Jean Paul: Die unsichtbare Loge. Bd. 2. Berlin, 1793.Acht und vierzigster oder Mai-Sektor. Der hämmernde Vetter -- Kur -- Bade-Karavane. -- -- Er ist wieder zu haben, der Bruder und Es gieng so. Eine jede eingebildete Krankheit Ich werde an dieses Wort der Schnee-Wachs¬ Acht und vierzigſter oder Mai-Sektor. Der hämmernde Vetter — Kur — Bade-Karavane. — — Er iſt wieder zu haben, der Bruder und Es gieng ſo. Eine jede eingebildete Krankheit Ich werde an dieſes Wort der Schnee-Wachs¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0271" n="261"/> </div> <div n="2"> <head>Acht und vierzigſter oder Mai-Sektor.<lb/></head> <argument> <p rendition="#c">Der hämmernde Vetter — Kur — Bade-Karavane.</p> </argument><lb/> <p>— — <hi rendition="#in">E</hi>r iſt wieder zu haben, der Bruder und<lb/> Biograph! Frei und froh tret' ich wieder vor; der<lb/> Winter und meine Narrheit ſind voruͤber und lau¬<lb/> ter Freude wohnt in jeder Sekunde, auf jedem<lb/> Oktavblatt, in jedem Dintentropfen.</p><lb/> <p>Es gieng ſo. Eine jede eingebildete Krankheit<lb/> ſetzt eine wahre voraus; aber eingebildete Krank¬<lb/> heitsurſachen giebts. Mein Wechſel zwiſchen Ge¬<lb/> ſund- und Siechſeyn, zwiſchen Froh- und Traurig-,<lb/> zwiſchen Weich- und Hartſeyn war mit ſeiner<lb/> Schnelligkeit und ſeinen Kontraſten aufs Hoͤchſte<lb/> gekommen; ich konnte vor Mangel an Athem kein<lb/> Protokoll mehr diktiren und die Szenen dieſer Bio¬<lb/> graphie durft' ich mir nicht einmal mehr den¬<lb/> ken: als ich an einem rothgluͤhenden Winterabend<lb/> durch den rothgeſchminkten Schnee drauſſen herum¬<lb/> ſchritt und in dieſem Schnee das Wort <hi rendition="#aq">heureuſe¬<lb/> ment</hi> antraf.</p><lb/> <p>Ich werde an dieſes Wort der Schnee-Wachs¬<lb/> tafel immer denken: es war mit einem Bambus¬<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [261/0271]
Acht und vierzigſter oder Mai-Sektor.
Der hämmernde Vetter — Kur — Bade-Karavane.
— — Er iſt wieder zu haben, der Bruder und
Biograph! Frei und froh tret' ich wieder vor; der
Winter und meine Narrheit ſind voruͤber und lau¬
ter Freude wohnt in jeder Sekunde, auf jedem
Oktavblatt, in jedem Dintentropfen.
Es gieng ſo. Eine jede eingebildete Krankheit
ſetzt eine wahre voraus; aber eingebildete Krank¬
heitsurſachen giebts. Mein Wechſel zwiſchen Ge¬
ſund- und Siechſeyn, zwiſchen Froh- und Traurig-,
zwiſchen Weich- und Hartſeyn war mit ſeiner
Schnelligkeit und ſeinen Kontraſten aufs Hoͤchſte
gekommen; ich konnte vor Mangel an Athem kein
Protokoll mehr diktiren und die Szenen dieſer Bio¬
graphie durft' ich mir nicht einmal mehr den¬
ken: als ich an einem rothgluͤhenden Winterabend
durch den rothgeſchminkten Schnee drauſſen herum¬
ſchritt und in dieſem Schnee das Wort heureuſe¬
ment antraf.
Ich werde an dieſes Wort der Schnee-Wachs¬
tafel immer denken: es war mit einem Bambus¬
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