Pinter von der Au, Johann Christoph: Neuer, vollkommener, verbesserter und ergänzter Pferd-Schatz. Frankfurt (Main), 1688.Pferde-Schatz. [Spaltenumbruch]
niger alter Schaden gewest/ wodurch sich die Flüssedesto mehr daselbst versammlen würden. Dieses ist der Araber und Türcken gemeines Mittel/ die Pferd in der Jugend vor dergleichen Zufällen zuverwahren/ und zwar zu der Zeit/ wann sie ohne das gemercket [Spaltenumbruch] werden sollen/ wie sie dann auff solche Weise keines andern Brands bedörffen/ darum man sie auch wol in solche Form bringen kan/ wie man das Zeichen gern haben wil/ so darff das Pferd nicht zwey- mahl mit brennen beschweret werden. Dritter Theil Jm ersten Haupt-Theil dieses neu-vollkommenen Pferd-Schatzes: Wartungs-Regeln und Ordnung/ Welche in einem wolbestellten Reit-Stall/ bey grosser Herren Leib-Schul- Wer gute Pferde hält/ und will ihr recht geniessen/ Wird ihre Wartung wohl fürs erst bestellen müssen; Durch deren Ordnung/ Maß/ in Arbeit/ Tranck und Speiß/ Und stäte Reinigung/ von Unrath/ Staub und Schweiß: Weil vielmehr gute Pferd von böser Wartung sterben/ Als durch viel Unglücks-Fäll/ und den Gebrauch verderben. Vorrede. [Spaltenumbruch]
ES bezeuget die unbetrügliche/ und Dann soll alle Mühe und Kosten nicht vergeblich nicht
Pferde-Schatz. [Spaltenumbruch]
niger alter Schaden geweſt/ wodurch ſich die Fluͤſſedeſto mehr daſelbſt verſammlen wuͤrden. Dieſes iſt der Araber und Tuͤrcken gemeines Mittel/ die Pferd in der Jugend vor dergleichen Zufaͤllen zuverwahren/ und zwar zu der Zeit/ wann ſie ohne das gemercket [Spaltenumbruch] werden ſollen/ wie ſie dann auff ſolche Weiſe keines andern Brands bedoͤrffen/ darum man ſie auch wol in ſolche Form bringen kan/ wie man das Zeichen gern haben wil/ ſo darff das Pferd nicht zwey- mahl mit brennen beſchweret werden. Dritter Theil Jm erſten Haupt-Theil dieſes neu-vollkommenen Pferd-Schatzes: Wartungs-Regeln und Ordnung/ Welche in einem wolbeſtellten Reit-Stall/ bey groſſer Herren Leib-Schul- Wer gute Pferde haͤlt/ und will ihr recht genieſſen/ Wird ihre Wartung wohl fuͤrs erſt beſtellen muͤſſen; Durch deren Ordnung/ Maß/ in Arbeit/ Tranck und Speiß/ Und ſtaͤte Reinigung/ von Unrath/ Staub und Schweiß: Weil vielmehr gute Pferd von boͤſer Wartung ſterben/ Als durch viel Ungluͤcks-Faͤll/ und den Gebrauch verderben. Vorrede. [Spaltenumbruch]
ES bezeuget die unbetruͤgliche/ und Dann ſoll alle Muͤhe und Koſten nicht vergeblich nicht
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Pferde-Schatz.
niger alter Schaden geweſt/ wodurch ſich die Fluͤſſe
deſto mehr daſelbſt verſammlen wuͤrden. Dieſes iſt
der Araber und Tuͤrcken gemeines Mittel/ die Pferd
in der Jugend vor dergleichen Zufaͤllen zuverwahren/
und zwar zu der Zeit/ wann ſie ohne das gemercket
werden ſollen/ wie ſie dann auff ſolche Weiſe keines
andern Brands bedoͤrffen/ darum man ſie auch wol
in ſolche Form bringen kan/ wie man das Zeichen
gern haben wil/ ſo darff das Pferd nicht zwey-
mahl mit brennen beſchweret
werden.
Dritter Theil
Jm erſten Haupt-Theil
dieſes
neu-vollkommenen
Pferd-Schatzes:
Wartungs-Regeln und Ordnung/
Welche in einem wolbeſtellten Reit-Stall/ bey groſſer Herren Leib-Schul-
und reiſigen Pferden/
inſonderheit auch
Jn gemein/ bey andern koſtbahren Pferden in acht zu nehmen und ſolche zu er-
halten: Sofern ſie bey guter Geſundheit/ voͤlligen Kraͤfften und Vermoͤgen/ eine
geraume Zeit bleiben/ leben/ und nuͤtzliche Dienſte lei-
ſten ſollen.
Wer gute Pferde haͤlt/ und will ihr recht genieſſen/
Wird ihre Wartung wohl fuͤrs erſt beſtellen muͤſſen;
Durch deren Ordnung/ Maß/ in Arbeit/ Tranck und Speiß/
Und ſtaͤte Reinigung/ von Unrath/ Staub und Schweiß:
Weil vielmehr gute Pferd von boͤſer Wartung ſterben/
Als durch viel Ungluͤcks-Faͤll/ und den Gebrauch verderben.
Vorrede.
ES bezeuget die unbetruͤgliche/ und
uhralte Erfahrung/ daß dem meiſten
Theil groſſen und niedrigen Stan-
des-Perſonen das Erhalten ſchwe-
rer/ als das Erlangen falle. So
beruhet auch aller Nutzen/ Ergoͤtz-
lichkeit und Ruhm/ ſo bey den Pferden zuſuchen/ zu
hoffen/ und zugenieſſen iſt/ auff der beſtaͤndigen Er-
haltung ihres Wohlſtands/ ſo lang und viel es ſich
wegen der zeitlich- und leiblichen Veraͤnderung thun
laͤſſet.
Dann ſoll alle Muͤhe und Koſten nicht vergeblich
an die Pferd-Zucht/ derſelben Erziehung/ Unterhal-
tung und Abrichtung angewendet ſeyn/ dieſelbe auch
durch der Pferde Dienſt wieder erſetzet werden/ und
deſto laͤnger dauren/ in beſtaͤndiger Geſundheit/
vollkommener Staͤrcke/ guter Diſpoſition des Leibes/
Gemuͤths und Sinnen verbleiben/ und alle tragende
Sorge/ Liebe und Wolthat ſeinem Herren genug
vergelten; So muß vor allen andern die ordentli-
che gute Wartung recht beſtellet ſeyn/ welche bey dem
Vermoͤgen/ Geſundheit/ Luſt und gutem Willen/ wo
nicht
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