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Pertsch, Johann Georg: Das Recht Der Beicht-Stühle. Halle, 1721.

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Beicht-Pfennig.
auch verboten. Denn so lauten die Worte des ersten Con-
cilii
im Lateran f): Die Gaben der offenbahren Wucherer
soll man nicht annehmen, wer sie aber annimmt, soll solche
wiedergeben.
Wenn jemand sein Kind enterbte, dessen
Gabe solte nicht vor gültig geachtet werden. Gratianus
führet folgende Worte Augusti an g): Wer mit enterbung
seines Sohnes die Kirche zum Erben einsetzen will, mag einen
andern suchen, der die Erbschafft annimmt, aber nicht den

Augustinum: Ja wenn GOtt will, soll er gar keinen finden.
Uberhaupt aber nahme man von keinen Gottlosen eine
Gabe an h).

§. XVII.

Was man aber zusammen geleget/ wur-Austhei-
lung solcher
Gaben.

de dem Vorsteher eingehändiget/ wie schon vorher aus Ju-
stino
gezeiget. Nachgehends bekamen auch die Diener
des Worts einen Theil von solchen Gaben/ vornehmlich/
wenn sie arm waren. Zu Zeiten Cypriani geschahe die
Austheilung alle Monate/ und wurde denen Clericis auch

da-
f) Concil. Lateranens. I. c. 25. Vsurariorum manifestorum oblatio-8) Offenbahre
Wucherer.

nes, ne quis accipiat, qui autem acceperit, reddere compellatur.
g) Gratianus c. 43. C. 17 q. 4. Quicunque vult exhaeredato filio hae-
redem facere ecclesiam, quaerat alterum qui suscipiat, non Au-
9) Die die Kin-
der enterbet.

gustinum: imo Deo propitio, nullum inueniet.
h) Denn in dem c. II. C. 14. q. 5. heisset es, die Opffer der Gottlo-10) Alle Gott-
lose.

sen wären dem Höchsten ein Greuel, GOtt billigte die Geschen-
cke der Bösen nicht, schaue auch nicht auf ihre Gaben. Epipha-
nius
hat also auch am Ende seines Buchs von denen Ketzereyen
gesprochen: Die Kirche nimmt keine Gabe von denen Unge-
rechten, und die Böses thun, sondern von denen, die in Ge-
rechtigkeit einhergehen.
Der falsche Clemens in constit. Lib.
III. cap. 8.
saget, man solte von keinem Weibe, die eine Diebin
oder Hure wäre, eine freywillige Gabe annehmen. Paulinus
in vita Ambrosii
meldet, daß man des Keysers Eugenii Gaben
nicht angenommen, weil er ein Sacrilegium begangen gehabt.
a) Cy-
l l 2

Beicht-Pfennig.
auch verboten. Denn ſo lauten die Worte des erſten Con-
cilii
im Lateran f): Die Gaben der offenbahren Wucherer
ſoll man nicht annehmen, wer ſie aber annimmt, ſoll ſolche
wiedergeben.
Wenn jemand ſein Kind enterbte, deſſen
Gabe ſolte nicht vor guͤltig geachtet werden. Gratianus
fuͤhret folgende Worte Auguſti an g): Wer mit enterbung
ſeines Sohnes die Kirche zum Erben einſetzen will, mag einen
andern ſuchen, der die Erbſchafft annimmt, aber nicht den

Auguſtinum: Ja wenn GOtt will, ſoll er gar keinen finden.
Uberhaupt aber nahme man von keinen Gottloſen eine
Gabe an h).

§. XVII.

Was man aber zuſammen geleget/ wur-Austhei-
lung ſolcher
Gaben.

de dem Vorſteher eingehaͤndiget/ wie ſchon vorher aus Ju-
ſtino
gezeiget. Nachgehends bekamen auch die Diener
des Worts einen Theil von ſolchen Gaben/ vornehmlich/
wenn ſie arm waren. Zu Zeiten Cypriani geſchahe die
Austheilung alle Monate/ und wurde denen Clericis auch

da-
f) Concil. Lateranenſ. I. c. 25. Vſurariorum manifeſtorum oblatio-8) Offenbahre
Wucherer.

nes, ne quis accipiat, qui autem acceperit, reddere compellatur.
g) Gratianus c. 43. C. 17 q. 4. Quicunque vult exhæredato filio hæ-
redem facere eccleſiam, quærat alterum qui ſuſcipiat, non Au-
9) Die die Kin-
der enterbet.

guſtinum: imo Deo propitio, nullum inueniet.
h) Denn in dem c. II. C. 14. q. 5. heiſſet es, die Opffer der Gottlo-10) Alle Gott-
loſe.

