Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Pinter von der Au, Johann Christoph: Neuer, vollkommener, verbesserter und ergänzter Pferd-Schatz. Frankfurt (Main), 1688.

Bild:
<< vorherige Seite
Wohlbewährte
[Spaltenumbruch]
Artzney wider die fressenden
Schrunden.

Nehmet ein fein rund und heiß Eisen/ und brennet
damit sänfftiglich das äusserste Theil dieses Scha-
dens/ so könnet ihr euch versichern/ daß nach diesem
Brennen der Schaden nicht weiter fortwächset/ son-
dern sich von Tage zu Tage mindern wird/ biß zur
gäntzlichen Heilung.

Wider den Spat.

Wann die Geschwulst an dem inwendigen Theil
der Kniekähle auffwerts nach den Backen zu erschei-
net/ muß man die so genandte Fontanel-Ader gegen
den trucknen Backen binden/ hemmen und auffhal-
ten/ hernach mit der Lancette öffnen/ und das Blut
so viel daraus lauffen lassen/ als drinnen ist/ hernach
den Spat gelindiglich brennen in die Länge und
Qväre/ wie ein Farrnkraut-Blat/ so wird/ wenn die
Brennung geheilet ist/ der Spath verschwinden.

Vor das Jucken und Räude an den
Schwäntzen der Pferde.

Nehmet Lauge von Reb-Aschen mit schwartzer
Seiffen vermischet/ netzet Hanffwerck darmit/ und
reibet damit den Schwantz des Pferdes wol/ haltet
zwey oder drey Tage damit an/ hernach brennet es auf
der Wurtzel des Schwantzes/ so werdet ihr euer Pferd
gesund machen.

Die alte und eingewurtzelte Maucken
von Grund aus zuheilen.

Nehmet ein Pfund Honig/ zwo Untzen Span-
grün/ zwo Untzen Talck/ vier Untzen gepülverten Bo-
lus Armenus/ lasset es zusammen mit dem Honig ko-
chen/ biß es das vierdte Theil einkocht. Mit dieser
Salben könnet ihr hernach die alte Maucken heilen.

Die Geschwulst unter der Gurgel
zu heilen.

Nehmet Wermuth und Eppich/ reibets zusam-
men/ hernach vermischet es mit altem Schmeer/ und
verwahret diese Salbe/ schmieret diese Geschwulst da-
mit/ so wird sie heilen.

Vor ein Pferd/ dem das Geschrödt
und die Backen geschwollen.

Nehmet Lauch-Blätter/ stosset sie/ mischet sie mit
Weinessig und feinem Rockenmehl/ lasset es über
dem Feuer etwas auffsieden/ und waschet damit die
Geschwulst.

Ein anders/ vor ein Pferd/ dem das
Gemächt geschwollen ist.

Nehmet Hefen von weissen Wein/ ein halb Pfund
Kümmel/ ausgeklaubete Bohnen/ und die Schalen
davon gethan/ mischet hernach alles zusammen/ und
leget es über das geschwollene Gemächte/ so wird sich
die Geschwulst alsbald verlieren.

[Spaltenumbruch]
Eine Artzney/ die Hitze der Wun-
den zu benehmen.

Nehmet Töpffer-Thon/ machet ihn an mit Essig/
und waschet damit die Wunde wol.

Vor ein Pferd/ das auff der Reise
sehr abgetrieben ist.

Nehmet Baumöl/ Honig und Rockenmehl nach
Belieben/ mit sechs Eyerdottern/ lasset es zusammen
kochen/ biß es ziemlich dick wird wie eine Salbe/ damit
schmieret die Senn-Adern unter den Backen. Es ist
nichts hierüber.

Ein Oberbein zu vertreiben.

Nehmet Zwiebeln/ und bratet sie in sehr heisser
Aschen/ leget sie über das Oberbein/ und beträuffelt sie
mit dem Wachs von einem brennenden Wachslicht/
hernach schmieret das Oberbein mit Schweinenblut/
und haltet es sauber/ und lasset es nicht ins Wasser
gehen/ so wird es heilen.

