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Pertsch, Johann Georg: Das Recht Der Beicht-Stühle. Halle, 1721.

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Das Recht der Beicht-Stühle.
Erste Abtheilung
von
dem Ursprung und Fortgang der Lehre von der Macht
Sünde zu vergeben und zu behalten.


Das erste Capitel.
Von
Dem Ursprung der Macht die Sünde zu
vergeben und zu behalten.
§. I.

ES ist nichts in der gantzen weiten Welt zu fin-Ursprung
der Macht
die Sünde
zu vergeben
und zu be-
halten.

den und anzutreffen/ das nicht seinen gewissen
Ursprung hätte/ und hat niemand verständi-
ges jemahls an solchem Satz gezweiffelt. De-
rohalben wird einer Sache Ursprung gemeiniglich unter-
suchet/ und bemühet man sich mit allem Ernst denselben
deutlich zu zeigen/ wenn man von solcher etwas vorzutra-
gen gesonnen ist a). Den Ursprung aber der Macht und

Gewalt
a) Denn, ist mir der Ursprung einer Sache unbekannt, weiß ich dieWarum man
auf den Ur-
sprung der Sa-
chen zu sehen.

Zeit nicht, da dieselbe ihren Anfang genommen, so ist es schwer,
ja fast nicht möglich, derselben Eigenschafft und was dabey vor-
fället und zu beobachten ist, deutlich vorzustellen. Jst mir aber
dieses bekannt, so kan ich weit gründlicher ihre Art und Endzweck
ausfündig machen; man kan die Folgerungen, so aus derselben
kommen, besser erwegen und beurtheilen. Jch habe also auch da-
für gehalten, daß es nöthig sey, den Anfang der Macht, die Sün-
den zu vergeben und zu behalten, anzuzeigen, bevor ich auf andere
Sachen, so derselben anhängig sind, gerathe.
b) Daß
g 3


Das Recht der Beicht-Stuͤhle.
Erſte Abtheilung
von
dem Urſprung und Fortgang der Lehre von der Macht
Suͤnde zu vergeben und zu behalten.


Das erſte Capitel.
Von
Dem Urſprung der Macht die Suͤnde zu
vergeben und zu behalten.
§. I.

ES iſt nichts in der gantzen weiten Welt zu fin-Urſprung
der Macht
die Suͤnde
zu vergeben
und zu be-
halten.

den und anzutreffen/ das nicht ſeinen gewiſſen
Urſprung haͤtte/ und hat niemand verſtaͤndi-
ges jemahls an ſolchem Satz gezweiffelt. De-
rohalben wird einer Sache Urſprung gemeiniglich unter-
ſuchet/ und bemuͤhet man ſich mit allem Ernſt denſelben
deutlich zu zeigen/ wenn man von ſolcher etwas vorzutra-
gen geſonnen iſt a). Den Urſprung aber der Macht und

Gewalt
a) Denn, iſt mir der Urſprung einer Sache unbekannt, weiß ich dieWarum man
auf den Ur-
ſprung der Sa-
chen zu ſehen.

Zeit nicht, da dieſelbe ihren Anfang genommen, ſo iſt es ſchwer,
ja faſt nicht moͤglich, derſelben Eigenſchafft und was dabey vor-
faͤllet und zu beobachten iſt, deutlich vorzuſtellen. Jſt mir aber
dieſes bekannt, ſo kan ich weit gruͤndlicher ihre Art und Endzweck
ausfuͤndig machen; man kan die Folgerungen, ſo aus derſelben
kommen, beſſer erwegen und beurtheilen. Jch habe alſo auch da-
fuͤr gehalten, daß es noͤthig ſey, den Anfang der Macht, die Suͤn-
den zu vergeben und zu behalten, anzuzeigen, bevor ich auf andere
Sachen, ſo derſelben anhaͤngig ſind, gerathe.
b) Daß
g 3
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[53/0072] Das Recht der Beicht-Stuͤhle. Erſte Abtheilung von dem Urſprung und Fortgang der Lehre von der Macht Suͤnde zu vergeben und zu behalten. Das erſte Capitel. Von Dem Urſprung der Macht die Suͤnde zu vergeben und zu behalten. §. I. ES iſt nichts in der gantzen weiten Welt zu fin- den und anzutreffen/ das nicht ſeinen gewiſſen Urſprung haͤtte/ und hat niemand verſtaͤndi- ges jemahls an ſolchem Satz gezweiffelt. De- rohalben wird einer Sache Urſprung gemeiniglich unter- ſuchet/ und bemuͤhet man ſich mit allem Ernſt denſelben deutlich zu zeigen/ wenn man von ſolcher etwas vorzutra- gen geſonnen iſt a). Den Urſprung aber der Macht und Gewalt Urſprung der Macht die Suͤnde zu vergeben und zu be- halten. a) Denn, iſt mir der Urſprung einer Sache unbekannt, weiß ich die Zeit nicht, da dieſelbe ihren Anfang genommen, ſo iſt es ſchwer, ja faſt nicht moͤglich, derſelben Eigenſchafft und was dabey vor- faͤllet und zu beobachten iſt, deutlich vorzuſtellen. Jſt mir aber dieſes bekannt, ſo kan ich weit gruͤndlicher ihre Art und Endzweck ausfuͤndig machen; man kan die Folgerungen, ſo aus derſelben kommen, beſſer erwegen und beurtheilen. Jch habe alſo auch da- fuͤr gehalten, daß es noͤthig ſey, den Anfang der Macht, die Suͤn- den zu vergeben und zu behalten, anzuzeigen, bevor ich auf andere Sachen, ſo derſelben anhaͤngig ſind, gerathe. b) Daß g 3

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Zitationshilfe: Pertsch, Johann Georg: Das Recht Der Beicht-Stühle. Halle, 1721, S. 53. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pertsch_recht_1721/72>, abgerufen am 21.11.2024.