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Platen, August von: Gedichte. Stuttgart, 1828.

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XI.
Den Geruch berauscht der Flieder,
Und Jasmine duften wieder;
Und der Ost, der kecke Freyer,
Lös't den Knospen ihre Mieder:
Du allein verhüllst dich ewig,
Schlägst vor mir die Augen nieder!
Bliese doch ein Wind und legte
Das Gewand an deine Glieder!
Nähm' er meiner Seufzer einen
Auf sein rauschendes Gefieder!
O belohne deinen Sclaven,
Der so treu dir ist und bieder!
Doch du sprichst: Beglück' ich jenen,
So verstummen seine Lieder.

v. Platen's Gedichte. 9
XI.
Den Geruch berauſcht der Flieder,
Und Jasmine duften wieder;
Und der Oſt, der kecke Freyer,
Loͤſ't den Knospen ihre Mieder:
Du allein verhuͤllſt dich ewig,
Schlaͤgſt vor mir die Augen nieder!
Blieſe doch ein Wind und legte
Das Gewand an deine Glieder!
Naͤhm' er meiner Seufzer einen
Auf ſein rauſchendes Gefieder!
O belohne deinen Sclaven,
Der ſo treu dir iſt und bieder!
Doch du ſprichſt: Begluͤck' ich jenen,
So verſtummen ſeine Lieder.

v. Platen's Gedichte. 9
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[129/0139] XI. Den Geruch berauſcht der Flieder, Und Jasmine duften wieder; Und der Oſt, der kecke Freyer, Loͤſ't den Knospen ihre Mieder: Du allein verhuͤllſt dich ewig, Schlaͤgſt vor mir die Augen nieder! Blieſe doch ein Wind und legte Das Gewand an deine Glieder! Naͤhm' er meiner Seufzer einen Auf ſein rauſchendes Gefieder! O belohne deinen Sclaven, Der ſo treu dir iſt und bieder! Doch du ſprichſt: Begluͤck' ich jenen, So verſtummen ſeine Lieder. v. Platen's Gedichte. 9

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Zitationshilfe: Platen, August von: Gedichte. Stuttgart, 1828, S. 129. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/platen_gedichte_1828/139>, abgerufen am 21.12.2024.