Ein Mittel/ wenn man mercket/ daß
ein Pferd will ein Oberbein be-
kommen.

Nehmet eine weisse Zwiebel/ lasset sie in heisser A-
schen braten/ leget sie über das Oberbein/ und bindet
sie fein fest darauf/ und sehet zu/ daß das Pferd nicht
mit dem Maul daran komme.

Ein Mittel/ vor ein Pferd/ dem das
Horn abgangen/ daß es bald wieder möge
einen Huf bekommen/ und das Horn sel-
ber/ wenn er dünne worden/ und
abgangen.

Nehmet Böcken- und Ziegen-Unschlitt zusam-
men/ schlagt es wol untereinander/ und bindet es auff
die Sohlen/ und auch davon oben rund umb die Kro-
ne herumb gebunden/ schmieret auch damit alle Tage
den Fuß/ so werdet ihr alsbald dessen Würckung inn
werden.

Artzney für Pferde/ welche trockene
und geborstene Füsse haben/ sie wieder zu
recht zu bringen/ und gut zu
machen.

Nehmet das weisse oder den Kern von Lauch zwey
Pfund/ und daß es wol ausgetrucket sey/ daß kein
Wasser darunter sey/ stosset es wol in einem Mörsel/
nehmet hernach ein Pfund alt Schmeer/ und zwo
Untzen Terpentin/ stosset alles wohl zusammen zu ei-
ner Salben/ dieses wird das Horn wieder wol wach-
send und eben machen.

Ein Pferd/ dem die Sohlen neulich
abgangen.

Nehmet das Gehirn von einem Barck-Schwein/
Harn von einem neu-gebohrnen Kinde/ und Hüner-

Mist
Wohlbewaͤhrte
[Spaltenumbruch]
Artzney wider die freſſenden
Schrunden.

Nehmet ein fein rund und heiß Eiſen/ und brennet
damit ſaͤnfftiglich das aͤuſſerſte Theil dieſes Scha-
dens/ ſo koͤnnet ihr euch verſichern/ daß nach dieſem
Brennen der Schaden nicht weiter fortwaͤchſet/ ſon-
dern ſich von Tage zu Tage mindern wird/ biß zur
gaͤntzlichen Heilung.

Wider den Spat.

Wann die Geſchwulſt an dem inwendigen Theil
der Kniekaͤhle auffwerts nach den Backen zu erſchei-
net/ muß man die ſo genandte Fontanel-Ader gegen
den trucknen Backen binden/ hemmen und auffhal-
ten/ hernach mit der Lancette oͤffnen/ und das Blut
ſo viel daraus lauffen laſſen/ als drinnen iſt/ hernach
den Spat gelindiglich brennen in die Laͤnge und
Qvaͤre/ wie ein Farrnkraut-Blat/ ſo wird/ wenn die
Brennung geheilet iſt/ der Spath verſchwinden.

Vor das Jucken und Raͤude an den
Schwaͤntzen der Pferde.

Nehmet Lauge von Reb-Aſchen mit ſchwartzer
Seiffen vermiſchet/ netzet Hanffwerck darmit/ und
reibet damit den Schwantz des Pferdes wol/ haltet
zwey oder drey Tage damit an/ hernach brennet es auf
der Wurtzel des Schwantzes/ ſo werdet ihr euer Pferd
geſund machen.

Die alte und eingewurtzelte Maucken
von Grund aus zuheilen.

Nehmet ein Pfund Honig/ zwo Untzen Span-
gruͤn/ zwo Untzen Talck/ vier Untzen gepuͤlverten Bo-
lus Armenus/ laſſet es zuſammen mit dem Honig ko-
chen/ biß es das vierdte Theil einkocht. Mit dieſer
Salben koͤnnet ihr hernach die alte Maucken heilen.

Die Geſchwulſt unter der Gurgel
zu heilen.

