Platen, August von: Gedichte. Stuttgart, 1828.V. In der Neujahrsnacht. -- Breve Breve --, -- Breve Breve --, Breve Breve -- -- -- Breve Breve --, Breve Breve --, -- Breve Breve -- -- -- Breve -- Breve Breve -- Breve -- Breve -- Breve Breve -- Breve Breve -- Seele der Welt, kommst du als Hauch in die Brust des Menschengeschlechts, und gebierst ewigen Wohllaut? Große Bilder entstehn, und große Worte beklemmen das Herz. Blende mich nicht, willige Kraft, wie ein Traumbild Blende mich nicht! o und ihr, ziehet umsonst nicht Meine sorgende Stirn vorüber, Wandelnde Strahlen des Lichts! Liebend bisher leitetet ihr, und ich folgte; Hinter mir ließ ich was nicht euer Geschenk war: Jeden irdischen Glanz und jede Stille des häuslichen Glücks. Immer nach euch klimmt' ich empor, und es rollt mir,
Was ich errang, wie der Kies, unter den Füßen Weg, ich blicke zurück nicht, Klimme nur weiter empor. V. In der Neujahrsnacht. — ⏑ ⏑ —, — ⏑ ⏑ —, ⏑ ⏑ — — — ⏑ ⏑ —, ⏑ ⏑ —, — ⏑ ⏑ — — — ⏑ — ⏑ ⏑ — ⏑ — ⏑ — ⏑ ⏑ — ⏑ ⏑ — Seele der Welt, kommſt du als Hauch in die Bruſt des Menſchengeſchlechts, und gebierſt ewigen Wohllaut? Große Bilder entſtehn, und große Worte beklemmen das Herz. Blende mich nicht, willige Kraft, wie ein Traumbild Blende mich nicht! o und ihr, ziehet umſonſt nicht Meine ſorgende Stirn voruͤber, Wandelnde Strahlen des Lichts! Liebend bisher leitetet ihr, und ich folgte; Hinter mir ließ ich was nicht euer Geſchenk war: Jeden irdiſchen Glanz und jede Stille des haͤuslichen Gluͤcks. Immer nach euch klimmt' ich empor, und es rollt mir,
Was ich errang, wie der Kies, unter den Fuͤßen Weg, ich blicke zuruͤck nicht, Klimme nur weiter empor. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb n="252" facs="#f0262"/> </div> <div n="3"> <head> <hi rendition="#aq">V.</hi><lb/> <hi rendition="#g">In der Neujahrsnacht.</hi><lb/> </head> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>— ⏑ ⏑ —, — ⏑ ⏑ —, ⏑ ⏑ — —</l><lb/> <l>— ⏑ ⏑ —, ⏑ ⏑ —, — ⏑ ⏑ — —</l><lb/> <l>— ⏑ — ⏑ ⏑ — ⏑ — ⏑</l><lb/> <l>— ⏑ ⏑ — ⏑ ⏑ —</l><lb/> </lg> <lg n="2"> <l><hi rendition="#in">S</hi>eele der Welt, kommſt du als Hauch in die Bruſt des</l><lb/> <l>Menſchengeſchlechts, und gebierſt ewigen Wohllaut?</l><lb/> <l>Große Bilder entſtehn, und große</l><lb/> <l>Worte beklemmen das Herz.</l><lb/> </lg> <lg n="3"> <l>Blende mich nicht, willige Kraft, wie ein Traumbild</l><lb/> <l>Blende mich nicht! o und ihr, ziehet umſonſt nicht</l><lb/> <l>Meine ſorgende Stirn voruͤber,</l><lb/> <l>Wandelnde Strahlen des Lichts!</l><lb/> </lg> <lg n="4"> <l>Liebend bisher leitetet ihr, und ich folgte;</l><lb/> <l>Hinter mir ließ ich was nicht euer Geſchenk war:</l><lb/> <l>Jeden irdiſchen Glanz und jede</l><lb/> <l>Stille des haͤuslichen Gluͤcks.</l><lb/> </lg> <lg n="5"> <l>Immer nach euch klimmt' ich empor, und es rollt mir,</l><lb/> <l>Was ich errang, wie der Kies, unter den Fuͤßen</l><lb/> <l>Weg, ich blicke zuruͤck nicht,</l><lb/> <l>Klimme nur weiter empor.</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [252/0262]
V.
In der Neujahrsnacht.
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Seele der Welt, kommſt du als Hauch in die Bruſt des
Menſchengeſchlechts, und gebierſt ewigen Wohllaut?
Große Bilder entſtehn, und große
Worte beklemmen das Herz.
Blende mich nicht, willige Kraft, wie ein Traumbild
Blende mich nicht! o und ihr, ziehet umſonſt nicht
Meine ſorgende Stirn voruͤber,
Wandelnde Strahlen des Lichts!
Liebend bisher leitetet ihr, und ich folgte;
Hinter mir ließ ich was nicht euer Geſchenk war:
Jeden irdiſchen Glanz und jede
Stille des haͤuslichen Gluͤcks.
Immer nach euch klimmt' ich empor, und es rollt mir,
Was ich errang, wie der Kies, unter den Fuͤßen
Weg, ich blicke zuruͤck nicht,
Klimme nur weiter empor.
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Zitationshilfe: | Platen, August von: Gedichte. Stuttgart, 1828, S. 252. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/platen_gedichte_1828/262>, abgerufen am 03.03.2025. |