Die erste Anregung zur Abfassung des vorliegenden Buches empfing ich durch mehrfach an mich ergangene Aufforderungen, meine in das Gebiet der Thermodynamik fallenden Abhandlungen gesammelt herauszugeben bez. zu einer zusammenfassenden Dar- stellung zu verarbeiten. Wenn auch das erstere Verfahren als das einfachere näher gelegen hätte, zumal ich keine Veranlassung gefunden habe, an dem in meinen bisherigen Arbeiten befolgten Gedankengang etwas Wesentliches zu ändern, so entschied ich mich doch für eine neue Ueberarbeitung des ganzen Stoffes, einmal aus dem Grunde, weil mir daran lag, manche in dem knappen Styl einiger Abhandlungen etwas kurz gerathene allge- meine Ueberlegungen und Beweise ausführlicher und verständ- licher zu gestalten, hauptsächlich aber deshalb, weil sich auf diese Weise Gelegenheit bot, mittelst einer entsprechenden Er- weiterung des behandelten Themas das ganze Gebiet der Thermodynamik in eine einheitliche Darstellung zusammenzu- fassen. Hiedurch ist dem Werke allerdings der Charakter einer Forschungsarbeit genommen und ihm mehr derjenige eines Lehr- buches gegeben, bestimmt zur Einführung in das Studium der Thermodynamik für Jeden, der einen Anfängerkurs in Physik und Chemie durchgemacht hat und mit den Elementen der Differential- und Integralrechnung vertraut ist.
Immerhin glaube ich nicht, dass mit diesem Buche meine früheren Publikationen über denselben Gegenstand ganz überflüssig geworden sind. Denn abgesehen davon, dass dort die Darstellung in gewissem Sinne ursprünglicher gehalten ist, finden sich auch manche Einzelheiten der vorgetragenen Theorie dort noch aus- führlicher entwickelt, als in der hier gebotenen umfassenderen
Vorwort.
Die erste Anregung zur Abfassung des vorliegenden Buches empfing ich durch mehrfach an mich ergangene Aufforderungen, meine in das Gebiet der Thermodynamik fallenden Abhandlungen gesammelt herauszugeben bez. zu einer zusammenfassenden Dar- stellung zu verarbeiten. Wenn auch das erstere Verfahren als das einfachere näher gelegen hätte, zumal ich keine Veranlassung gefunden habe, an dem in meinen bisherigen Arbeiten befolgten Gedankengang etwas Wesentliches zu ändern, so entschied ich mich doch für eine neue Ueberarbeitung des ganzen Stoffes, einmal aus dem Grunde, weil mir daran lag, manche in dem knappen Styl einiger Abhandlungen etwas kurz gerathene allge- meine Ueberlegungen und Beweise ausführlicher und verständ- licher zu gestalten, hauptsächlich aber deshalb, weil sich auf diese Weise Gelegenheit bot, mittelst einer entsprechenden Er- weiterung des behandelten Themas das ganze Gebiet der Thermodynamik in eine einheitliche Darstellung zusammenzu- fassen. Hiedurch ist dem Werke allerdings der Charakter einer Forschungsarbeit genommen und ihm mehr derjenige eines Lehr- buches gegeben, bestimmt zur Einführung in das Studium der Thermodynamik für Jeden, der einen Anfängerkurs in Physik und Chemie durchgemacht hat und mit den Elementen der Differential- und Integralrechnung vertraut ist.