Nehmet Wermuth und Eppich/ reibets zuſam-
men/ hernach vermiſchet es mit altem Schmeer/ und
verwahret dieſe Salbe/ ſchmieret dieſe Geſchwulſt da-
mit/ ſo wird ſie heilen.

Vor ein Pferd/ dem das Geſchroͤdt
und die Backen geſchwollen.

Nehmet Lauch-Blaͤtter/ ſtoſſet ſie/ miſchet ſie mit
Weineſſig und feinem Rockenmehl/ laſſet es uͤber
dem Feuer etwas auffſieden/ und waſchet damit die
Geſchwulſt.

Ein anders/ vor ein Pferd/ dem das
Gemaͤcht geſchwollen iſt.

Nehmet Hefen von weiſſen Wein/ ein halb Pfund
Kuͤmmel/ ausgeklaubete Bohnen/ und die Schalen
davon gethan/ miſchet hernach alles zuſammen/ und
leget es uͤber das geſchwollene Gemaͤchte/ ſo wird ſich
die Geſchwulſt alsbald verlieren.

[Spaltenumbruch]
Eine Artzney/ die Hitze der Wun-
den zu benehmen.

Nehmet Toͤpffer-Thon/ machet ihn an mit Eſſig/
und waſchet damit die Wunde wol.

Vor ein Pferd/ das auff der Reiſe
ſehr abgetrieben iſt.

Nehmet Baumoͤl/ Honig und Rockenmehl nach
Belieben/ mit ſechs Eyerdottern/ laſſet es zuſammen
kochen/ biß es ziemlich dick wird wie eine Salbe/ damit
ſchmieret die Senn-Adern unter den Backen. Es iſt
nichts hieruͤber.

Ein Oberbein zu vertreiben.

Nehmet Zwiebeln/ und bratet ſie in ſehr heiſſer
Aſchen/ leget ſie uͤber das Oberbein/ und betraͤuffelt ſie
mit dem Wachs von einem brennenden Wachslicht/
hernach ſchmieret das Oberbein mit Schweinenblut/
und haltet es ſauber/ und laſſet es nicht ins Waſſer
gehen/ ſo wird es heilen.

Ein Mittel/ wenn man mercket/ daß
ein Pferd will ein Oberbein be-
kommen.

Nehmet eine weiſſe Zwiebel/ laſſet ſie in heiſſer A-
ſchen braten/ leget ſie uͤber das Oberbein/ und bindet
ſie fein feſt darauf/ und ſehet zu/ daß das Pferd nicht
mit dem Maul daran komme.

Ein Mittel/ vor ein Pferd/ dem das
Horn abgangen/ daß es bald wieder moͤge
einen Huf bekommen/ und das Horn ſel-
ber/ wenn er duͤnne worden/ und
abgangen.

Nehmet Boͤcken- und Ziegen-Unſchlitt zuſam-
men/ ſchlagt es wol untereinander/ und bindet es auff
die Sohlen/ und auch davon oben rund umb die Kro-
ne herumb gebunden/ ſchmieret auch damit alle Tage
den Fuß/ ſo werdet ihr alsbald deſſen Wuͤrckung inn
werden.

Artzney fuͤr Pferde/ welche trockene
und geborſtene Fuͤſſe haben/ ſie wieder zu
recht zu bringen/ und gut zu
machen.

Nehmet das weiſſe oder den Kern von Lauch zwey
Pfund/ und daß es wol ausgetrucket ſey/ daß kein
Waſſer darunter ſey/ ſtoſſet es wol in einem Moͤrſel/
nehmet hernach ein Pfund alt Schmeer/ und zwo
Untzen Terpentin/ ſtoſſet alles wohl zuſammen zu ei-
ner Salben/ dieſes wird das Horn wieder wol wach-
ſend und eben machen.

Ein Pferd/ dem die Sohlen neulich
abgangen.

