt wegſtoßende Sproͤdigkeit: Daß du mir ausweichſt, weckt in mir erſt Deiner Umarmungen ſuͤße Sehnſucht. Reiz lockt und Schoͤnheit, deren die Welt entlang Kein reicher Maß ausſpendete Gott als hier; Doch ſchmerzt die Habſucht Jeden, welchem Liebe begluͤckender als Genuß duͤnkt. Huldreiches Wort anhoͤren mit offner Hand, Was kennt das Herz Unedleres? Ach, es klagt, Daß, gleich der Peſt, Leichtſinn entſtelle Solche Geberden und ſolche Zuͤge! Noch ſezt in dich mein glaͤubiger Muth indeß Sein feſt Vertrau'n, hofft liebebethoͤrt, es ſey Voll Zartgefuͤhl dein Buſen, deine Wange die Wange der Scham und Unſchuld.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/platen_gedichte_1828
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/platen_gedichte_1828/278
Zitationshilfe: Platen, August von: Gedichte. Stuttgart, 1828, S. 268. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/platen_gedichte_1828/278>, abgerufen am 21.12.2024.