Jean Paul: Die unsichtbare Loge. Bd. 1. Berlin, 1793.Sechs und zwanzigster oder XX. Trinitatis Sekt. Diner beim Schulmeister. Wenn ein Autor wie ich so viele Wochen hinter Ich sitze jezt hier in des Schulmeister Wuzens Sechs und zwanzigſter oder XX. Trinitatis Sekt. Diner beim Schulmeiſter. Wenn ein Autor wie ich ſo viele Wochen hinter Ich ſitze jezt hier in des Schulmeiſter Wuzens <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0414" n="378"/> </div> <div n="2"> <head>Sechs und zwanzigſter oder <hi rendition="#aq">XX</hi>. Trinitatis Sekt.<lb/></head> <argument> <p rendition="#c">Diner beim Schulmeiſter.</p> </argument><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p><hi rendition="#in">W</hi>enn ein Autor wie ich ſo viele Wochen hinter<lb/> ſeiner Geſchichte zuruͤckgeblieben: ſo denkt er, mag<lb/> der Henker den heutigen Poſt-Trinitatis auch gar<lb/> holen — ich will alſo davon von nichts reden als<lb/> vom heutigen Poſt-Trinitatis von meiner Schwe¬<lb/> ſter, meiner Stube und von mir. Wenige Ge¬<lb/> ſchichtſchreiber werden heute hinter ihren Dinten¬<lb/> faͤſſern einen ſolchen guten Tag haben wie ihr<lb/> Zunftgenoß.</p><lb/> <p>Ich ſitze jezt hier in des Schulmeiſter Wuzens<lb/> Empor-Stube und halte ſeit einem Vierteljahr<lb/> meinen Arm als Armleuchter zum Fenſter hinaus<lb/> mit einem langen Licht, um in die zehn deutſchen<lb/> Kreiſe hinein zu leuchten. Ich werde in jedem<lb/> Herbſt und Winter alle meine Sektores wie den<lb/> heutigen fruͤh um 4½ Uhr beim Licht zu machen<lb/> anfangen; denn wie die erhabne Finſterniß vor<lb/> Mitternacht, den Menſchen uͤber die Erde und<lb/> ihre Wolken hinaus hebt: ſo legt uns die nach<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [378/0414]
Sechs und zwanzigſter oder XX. Trinitatis Sekt.
Diner beim Schulmeiſter.
Wenn ein Autor wie ich ſo viele Wochen hinter
ſeiner Geſchichte zuruͤckgeblieben: ſo denkt er, mag
der Henker den heutigen Poſt-Trinitatis auch gar
holen — ich will alſo davon von nichts reden als
vom heutigen Poſt-Trinitatis von meiner Schwe¬
ſter, meiner Stube und von mir. Wenige Ge¬
ſchichtſchreiber werden heute hinter ihren Dinten¬
faͤſſern einen ſolchen guten Tag haben wie ihr
Zunftgenoß.
Ich ſitze jezt hier in des Schulmeiſter Wuzens
Empor-Stube und halte ſeit einem Vierteljahr
meinen Arm als Armleuchter zum Fenſter hinaus
mit einem langen Licht, um in die zehn deutſchen
Kreiſe hinein zu leuchten. Ich werde in jedem
Herbſt und Winter alle meine Sektores wie den
heutigen fruͤh um 4½ Uhr beim Licht zu machen
anfangen; denn wie die erhabne Finſterniß vor
Mitternacht, den Menſchen uͤber die Erde und
ihre Wolken hinaus hebt: ſo legt uns die nach
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