Platen, August von: Gedichte. Stuttgart, 1828.XIII. Du blühst umsonst, Natur! Die Zeiten sind verwirrt, Es hadern die Partei'n, und jede Waffe klirrt: Wer achtet nun den Lenz, den üpp'gen Gast der Welt, Der taumelnd und berauscht nach allen Seiten irrt? Wer blickt den Himmel an, und saugt die reine Luft, Die brütend über uns mit leisem Flügel schwirrt? D'rum sammle sich umher, wem noch der Lenz behagt, Wer noch des Weins begehrt, wer noch von Liebe girrt! Ihm hat den Schleyer nicht umsonst gestickt die Nacht, Und nicht umsonst der Tag die Zelter angeschirrt. XIII. Du bluͤhſt umſonſt, Natur! Die Zeiten ſind verwirrt, Es hadern die Partei'n, und jede Waffe klirrt: Wer achtet nun den Lenz, den uͤpp'gen Gaſt der Welt, Der taumelnd und berauſcht nach allen Seiten irrt? Wer blickt den Himmel an, und ſaugt die reine Luft, Die bruͤtend uͤber uns mit leiſem Fluͤgel ſchwirrt? D'rum ſammle ſich umher, wem noch der Lenz behagt, Wer noch des Weins begehrt, wer noch von Liebe girrt! Ihm hat den Schleyer nicht umſonſt geſtickt die Nacht, Und nicht umſonſt der Tag die Zelter angeſchirrt. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0141" n="131"/> </div> <div n="3"> <head> <hi rendition="#aq">XIII.</hi><lb/> </head> <lg type="poem"> <l><hi rendition="#in">D</hi>u bluͤhſt umſonſt, Natur! Die Zeiten ſind verwirrt,</l><lb/> <l>Es hadern die Partei'n, und jede Waffe klirrt:</l><lb/> <l>Wer achtet nun den Lenz, den uͤpp'gen Gaſt der Welt,</l><lb/> <l>Der taumelnd und berauſcht nach allen Seiten irrt?</l><lb/> <l>Wer blickt den Himmel an, und ſaugt die reine Luft,</l><lb/> <l>Die bruͤtend uͤber uns mit leiſem Fluͤgel ſchwirrt?</l><lb/> <l>D'rum ſammle ſich umher, wem noch der Lenz behagt,</l><lb/> <l>Wer noch des Weins begehrt, wer noch von Liebe girrt!</l><lb/> <l>Ihm hat den Schleyer nicht umſonſt geſtickt die Nacht,</l><lb/> <l>Und nicht umſonſt der Tag die Zelter angeſchirrt.</l><lb/> </lg> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [131/0141]
XIII.
Du bluͤhſt umſonſt, Natur! Die Zeiten ſind verwirrt,
Es hadern die Partei'n, und jede Waffe klirrt:
Wer achtet nun den Lenz, den uͤpp'gen Gaſt der Welt,
Der taumelnd und berauſcht nach allen Seiten irrt?
Wer blickt den Himmel an, und ſaugt die reine Luft,
Die bruͤtend uͤber uns mit leiſem Fluͤgel ſchwirrt?
D'rum ſammle ſich umher, wem noch der Lenz behagt,
Wer noch des Weins begehrt, wer noch von Liebe girrt!
Ihm hat den Schleyer nicht umſonſt geſtickt die Nacht,
Und nicht umſonſt der Tag die Zelter angeſchirrt.
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