Die Ketten streift' ich ab, und warf die Seile weg, Und wandte mich vom Tand der Welt in Eile weg! Von frost'ger Nüchternheit, von grübelnder Vernunft, Wie sehn' ich mich davon, aus langer Weile, weg! Sagt ihr mir Schlimmes nach, so sagt' ich's im Voraus, Und nahm euch diesen Ruhm zum besten Theile weg: Ich zöge gern den Weg, den eure Tugend bahnt, Doch blieb ich stets davon um eine Meile weg; Denn wer zur Scheibe sich, zum Ziel die Sonne wählt, Der sendet stets umsonst die leichten Pfeile weg! Nun aber, Dichter, schweig und laß der Welt den Lauf, Und was ihr nicht behagt, vertilge, feile weg!
XLII.
Die Ketten ſtreift' ich ab, und warf die Seile weg, Und wandte mich vom Tand der Welt in Eile weg! Von froſt'ger Nuͤchternheit, von gruͤbelnder Vernunft, Wie ſehn' ich mich davon, aus langer Weile, weg! Sagt ihr mir Schlimmes nach, ſo ſagt' ich's im Voraus, Und nahm euch dieſen Ruhm zum beſten Theile weg: Ich zoͤge gern den Weg, den eure Tugend bahnt, Doch blieb ich ſtets davon um eine Meile weg; Denn wer zur Scheibe ſich, zum Ziel die Sonne waͤhlt, Der ſendet ſtets umſonſt die leichten Pfeile weg! Nun aber, Dichter, ſchweig und laß der Welt den Lauf, Und was ihr nicht behagt, vertilge, feile weg!
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XLII.
Die Ketten ſtreift' ich ab, und warf die Seile weg,
Und wandte mich vom Tand der Welt in Eile weg!
Von froſt'ger Nuͤchternheit, von gruͤbelnder Vernunft,
Wie ſehn' ich mich davon, aus langer Weile, weg!
Sagt ihr mir Schlimmes nach, ſo ſagt' ich's im Voraus,
Und nahm euch dieſen Ruhm zum beſten Theile weg:
Ich zoͤge gern den Weg, den eure Tugend bahnt,
Doch blieb ich ſtets davon um eine Meile weg;
Denn wer zur Scheibe ſich, zum Ziel die Sonne waͤhlt,
Der ſendet ſtets umſonſt die leichten Pfeile weg!
Nun aber, Dichter, ſchweig und laß der Welt den Lauf,
Und was ihr nicht behagt, vertilge, feile weg!
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Platen, August von: Gedichte. Stuttgart, 1828, S. 160. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/platen_gedichte_1828/170>, abgerufen am 03.03.2025.
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