Nehmet das Gehirn von einem Barck-Schwein/
Harn von einem neu-gebohrnen Kinde/ und Huͤner-

Miſt
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <pb facs="#f0498" n="442"/>
              <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Wohlbewa&#x0364;hrte</hi> </fw><lb/>
              <cb/>
            </div>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Artzney wider die fre&#x017F;&#x017F;enden<lb/>
Schrunden.</hi> </head><lb/>
              <p>Nehmet ein fein rund und heiß Ei&#x017F;en/ und brennet<lb/>
damit &#x017F;a&#x0364;nfftiglich das a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;er&#x017F;te Theil die&#x017F;es Scha-<lb/>
dens/ &#x017F;o ko&#x0364;nnet ihr euch ver&#x017F;ichern/ daß nach die&#x017F;em<lb/>
Brennen der Schaden nicht weiter fortwa&#x0364;ch&#x017F;et/ &#x017F;on-<lb/>
dern &#x017F;ich von Tage zu Tage mindern wird/ biß zur<lb/>
ga&#x0364;ntzlichen Heilung.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Wider den Spat.</hi> </head><lb/>
              <p>Wann die Ge&#x017F;chwul&#x017F;t an dem inwendigen Theil<lb/>
der Knieka&#x0364;hle auffwerts nach den Backen zu er&#x017F;chei-<lb/>
net/ muß man die &#x017F;o genandte Fontanel-Ader gegen<lb/>
den trucknen Backen binden/ hemmen und auffhal-<lb/>
ten/ hernach mit der Lancette o&#x0364;ffnen/ und das Blut<lb/>
&#x017F;o viel daraus lauffen la&#x017F;&#x017F;en/ als drinnen i&#x017F;t/ hernach<lb/>
den Spat gelindiglich brennen in die La&#x0364;nge und<lb/>
Qva&#x0364;re/ wie ein Farrnkraut-Blat/ &#x017F;o wird/ wenn die<lb/>
Brennung geheilet i&#x017F;t/ der Spath ver&#x017F;chwinden.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Vor das Jucken und Ra&#x0364;ude an den<lb/>
Schwa&#x0364;ntzen der Pferde.</hi> </head><lb/>
              <p>Nehmet Lauge von Reb-A&#x017F;chen mit &#x017F;chwartzer<lb/>
Seiffen vermi&#x017F;chet/ netzet Hanffwerck darmit/ und<lb/>
reibet damit den Schwantz des Pferdes wol/ haltet<lb/>
zwey oder drey Tage damit an/ hernach brennet es auf<lb/>
der Wurtzel des Schwantzes/ &#x017F;o werdet ihr euer Pferd<lb/>
ge&#x017F;und machen.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Die alte und eingewurtzelte Maucken<lb/>
von Grund aus zuheilen.</hi> </head><lb/>
              <p>Nehmet ein Pfund Honig/ zwo Untzen Span-<lb/>
gru&#x0364;n/ zwo Untzen Talck/ vier Untzen gepu&#x0364;lverten Bo-<lb/>
lus Armenus/ la&#x017F;&#x017F;et es zu&#x017F;ammen mit dem Honig ko-<lb/>
chen/ biß es das vierdte Theil einkocht. Mit die&#x017F;er<lb/>
Salben ko&#x0364;nnet ihr hernach die alte Maucken heilen.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Die Ge&#x017F;chwul&#x017F;t unter der Gurgel<lb/>
zu heilen.</hi> </head><lb/>
              <p>Nehmet Wermuth und Eppich/ reibets zu&#x017F;am-<lb/>
men/ hernach vermi&#x017F;chet es mit altem Schmeer/ und<lb/>
verwahret die&#x017F;e Salbe/ &#x017F;chmieret die&#x017F;e Ge&#x017F;chwul&#x017F;t da-<lb/>
