Jean Paul: Titan. Bd. 1. Berlin, 1800.Aber das nette Häuschen gaukelte ihm wie 11. Zykel. Es war nämlich an einem herrlichen Ja¬ Aber das nette Häuschen gaukelte ihm wie 11. Zykel. Es war nämlich an einem herrlichen Ja¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0145" n="125"/> <p>Aber das nette Häuschen gaukelte ihm wie<lb/> ein rother Schatten voraus. Ach hatt' er denn<lb/> nicht in dieſer Sennenhütte einmal einen träu¬<lb/> menden Tag voll Zufälle verlebt, und noch da¬<lb/> zu in jener kindlichen Zeit, wo die Seele auf<lb/> der Regenbogenbrücke der Phantaſie trocknes<lb/> Fußes über die Lachen und Mauern der untern<lb/> Erde wegſchreitet? — Wir wollen in dieſen<lb/> lieben Tag, in dieſes kindliche Vorfeſt des Le¬<lb/> bens, jetzt mit ihm zurückgehen und die frühern<lb/> Stunden kennen lernen, die ihm ſo ſchön mit<lb/> dieſem Kuhreigen der Jugend aus der Sennen¬<lb/> hütte nachklingen. —</p><lb/> </div> <div n="2"> <head>11. <hi rendition="#g">Zykel.</hi><lb/></head> <p>Es war nämlich an einem herrlichen Ja¬<lb/> kobustage — und zugleich am Geburtstage des<lb/> Landſchaftsdirektors Wehrfriz, der aber damals<lb/> noch keiner war —, als dieſer am Morgen den<lb/> Wagen herausſchieben ließ, um darin nach<lb/> Peſtiz zum Miniſter zu fahren und die <hi rendition="#g">Dreſch¬<lb/> maſchine</hi> des Staates als Unterhändler der<lb/> Landſchaft verſuchsweiſe in eine <hi rendition="#g">Säemaſchine</hi><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [125/0145]
Aber das nette Häuschen gaukelte ihm wie
ein rother Schatten voraus. Ach hatt' er denn
nicht in dieſer Sennenhütte einmal einen träu¬
menden Tag voll Zufälle verlebt, und noch da¬
zu in jener kindlichen Zeit, wo die Seele auf
der Regenbogenbrücke der Phantaſie trocknes
Fußes über die Lachen und Mauern der untern
Erde wegſchreitet? — Wir wollen in dieſen
lieben Tag, in dieſes kindliche Vorfeſt des Le¬
bens, jetzt mit ihm zurückgehen und die frühern
Stunden kennen lernen, die ihm ſo ſchön mit
dieſem Kuhreigen der Jugend aus der Sennen¬
hütte nachklingen. —
11. Zykel.
Es war nämlich an einem herrlichen Ja¬
kobustage — und zugleich am Geburtstage des
Landſchaftsdirektors Wehrfriz, der aber damals
noch keiner war —, als dieſer am Morgen den
Wagen herausſchieben ließ, um darin nach
Peſtiz zum Miniſter zu fahren und die Dreſch¬
maſchine des Staates als Unterhändler der
Landſchaft verſuchsweiſe in eine Säemaſchine
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/paul_titan01_1800 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/paul_titan01_1800/145 |
Zitationshilfe: | Jean Paul: Titan. Bd. 1. Berlin, 1800, S. 125. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_titan01_1800/145>, abgerufen am 22.02.2025. |