Und der Hünerträger immer hinten nach: Oh -- Ah -- Uh -- Vo -- ogt -- -- Wa -- art -- Vo -- ogt! du bist mein -- Vo -- o -- ogt --
§. 75. Das Dorf kömmt in Bewegung.
Der Wächter im Dorf hörte das Laufen und Rufen vom Berge, und verstuhnd alle Worte; aber er fürchtete sich, und klopfte einigen Nachbaxen am Fenster an.
Steht doch auf, Nachbaren! sagt er zu ihnen; und hört, wie es am Berge geht. Es ist, als wenn der Teufel den Vogt nehmen wollte -- hört doch, wie er Mordio und Helfio ruft! und er ist doch, weiß Gott! bey seiner Frau daheim; es ist keine zwo Stunden, ich hab ihn unter seinem Fen- ster gesehn.
Als ihrer etwan Zehn beysammen waren, rie- then sie, sie wollten alle mit einander mit dem Windlicht und mit Gewehr wohl versehen dem Geräusch entgegen gehn; aber frisch Brod, den Psalter, und das Testament mit in Sack nehmen, daß ihnen der Teufel nichts anhaben könne.
Die Männer giengen, hielten aber noch zuerst bey des Vogts Haus still, um zu sehn, ob er da- heim wäre.
Die
Und der Huͤnertraͤger immer hinten nach: Oh — Ah — Uh — Vo — ogt — — Wa — art — Vo — ogt! du biſt mein — Vo — o — ogt —
§. 75. Das Dorf koͤmmt in Bewegung.
Der Waͤchter im Dorf hoͤrte das Laufen und Rufen vom Berge, und verſtuhnd alle Worte; aber er fuͤrchtete ſich, und klopfte einigen Nachbaxen am Fenſter an.
Steht doch auf, Nachbaren! ſagt er zu ihnen; und hoͤrt, wie es am Berge geht. Es iſt, als wenn der Teufel den Vogt nehmen wollte — hoͤrt doch, wie er Mordio und Helfio ruft! und er iſt doch, weiß Gott! bey ſeiner Frau daheim; es iſt keine zwo Stunden, ich hab ihn unter ſeinem Fen- ſter geſehn.
Als ihrer etwan Zehn beyſammen waren, rie- then ſie, ſie wollten alle mit einander mit dem Windlicht und mit Gewehr wohl verſehen dem Geraͤuſch entgegen gehn; aber friſch Brod, den Pſalter, und das Teſtament mit in Sack nehmen, daß ihnen der Teufel nichts anhaben koͤnne.
Die Maͤnner giengen, hielten aber noch zuerſt bey des Vogts Haus ſtill, um zu ſehn, ob er da- heim waͤre.
Die
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><pbfacs="#f0326"n="301"/><p>Und der Huͤnertraͤger immer hinten nach: Oh<lb/>— Ah — Uh — Vo — ogt —— Wa — art —<lb/>
Vo — ogt! du biſt mein — Vo — o — ogt —</p></div><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><divn="2"><head>§. 75.<lb/><hirendition="#b">Das Dorf koͤmmt in Bewegung.</hi></head><lb/><p><hirendition="#in">D</hi>er Waͤchter im Dorf hoͤrte das Laufen und<lb/>
Rufen vom Berge, und verſtuhnd alle Worte; aber<lb/>
er fuͤrchtete ſich, und klopfte einigen Nachbaxen am<lb/>
Fenſter an.</p><lb/><p>Steht doch auf, Nachbaren! ſagt er zu ihnen;<lb/>
und hoͤrt, wie es am Berge geht. Es iſt, als<lb/>
wenn der Teufel den Vogt nehmen wollte — hoͤrt<lb/>
doch, wie er Mordio und Helfio ruft! und er iſt<lb/>
doch, weiß Gott! bey ſeiner Frau daheim; es iſt<lb/>
keine zwo Stunden, ich hab ihn unter ſeinem Fen-<lb/>ſter geſehn.</p><lb/><p>Als ihrer etwan Zehn beyſammen waren, rie-<lb/>
then ſie, ſie wollten alle mit einander mit dem<lb/>
Windlicht und mit Gewehr wohl verſehen dem<lb/>
Geraͤuſch entgegen gehn; aber friſch Brod, den<lb/>
Pſalter, und das Teſtament mit in Sack nehmen,<lb/>
daß ihnen der Teufel nichts anhaben koͤnne.</p><lb/><p>Die Maͤnner giengen, hielten aber noch zuerſt<lb/>
bey des Vogts Haus ſtill, um zu ſehn, ob er da-<lb/>
heim waͤre.</p><lb/><fwplace="bottom"type="catch">Die</fw><lb/></div></div></body></text></TEI>
[301/0326]
Und der Huͤnertraͤger immer hinten nach: Oh
— Ah — Uh — Vo — ogt — — Wa — art —
Vo — ogt! du biſt mein — Vo — o — ogt —
§. 75.
Das Dorf koͤmmt in Bewegung.
Der Waͤchter im Dorf hoͤrte das Laufen und
Rufen vom Berge, und verſtuhnd alle Worte; aber
er fuͤrchtete ſich, und klopfte einigen Nachbaxen am
Fenſter an.
Steht doch auf, Nachbaren! ſagt er zu ihnen;
und hoͤrt, wie es am Berge geht. Es iſt, als
wenn der Teufel den Vogt nehmen wollte — hoͤrt
doch, wie er Mordio und Helfio ruft! und er iſt
doch, weiß Gott! bey ſeiner Frau daheim; es iſt
keine zwo Stunden, ich hab ihn unter ſeinem Fen-
ſter geſehn.
Als ihrer etwan Zehn beyſammen waren, rie-
then ſie, ſie wollten alle mit einander mit dem
Windlicht und mit Gewehr wohl verſehen dem
Geraͤuſch entgegen gehn; aber friſch Brod, den
Pſalter, und das Teſtament mit in Sack nehmen,
daß ihnen der Teufel nichts anhaben koͤnne.
Die Maͤnner giengen, hielten aber noch zuerſt
bey des Vogts Haus ſtill, um zu ſehn, ob er da-
heim waͤre.
Die
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
[Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. [Bd. 1]. Berlin u. a., 1781, S. 301. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pestalozzi_lienhard01_1781/326>, abgerufen am 21.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.