mit/ &#x017F;o wird &#x017F;ie heilen.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Vor ein Pferd/ dem das Ge&#x017F;chro&#x0364;dt<lb/>
und die Backen ge&#x017F;chwollen.</hi> </head><lb/>
              <p>Nehmet Lauch-Bla&#x0364;tter/ &#x017F;to&#x017F;&#x017F;et &#x017F;ie/ mi&#x017F;chet &#x017F;ie mit<lb/>
Weine&#x017F;&#x017F;ig und feinem Rockenmehl/ la&#x017F;&#x017F;et es u&#x0364;ber<lb/>
dem Feuer etwas auff&#x017F;ieden/ und wa&#x017F;chet damit die<lb/>
Ge&#x017F;chwul&#x017F;t.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Ein anders/ vor ein Pferd/ dem das<lb/>
Gema&#x0364;cht ge&#x017F;chwollen i&#x017F;t.</hi> </head><lb/>
              <p>Nehmet Hefen von wei&#x017F;&#x017F;en Wein/ ein halb Pfund<lb/>
Ku&#x0364;mmel/ ausgeklaubete Bohnen/ und die Schalen<lb/>
davon gethan/ mi&#x017F;chet hernach alles zu&#x017F;ammen/ und<lb/>
leget es u&#x0364;ber das ge&#x017F;chwollene Gema&#x0364;chte/ &#x017F;o wird &#x017F;ich<lb/>
die Ge&#x017F;chwul&#x017F;t alsbald verlieren.</p><lb/>
              <cb/>
            </div>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Eine Artzney/ die Hitze der Wun-<lb/>
den zu benehmen.</hi> </head><lb/>
              <p>Nehmet To&#x0364;pffer-Thon/ machet ihn an mit E&#x017F;&#x017F;ig/<lb/>
und wa&#x017F;chet damit die Wunde wol.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Vor ein Pferd/ das auff der Rei&#x017F;e<lb/>
&#x017F;ehr abgetrieben i&#x017F;t.</hi> </head><lb/>
              <p>Nehmet Baumo&#x0364;l/ Honig und Rockenmehl nach<lb/>
Belieben/ mit &#x017F;echs Eyerdottern/ la&#x017F;&#x017F;et es zu&#x017F;ammen<lb/>
kochen/ biß es ziemlich dick wird wie eine Salbe/ damit<lb/>
&#x017F;chmieret die Senn-Adern unter den Backen. Es i&#x017F;t<lb/>
nichts hieru&#x0364;ber.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Ein Oberbein zu vertreiben.</hi> </head><lb/>
              <p>Nehmet Zwiebeln/ und bratet &#x017F;ie in &#x017F;ehr hei&#x017F;&#x017F;er<lb/>
A&#x017F;chen/ leget &#x017F;ie u&#x0364;ber das Oberbein/ und betra&#x0364;uffelt &#x017F;ie<lb/>
mit dem Wachs von einem brennenden Wachslicht/<lb/>
hernach &#x017F;chmieret das Oberbein mit Schweinenblut/<lb/>
und haltet es &#x017F;auber/ und la&#x017F;&#x017F;et es nicht ins Wa&#x017F;&#x017F;er<lb/>
gehen/ &#x017F;o wird es heilen.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Ein Mittel/ wenn man mercket/ daß<lb/>
ein Pferd will ein Oberbein be-<lb/>
kommen.</hi> </head><lb/>
              <p>Nehmet eine wei&#x017F;&#x017F;e Zwiebel/ la&#x017F;&#x017F;et &#x017F;ie in hei&#x017F;&#x017F;er A-<lb/>
&#x017F;chen braten/ leget &#x017F;ie u&#x0364;ber das Oberbein/ und bindet<lb/>
&#x017F;ie fein fe&#x017F;t darauf/ und &#x017F;ehet zu/ daß das Pferd nicht<lb/>
mit dem Maul daran komme.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Ein Mittel/ vor ein Pferd/ dem das<lb/>
Horn abgangen/ daß es bald wieder mo&#x0364;ge<lb/>
einen Huf bekommen/ und das Horn &#x017F;el-<lb/>
ber/ wenn er du&#x0364;nne worden/ und<lb/>
abgangen.</hi> </head><lb/>