ſen waͤren dem Hoͤchſten ein Greuel, GOtt billigte die Geſchen-
cke der Boͤſen nicht, ſchaue auch nicht auf ihre Gaben. Epipha-
nius
hat alſo auch am Ende ſeines Buchs von denen Ketzereyen
geſprochen: Die Kirche nimmt keine Gabe von denen Unge-
rechten, und die Boͤſes thun, ſondern von denen, die in Ge-
rechtigkeit einhergehen.
Der falſche Clemens in conſtit. Lib.
III. cap. 8.
ſaget, man ſolte von keinem Weibe, die eine Diebin
oder Hure waͤre, eine freywillige Gabe annehmen. Paulinus
in vita Ambroſii
meldet, daß man des Keyſers Eugenii Gaben
nicht angenommen, weil er ein Sacrilegium begangen gehabt.
a) Cy-
l l 2
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[267/0286] Beicht-Pfennig. auch verboten. Denn ſo lauten die Worte des erſten Con- cilii im Lateran f): Die Gaben der offenbahren Wucherer ſoll man nicht annehmen, wer ſie aber annimmt, ſoll ſolche wiedergeben. Wenn jemand ſein Kind enterbte, deſſen Gabe ſolte nicht vor guͤltig geachtet werden. Gratianus fuͤhret folgende Worte Auguſti an g): Wer mit enterbung ſeines Sohnes die Kirche zum Erben einſetzen will, mag einen andern ſuchen, der die Erbſchafft annimmt, aber nicht den Auguſtinum: Ja wenn GOtt will, ſoll er gar keinen finden. Uberhaupt aber nahme man von keinen Gottloſen eine Gabe an h). §. XVII. Was man aber zuſammen geleget/ wur- de dem Vorſteher eingehaͤndiget/ wie ſchon vorher aus Ju- ſtino gezeiget. Nachgehends bekamen auch die Diener des Worts einen Theil von ſolchen Gaben/ vornehmlich/ wenn ſie arm waren. Zu Zeiten Cypriani geſchahe die Austheilung alle Monate/ und wurde denen Clericis auch da- Austhei- lung ſolcher Gaben. f) Concil. Lateranenſ. I. c. 25. Vſurariorum manifeſtorum oblatio- nes, ne quis accipiat, qui autem acceperit, reddere compellatur. g) Gratianus c. 43. C. 17 q. 4. Quicunque vult exhæredato filio hæ- redem facere eccleſiam, quærat alterum qui ſuſcipiat, non Au- guſtinum: imo Deo propitio, nullum inueniet. h) Denn in dem c. II. C. 14. q. 5. heiſſet es, die Opffer der Gottlo- ſen waͤren dem Hoͤchſten ein Greuel, GOtt billigte die Geſchen- cke der Boͤſen nicht, ſchaue auch nicht auf ihre Gaben. Epipha- nius hat alſo auch am Ende ſeines Buchs von denen Ketzereyen geſprochen: Die Kirche nimmt keine Gabe von denen Unge- rechten, und die Boͤſes thun, ſondern von denen, die in Ge- rechtigkeit einhergehen. Der falſche Clemens in conſtit. Lib. III. cap. 8. ſaget, man ſolte von keinem Weibe, die eine Diebin oder Hure waͤre, eine freywillige Gabe annehmen. Paulinus in vita Ambroſii meldet, daß man des Keyſers Eugenii Gaben nicht angenommen, weil er ein Sacrilegium begangen gehabt. a) Cy- l l 2

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Zitationshilfe: Pertsch, Johann Georg: Das Recht Der Beicht-Stühle. Halle, 1721, S. 267. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pertsch_recht_1721/286>, abgerufen am 21.11.2024.