Immerhin glaube ich nicht, dass mit diesem Buche meine früheren Publikationen über denselben Gegenstand ganz überflüssig geworden sind. Denn abgesehen davon, dass dort die Darstellung in gewissem Sinne ursprünglicher gehalten ist, finden sich auch manche Einzelheiten der vorgetragenen Theorie dort noch aus- führlicher entwickelt, als in der hier gebotenen umfassenderen
<TEI><text><front><pbn="[III]"facs="#f0011"/><divn="1"><head><hirendition="#b"><hirendition="#g">Vorwort</hi>.</hi></head><lb/><milestoneunit="section"rendition="#hr"/><p>Die erste Anregung zur Abfassung des vorliegenden Buches<lb/>
empfing ich durch mehrfach an mich ergangene Aufforderungen,<lb/>
meine in das Gebiet der Thermodynamik fallenden Abhandlungen<lb/>
gesammelt herauszugeben bez. zu einer zusammenfassenden Dar-<lb/>
stellung zu verarbeiten. Wenn auch das erstere Verfahren als<lb/>
das einfachere näher gelegen hätte, zumal ich keine Veranlassung<lb/>
gefunden habe, an dem in meinen bisherigen Arbeiten befolgten<lb/>
Gedankengang etwas Wesentliches zu ändern, so entschied ich<lb/>
mich doch für eine neue Ueberarbeitung des ganzen Stoffes,<lb/>
einmal aus dem Grunde, weil mir daran lag, manche in dem<lb/>
knappen Styl einiger Abhandlungen etwas kurz gerathene allge-<lb/>
meine Ueberlegungen und Beweise ausführlicher und verständ-<lb/>
licher zu gestalten, hauptsächlich aber deshalb, weil sich auf<lb/>
diese Weise Gelegenheit bot, mittelst einer entsprechenden Er-<lb/>
weiterung des behandelten Themas das ganze Gebiet der<lb/>
Thermodynamik in eine einheitliche Darstellung zusammenzu-<lb/>
fassen. Hiedurch ist dem Werke allerdings der Charakter einer<lb/>
Forschungsarbeit genommen und ihm mehr derjenige eines Lehr-<lb/>
buches gegeben, bestimmt zur Einführung in das Studium der<lb/>
Thermodynamik für Jeden, der einen Anfängerkurs in Physik<lb/>
und Chemie durchgemacht hat und mit den Elementen der<lb/>
Differential- und Integralrechnung vertraut ist.</p><lb/><p>Immerhin glaube ich nicht, dass mit diesem Buche meine<lb/>
früheren Publikationen über denselben Gegenstand ganz überflüssig<lb/>
geworden sind. Denn abgesehen davon, dass dort die Darstellung<lb/>
in gewissem Sinne ursprünglicher gehalten ist, finden sich auch<lb/>
manche Einzelheiten der vorgetragenen Theorie dort noch aus-<lb/>
führlicher entwickelt, als in der hier gebotenen umfassenderen<lb/></p></div></front></text></TEI>
[[III]/0011]
Vorwort.
Die erste Anregung zur Abfassung des vorliegenden Buches
empfing ich durch mehrfach an mich ergangene Aufforderungen,
meine in das Gebiet der Thermodynamik fallenden Abhandlungen
gesammelt herauszugeben bez. zu einer zusammenfassenden Dar-
stellung zu verarbeiten. Wenn auch das erstere Verfahren als
das einfachere näher gelegen hätte, zumal ich keine Veranlassung
gefunden habe, an dem in meinen bisherigen Arbeiten befolgten
Gedankengang etwas Wesentliches zu ändern, so entschied ich
mich doch für eine neue Ueberarbeitung des ganzen Stoffes,
einmal aus dem Grunde, weil mir daran lag, manche in dem
knappen Styl einiger Abhandlungen etwas kurz gerathene allge-
meine Ueberlegungen und Beweise ausführlicher und verständ-
licher zu gestalten, hauptsächlich aber deshalb, weil sich auf
diese Weise Gelegenheit bot, mittelst einer entsprechenden Er-
weiterung des behandelten Themas das ganze Gebiet der
Thermodynamik in eine einheitliche Darstellung zusammenzu-
fassen. Hiedurch ist dem Werke allerdings der Charakter einer
Forschungsarbeit genommen und ihm mehr derjenige eines Lehr-
buches gegeben, bestimmt zur Einführung in das Studium der
Thermodynamik für Jeden, der einen Anfängerkurs in Physik
und Chemie durchgemacht hat und mit den Elementen der
Differential- und Integralrechnung vertraut ist.
Immerhin glaube ich nicht, dass mit diesem Buche meine
früheren Publikationen über denselben Gegenstand ganz überflüssig
geworden sind. Denn abgesehen davon, dass dort die Darstellung
in gewissem Sinne ursprünglicher gehalten ist, finden sich auch
manche Einzelheiten der vorgetragenen Theorie dort noch aus-
führlicher entwickelt, als in der hier gebotenen umfassenderen
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Planck, Max: Vorlesungen über Thermodynamik. Leipzig: Veit & C., 1897, S. [III]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/planck_thermodynamik_1897/11>, abgerufen am 03.03.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.