              <p>Nehmet Bo&#x0364;cken- und Ziegen-Un&#x017F;chlitt zu&#x017F;am-<lb/>
men/ &#x017F;chlagt es wol untereinander/ und bindet es auff<lb/>
die Sohlen/ und auch davon oben rund umb die Kro-<lb/>
ne herumb gebunden/ &#x017F;chmieret auch damit alle Tage<lb/>
den Fuß/ &#x017F;o werdet ihr alsbald de&#x017F;&#x017F;en Wu&#x0364;rckung inn<lb/>
werden.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Artzney fu&#x0364;r Pferde/ welche trockene<lb/>
und gebor&#x017F;tene Fu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e haben/ &#x017F;ie wieder zu<lb/>
recht zu bringen/ und gut zu<lb/>
machen.</hi> </head><lb/>
              <p>Nehmet das wei&#x017F;&#x017F;e oder den Kern von Lauch zwey<lb/>
Pfund/ und daß es wol ausgetrucket &#x017F;ey/ daß kein<lb/>
Wa&#x017F;&#x017F;er darunter &#x017F;ey/ &#x017F;to&#x017F;&#x017F;et es wol in einem Mo&#x0364;r&#x017F;el/<lb/>
nehmet hernach ein Pfund alt Schmeer/ und zwo<lb/>
Untzen Terpentin/ &#x017F;to&#x017F;&#x017F;et alles wohl zu&#x017F;ammen zu ei-<lb/>
ner Salben/ die&#x017F;es wird das Horn wieder wol wach-<lb/>
&#x017F;end und eben machen.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Ein Pferd/ dem die Sohlen neulich<lb/>
abgangen.</hi> </head><lb/>
              <p>Nehmet das Gehirn von einem Barck-Schwein/<lb/>
Harn von einem neu-gebohrnen Kinde/ und Hu&#x0364;ner-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Mi&#x017F;t</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[442/0498] Wohlbewaͤhrte Artzney wider die freſſenden Schrunden. Nehmet ein fein rund und heiß Eiſen/ und brennet damit ſaͤnfftiglich das aͤuſſerſte Theil dieſes Scha- dens/ ſo koͤnnet ihr euch verſichern/ daß nach dieſem Brennen der Schaden nicht weiter fortwaͤchſet/ ſon- dern ſich von Tage zu Tage mindern wird/ biß zur gaͤntzlichen Heilung. Wider den Spat. Wann die Geſchwulſt an dem inwendigen Theil der Kniekaͤhle auffwerts nach den Backen zu erſchei- net/ muß man die ſo genandte Fontanel-Ader gegen den trucknen Backen binden/ hemmen und auffhal- ten/ hernach mit der Lancette oͤffnen/ und das Blut ſo viel daraus lauffen laſſen/ als drinnen iſt/ hernach den Spat gelindiglich brennen in die Laͤnge und Qvaͤre/ wie ein Farrnkraut-Blat/ ſo wird/ wenn die Brennung geheilet iſt/ der Spath verſchwinden. Vor das Jucken und Raͤude an den Schwaͤntzen der Pferde. Nehmet Lauge von Reb-Aſchen mit ſchwartzer Seiffen vermiſchet/ netzet Hanffwerck darmit/ und reibet damit den Schwantz des Pferdes wol/ haltet zwey oder drey Tage damit an/ hernach brennet es auf der Wurtzel des Schwantzes/ ſo werdet ihr euer Pferd geſund machen. Die alte und eingewurtzelte Maucken von Grund aus zuheilen. Nehmet ein Pfund Honig/ zwo Untzen Span- gruͤn/ zwo Untzen Talck/ vier Untzen gepuͤlverten Bo- lus Armenus/ laſſet es zuſammen mit dem Honig ko- chen/ biß es das vierdte Theil einkocht. Mit dieſer Salben koͤnnet ihr hernach die alte Maucken heilen. Die Geſchwulſt unter der Gurgel zu heilen. Nehmet Wermuth und Eppich/ reibets zuſam- men/ hernach vermiſchet es