Perthes, Friedrich Christoph: Der deutsche Buchhandel als Bedingung des Daseyns einer deutschen Literatur. 1816.In der letztern muß er, zufolge des preußischen §. 17. Die Verhältnisse des Nachdrucker-Gewerbes in Da in der Bundes-Acte zu Wien so Günstiges Als in der Mitte des vorigen Jahrhunderts im In der letztern muß er, zufolge des preußiſchen §. 17. Die Verhaͤltniſſe des Nachdrucker-Gewerbes in Da in der Bundes-Acte zu Wien ſo Guͤnſtiges Als in der Mitte des vorigen Jahrhunderts im <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0021" n="15"/> <p>In der letztern muß er, zufolge des preußiſchen<lb/> Landrechts, kuͤnftig aufhoͤren; in Baden und Darm¬<lb/> ſtadt wird er fortdauernd betrieben; in Wuͤrtemberg<lb/> wurde der Nachdruck, laut Decret vom 15ten Fe¬<lb/> bruar 1815, geſetzlich erlaubt, indem man in letzte¬<lb/> rem alle nicht innerhalb der Wuͤrtembergiſchen Graͤn¬<lb/> zen erſchienene Buͤcher fuͤr <hi rendition="#g">auslaͤndiſche</hi> erklaͤrte.</p><lb/> </div> <div n="2"> <head>§. 17.<lb/></head> <p>Die Verhaͤltniſſe des Nachdrucker-Gewerbes in<lb/> Oeſterreich ſind hauptſaͤchlich in Erwaͤgung zu ziehen.</p><lb/> <p>Da in der Bundes-Acte zu Wien ſo Guͤnſtiges<lb/> fuͤr deutſche Literatur erfolgte, welches ſicheres Zeug¬<lb/> niß giebt, wie Oeſterreichs Kaiſer, das Vorbild deut¬<lb/> ſcher Biederkeit und Wohlgeſinntheit, kein Opfer zu<lb/> groß achtet, wenn Ehre und Nutzen der deutſchen<lb/> Nation es erfordert, ſo darf man nur verſchaͤmt der<lb/> Hinderniſſe erwaͤhnen, die dort der Unterdruͤckung des<lb/> Nachdruckes ſich entgegen ſetzen moͤchten, beſonders<lb/> auch, wenn man weiß, wie die Miniſter und Staats¬<lb/> maͤnner dieſer Monarchie erlauchte und hohe Goͤnner<lb/> deutſcher Art und Kunſt ſind. So weit ein Nicht-<lb/> Oeſterreicher daruͤber Thatſachen auffuͤhren darf, moͤchte<lb/> es Folgendes ſeyn.</p><lb/> <p>Als in der Mitte des vorigen Jahrhunderts im<lb/> noͤrdlichen proteſtantiſchen Deutſchland geiſtreiche Buͤcher,<lb/> mit Geſchmack geſchrieben, erſchienen, war in Oeſter¬<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [15/0021]
In der letztern muß er, zufolge des preußiſchen
Landrechts, kuͤnftig aufhoͤren; in Baden und Darm¬
ſtadt wird er fortdauernd betrieben; in Wuͤrtemberg
wurde der Nachdruck, laut Decret vom 15ten Fe¬
bruar 1815, geſetzlich erlaubt, indem man in letzte¬
rem alle nicht innerhalb der Wuͤrtembergiſchen Graͤn¬
zen erſchienene Buͤcher fuͤr auslaͤndiſche erklaͤrte.
§. 17.
Die Verhaͤltniſſe des Nachdrucker-Gewerbes in
Oeſterreich ſind hauptſaͤchlich in Erwaͤgung zu ziehen.
Da in der Bundes-Acte zu Wien ſo Guͤnſtiges
fuͤr deutſche Literatur erfolgte, welches ſicheres Zeug¬
niß giebt, wie Oeſterreichs Kaiſer, das Vorbild deut¬
ſcher Biederkeit und Wohlgeſinntheit, kein Opfer zu
groß achtet, wenn Ehre und Nutzen der deutſchen
Nation es erfordert, ſo darf man nur verſchaͤmt der
Hinderniſſe erwaͤhnen, die dort der Unterdruͤckung des
Nachdruckes ſich entgegen ſetzen moͤchten, beſonders
auch, wenn man weiß, wie die Miniſter und Staats¬
maͤnner dieſer Monarchie erlauchte und hohe Goͤnner
deutſcher Art und Kunſt ſind. So weit ein Nicht-
Oeſterreicher daruͤber Thatſachen auffuͤhren darf, moͤchte
es Folgendes ſeyn.
Als in der Mitte des vorigen Jahrhunderts im
noͤrdlichen proteſtantiſchen Deutſchland geiſtreiche Buͤcher,
mit Geſchmack geſchrieben, erſchienen, war in Oeſter¬
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