Platen, August von: Gedichte. Stuttgart, 1828.X. Ja, deine Liebe flammt in meinem Busen, Du hast sie nicht verdammt in meinem Busen, Und weichlich ruh'n, zum Lobe dir, Gesänge, Wie Kronen auf dem Sammt, in meinem Busen; Der Dichtung Lanzen fass' ich mit einander, Und berge sie gesammt in meinem Busen; Ja, wie ein Flämmchen, flackert eine Rose, Die noch aus Eden stammt, in meinem Busen. XI. Dürft' ich doch auf alle Pfade folgen dir, Als ein Sclave deiner Gnade folgen dir! Dürft' ich von mir werfen jeder Fessel Druck, Ueber Land und Meer gerade folgen dir! Dürft' ich, wenn dich stolz die schönen Rosse ziehn, Gleichen deinem Wagenrade, folgen dir! Dürft' ich, wenn dich schnell die leichte Gondel trägt, Gleich dem Fisch im Wogenbade folgen dir! Mit den Blicken folgt die Pappel dir am Weg, Und die Tulpen am Gestade folgen dir! X. Ja, deine Liebe flammt in meinem Buſen, Du haſt ſie nicht verdammt in meinem Buſen, Und weichlich ruh'n, zum Lobe dir, Geſaͤnge, Wie Kronen auf dem Sammt, in meinem Buſen; Der Dichtung Lanzen faſſ' ich mit einander, Und berge ſie geſammt in meinem Buſen; Ja, wie ein Flaͤmmchen, flackert eine Roſe, Die noch aus Eden ſtammt, in meinem Buſen. XI. Duͤrft' ich doch auf alle Pfade folgen dir, Als ein Sclave deiner Gnade folgen dir! Duͤrft' ich von mir werfen jeder Feſſel Druck, Ueber Land und Meer gerade folgen dir! Duͤrft' ich, wenn dich ſtolz die ſchoͤnen Roſſe ziehn, Gleichen deinem Wagenrade, folgen dir! Duͤrft' ich, wenn dich ſchnell die leichte Gondel traͤgt, Gleich dem Fiſch im Wogenbade folgen dir! Mit den Blicken folgt die Pappel dir am Weg, Und die Tulpen am Geſtade folgen dir! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0102" n="92"/> </div> <div n="3"> <head> <hi rendition="#aq">X.</hi><lb/> </head> <lg type="poem"> <l><hi rendition="#in">J</hi>a, deine Liebe flammt in meinem Buſen,</l><lb/> <l>Du haſt ſie nicht verdammt in meinem Buſen,</l><lb/> <l>Und weichlich ruh'n, zum Lobe dir, Geſaͤnge,</l><lb/> <l>Wie Kronen auf dem Sammt, in meinem Buſen;</l><lb/> <l>Der Dichtung Lanzen faſſ' ich mit einander,</l><lb/> <l>Und berge ſie geſammt in meinem Buſen;</l><lb/> <l>Ja, wie ein Flaͤmmchen, flackert eine Roſe,</l><lb/> <l>Die noch aus Eden ſtammt, in meinem Buſen.</l><lb/> </lg> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> <div n="3"> <head> <hi rendition="#aq">XI.</hi><lb/> </head> <lg type="poem"> <l><hi rendition="#in">D</hi>uͤrft' ich doch auf alle Pfade folgen dir,</l><lb/> <l>Als ein Sclave deiner Gnade folgen dir!</l><lb/> <l>Duͤrft' ich von mir werfen jeder Feſſel Druck,</l><lb/> <l>Ueber Land und Meer gerade folgen dir!</l><lb/> <l>Duͤrft' ich, wenn dich ſtolz die ſchoͤnen Roſſe ziehn,</l><lb/> <l>Gleichen deinem Wagenrade, folgen dir!</l><lb/> <l>Duͤrft' ich, wenn dich ſchnell die leichte Gondel traͤgt,</l><lb/> <l>Gleich dem Fiſch im Wogenbade folgen dir!</l><lb/> <l>Mit den Blicken folgt die Pappel dir am Weg,</l><lb/> <l>Und die Tulpen am Geſtade folgen dir!</l><lb/> </lg> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [92/0102]
X.
Ja, deine Liebe flammt in meinem Buſen,
Du haſt ſie nicht verdammt in meinem Buſen,
Und weichlich ruh'n, zum Lobe dir, Geſaͤnge,
Wie Kronen auf dem Sammt, in meinem Buſen;
Der Dichtung Lanzen faſſ' ich mit einander,
Und berge ſie geſammt in meinem Buſen;
Ja, wie ein Flaͤmmchen, flackert eine Roſe,
Die noch aus Eden ſtammt, in meinem Buſen.
XI.
Duͤrft' ich doch auf alle Pfade folgen dir,
Als ein Sclave deiner Gnade folgen dir!
Duͤrft' ich von mir werfen jeder Feſſel Druck,
Ueber Land und Meer gerade folgen dir!
Duͤrft' ich, wenn dich ſtolz die ſchoͤnen Roſſe ziehn,
Gleichen deinem Wagenrade, folgen dir!
Duͤrft' ich, wenn dich ſchnell die leichte Gondel traͤgt,
Gleich dem Fiſch im Wogenbade folgen dir!
Mit den Blicken folgt die Pappel dir am Weg,
Und die Tulpen am Geſtade folgen dir!
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