mit altem Schmeer/ und verwahret dieſe Salbe/ ſchmieret dieſe Geſchwulſt da- mit/ ſo wird ſie heilen. Vor ein Pferd/ dem das Geſchroͤdt und die Backen geſchwollen. Nehmet Lauch-Blaͤtter/ ſtoſſet ſie/ miſchet ſie mit Weineſſig und feinem Rockenmehl/ laſſet es uͤber dem Feuer etwas auffſieden/ und waſchet damit die Geſchwulſt. Ein anders/ vor ein Pferd/ dem das Gemaͤcht geſchwollen iſt. Nehmet Hefen von weiſſen Wein/ ein halb Pfund Kuͤmmel/ ausgeklaubete Bohnen/ und die Schalen davon gethan/ miſchet hernach alles zuſammen/ und leget es uͤber das geſchwollene Gemaͤchte/ ſo wird ſich die Geſchwulſt alsbald verlieren. Eine Artzney/ die Hitze der Wun- den zu benehmen. Nehmet Toͤpffer-Thon/ machet ihn an mit Eſſig/ und waſchet damit die Wunde wol. Vor ein Pferd/ das auff der Reiſe ſehr abgetrieben iſt. Nehmet Baumoͤl/ Honig und Rockenmehl nach Belieben/ mit ſechs Eyerdottern/ laſſet es zuſammen kochen/ biß es ziemlich dick wird wie eine Salbe/ damit ſchmieret die Senn-Adern unter den Backen. Es iſt nichts hieruͤber. Ein Oberbein zu vertreiben. Nehmet Zwiebeln/ und bratet ſie in ſehr heiſſer Aſchen/ leget ſie uͤber das Oberbein/ und betraͤuffelt ſie mit dem Wachs von einem brennenden Wachslicht/ hernach ſchmieret das Oberbein mit Schweinenblut/ und haltet es ſauber/ und laſſet es nicht ins Waſſer gehen/ ſo wird es heilen. Ein Mittel/ wenn man mercket/ daß ein Pferd will ein Oberbein be- kommen. Nehmet eine weiſſe Zwiebel/ laſſet ſie in heiſſer A- ſchen braten/ leget ſie uͤber das Oberbein/ und bindet ſie fein feſt darauf/ und ſehet zu/ daß das Pferd nicht mit dem Maul daran komme. Ein Mittel/ vor ein Pferd/ dem das Horn abgangen/ daß es bald wieder moͤge einen Huf bekommen/ und das Horn ſel- ber/ wenn er duͤnne worden/ und abgangen. Nehmet Boͤcken- und Ziegen-Unſchlitt zuſam- men/ ſchlagt es wol untereinander/ und bindet es auff die Sohlen/ und auch davon oben rund umb die Kro- ne herumb gebunden/ ſchmieret auch damit alle Tage den Fuß/ ſo werdet ihr alsbald deſſen Wuͤrckung inn werden. Artzney fuͤr Pferde/ welche trockene und geborſtene Fuͤſſe haben/ ſie wieder zu recht zu bringen/ und gut zu machen. Nehmet das weiſſe oder den Kern von Lauch zwey Pfund/ und daß es wol ausgetrucket ſey/ daß kein Waſſer darunter ſey/ ſtoſſet es wol in einem Moͤrſel/ nehmet hernach ein Pfund alt Schmeer/ und zwo Untzen Terpentin/ ſtoſſet alles wohl zuſammen zu ei- ner Salben/ dieſes wird das Horn wieder wol wach- ſend und eben machen. Ein Pferd/ dem die Sohlen neulich abgangen. Nehmet das Gehirn von einem Barck-Schwein/ Harn von einem neu-gebohrnen Kinde/ und Huͤner- Miſt

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/pinter_pferdschatz_1688
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/pinter_pferdschatz_1688/498
Zitationshilfe: Pinter von der Au, Johann Christoph: Neuer, vollkommener, verbesserter und ergänzter Pferd-Schatz. Frankfurt (Main), 1688, S. 442. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pinter_pferdschatz_1688/498>, abgerufen am 21.11.2024.