Nun hab' ich diesen Taumel überwunden, Und irre nicht mehr hier und dort in's Weite, Mein Geist gewann ein sicheres Geleite, Seitdem er endlich einen Freund gefunden.
Dir nun, o Freund, gehören meine Stunden, Du gabst ein Ziel mir nun, wonach ich schreite, Nach dieser eil' ich oder jener Seite, Wo ich, dich anzutreffen, kann erkunden.
Du winkst mir zu von manchem Weihaltare, Dein Geist ist ein harmonisches Bestreben, Und deine sanfte Seele liebt das Wahre.
O welch ein Glück, sich ganz dir hinzugeben, Und, wenn es möglich wäre, Jahr' um Jahre Mit deinen Engeln, Gian Bellin, zu leben!
XXII.
Nun hab' ich dieſen Taumel uͤberwunden, Und irre nicht mehr hier und dort in's Weite, Mein Geiſt gewann ein ſicheres Geleite, Seitdem er endlich einen Freund gefunden.
Dir nun, o Freund, gehoͤren meine Stunden, Du gabſt ein Ziel mir nun, wonach ich ſchreite, Nach dieſer eil' ich oder jener Seite, Wo ich, dich anzutreffen, kann erkunden.
Du winkſt mir zu von manchem Weihaltare, Dein Geiſt iſt ein harmoniſches Beſtreben, Und deine ſanfte Seele liebt das Wahre.
O welch ein Gluͤck, ſich ganz dir hinzugeben, Und, wenn es moͤglich waͤre, Jahr' um Jahre Mit deinen Engeln, Gian Bellin, zu leben!
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><pbn="190"facs="#f0200"/></div><divn="3"><head><hirendition="#aq">XXII.</hi><lb/></head><lgtype="poem"><lgn="1"><l><hirendition="#in">N</hi>un hab' ich dieſen Taumel uͤberwunden,</l><lb/><l>Und irre nicht mehr hier und dort in's Weite,</l><lb/><l>Mein Geiſt gewann ein ſicheres Geleite,</l><lb/><l>Seitdem er endlich einen Freund gefunden.</l><lb/></lg><lgn="2"><l>Dir nun, o Freund, gehoͤren meine Stunden,</l><lb/><l>Du gabſt ein Ziel mir nun, wonach ich ſchreite,</l><lb/><l>Nach dieſer eil' ich oder jener Seite,</l><lb/><l>Wo ich, dich anzutreffen, kann erkunden.</l><lb/></lg><lgn="3"><l>Du winkſt mir zu von manchem Weihaltare,</l><lb/><l>Dein Geiſt iſt ein harmoniſches Beſtreben,</l><lb/><l>Und deine ſanfte Seele liebt das Wahre.</l><lb/></lg><lgn="4"><l>O welch ein Gluͤck, ſich ganz dir hinzugeben,</l><lb/><l>Und, wenn es moͤglich waͤre, Jahr' um Jahre</l><lb/><l>Mit deinen Engeln, Gian Bellin, zu leben!</l><lb/></lg></lg><milestoneunit="section"rendition="#hr"/></div></div></div></body></text></TEI>
[190/0200]
XXII.
Nun hab' ich dieſen Taumel uͤberwunden,
Und irre nicht mehr hier und dort in's Weite,
Mein Geiſt gewann ein ſicheres Geleite,
Seitdem er endlich einen Freund gefunden.
Dir nun, o Freund, gehoͤren meine Stunden,
Du gabſt ein Ziel mir nun, wonach ich ſchreite,
Nach dieſer eil' ich oder jener Seite,
Wo ich, dich anzutreffen, kann erkunden.
Du winkſt mir zu von manchem Weihaltare,
Dein Geiſt iſt ein harmoniſches Beſtreben,
Und deine ſanfte Seele liebt das Wahre.
O welch ein Gluͤck, ſich ganz dir hinzugeben,
Und, wenn es moͤglich waͤre, Jahr' um Jahre
Mit deinen Engeln, Gian Bellin, zu leben!
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend
gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien
von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem
DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
Platen, August von: Gedichte. Stuttgart, 1828, S. 190. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/platen_gedichte_1828/200>, abgerufen am 03.03.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.