Platen, August von: Gedichte. Stuttgart, 1828.XI. -- -- -- BreveBreve --,-- BreveBreve -- Breve -- -- -- -- BreveBreve --, --BreveBreve -- Breve -- -- -- Breve Breve -- Breve -- -- Breve Breve -- Breve Breve -- Breve -- Stets, doch immer umsonst, unter dem fremden Volk, Sey's auch milde gesinnt, sucht' ich ein zärtliches, Huldvolles Gemüth, wie du bist, Ein erwünschtes Gespräch, wie deins. Schönheit selbst, wie sie blüht tausendgestaltig hier, Wollustrausch im Gefolg äußerster Weichlichkeit, Lehrt blos, wie geschwind zu Rauch wird Die bewegliche Gluthbegier. Halb gleichgültig besah dies Paradies ich sonst, Das dein finsteres Thor scheidet, o Posilipp! Gleichgültig des Mondes Diskus In die Welle des Golfs getaucht. Einsam wandelt' ich durch's Menschengewühl der Stadt, Kaum einsamer des Nachts nieder am öden Strand, Lautlos. Die Gestirne schwiegen, Und das Meer und der Berg Vesuv. Als trübsinnig sofort, freudeverarmt ich ging,
Ja, da führten heran heilige Segel mir Vom Grabe des Aeschylus dich An die blühende Gruft Virgils. XI. — — — ⏑⏑ —,— ⏑⏑ — ⏑ — — — — ⏑⏑ —, —⏑⏑ — ⏑ — — —́ ⏑ ⏑ — ⏑ — — ⏑ ⏑ — ⏑ ⏑ — ⏑ — Stets, doch immer umſonſt, unter dem fremden Volk, Sey's auch milde geſinnt, ſucht' ich ein zaͤrtliches, Huldvolles Gemuͤth, wie du biſt, Ein erwuͤnſchtes Geſpraͤch, wie deins. Schoͤnheit ſelbſt, wie ſie bluͤht tauſendgeſtaltig hier, Wolluſtrauſch im Gefolg aͤußerſter Weichlichkeit, Lehrt blos, wie geſchwind zu Rauch wird Die bewegliche Gluthbegier. Halb gleichguͤltig beſah dies Paradies ich ſonſt, Das dein finſteres Thor ſcheidet, o Poſilipp! Gleichguͤltig des Mondes Diskus In die Welle des Golfs getaucht. Einſam wandelt' ich durch's Menſchengewuͤhl der Stadt, Kaum einſamer des Nachts nieder am oͤden Strand, Lautlos. Die Geſtirne ſchwiegen, Und das Meer und der Berg Veſuv. Als truͤbſinnig ſofort, freudeverarmt ich ging,
Ja, da fuͤhrten heran heilige Segel mir Vom Grabe des Aeſchylus dich An die bluͤhende Gruft Virgils. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb n="262" facs="#f0272"/> </div> <div n="3"> <head><hi rendition="#aq">XI</hi>.<lb/></head> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l rendition="#c">— — — ⏑⏑ —,— ⏑⏑ — ⏑ —</l><lb/> <l rendition="#c">— — — ⏑⏑ —, —⏑⏑ — ⏑ —</l><lb/> <l rendition="#c">— —́ ⏑ ⏑ — ⏑ — —</l><lb/> <l rendition="#c">⏑ ⏑ — ⏑ ⏑ — ⏑ —</l><lb/> </lg> <lg n="2"> <l><hi rendition="#in">S</hi>tets, doch immer umſonſt, unter dem fremden Volk,</l><lb/> <l>Sey's auch milde geſinnt, ſucht' ich ein zaͤrtliches,</l><lb/> <l>Huldvolles Gemuͤth, wie du biſt,</l><lb/> <l>Ein erwuͤnſchtes Geſpraͤch, wie deins.</l><lb/> </lg> <lg n="3"> <l>Schoͤnheit ſelbſt, wie ſie bluͤht tauſendgeſtaltig hier,</l><lb/> <l>Wolluſtrauſch im Gefolg aͤußerſter Weichlichkeit,</l><lb/> <l>Lehrt blos, wie geſchwind zu Rauch wird</l><lb/> <l>Die bewegliche Gluthbegier.</l><lb/> </lg> <lg n="4"> <l>Halb gleichguͤltig beſah dies Paradies ich ſonſt,</l><lb/> <l>Das dein finſteres Thor ſcheidet, o Poſilipp!</l><lb/> <l>Gleichguͤltig des Mondes Diskus</l><lb/> <l>In die Welle des Golfs getaucht.</l><lb/> </lg> <lg n="5"> <l>Einſam wandelt' ich durch's Menſchengewuͤhl der Stadt,</l><lb/> <l>Kaum einſamer des Nachts nieder am oͤden Strand,</l><lb/> <l>Lautlos. Die Geſtirne ſchwiegen,</l><lb/> <l>Und das Meer und der Berg Veſuv.</l><lb/> </lg> <lg n="6"> <l>Als truͤbſinnig ſofort, freudeverarmt ich ging,</l><lb/> <l>Ja, da fuͤhrten heran heilige Segel mir</l><lb/> <l>Vom Grabe des Aeſchylus dich</l><lb/> <l>An die bluͤhende Gruft Virgils.</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [262/0272]
XI.
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Stets, doch immer umſonſt, unter dem fremden Volk,
Sey's auch milde geſinnt, ſucht' ich ein zaͤrtliches,
Huldvolles Gemuͤth, wie du biſt,
Ein erwuͤnſchtes Geſpraͤch, wie deins.
Schoͤnheit ſelbſt, wie ſie bluͤht tauſendgeſtaltig hier,
Wolluſtrauſch im Gefolg aͤußerſter Weichlichkeit,
Lehrt blos, wie geſchwind zu Rauch wird
Die bewegliche Gluthbegier.
Halb gleichguͤltig beſah dies Paradies ich ſonſt,
Das dein finſteres Thor ſcheidet, o Poſilipp!
Gleichguͤltig des Mondes Diskus
In die Welle des Golfs getaucht.
Einſam wandelt' ich durch's Menſchengewuͤhl der Stadt,
Kaum einſamer des Nachts nieder am oͤden Strand,
Lautlos. Die Geſtirne ſchwiegen,
Und das Meer und der Berg Veſuv.
Als truͤbſinnig ſofort, freudeverarmt ich ging,
Ja, da fuͤhrten heran heilige Segel mir
Vom Grabe des Aeſchylus dich
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Zitationshilfe: | Platen, August von: Gedichte. Stuttgart, 1828, S. 262. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/platen_gedichte_1828/272>, abgerufen am 03.03.2025. |