Jean Paul: D. Katzenbergers Badereise. Bd. 2. Heidelberg, 1809.Die Thränen. Wir haben alle schon geweint, jeder Glück- Völker-Proben. Nur mit den gewaltigen Brennspiegeln Der Eroberer. O wie gleichst du so oft deinem Rom! Voll Die Blumen auf dem Sarge der Jungfrau. Streuet nur Blumen auf sie, ihr blühen- Die Thraͤnen. Wir haben alle ſchon geweint, jeder Gluͤck- Voͤlker-Proben. Nur mit den gewaltigen Brennſpiegeln Der Eroberer. O wie gleichſt du ſo oft deinem Rom! Voll Die Blumen auf dem Sarge der Jungfrau. Streuet nur Blumen auf ſie, ihr bluͤhen- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0290" n="284"/> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Die Thraͤnen</hi>.</head><lb/> <p>Wir haben alle ſchon geweint, jeder Gluͤck-<lb/> liche einmal vor Weh, jeder Ungluͤckliche ein-<lb/> mal vor Luſt.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Voͤlker-Proben</hi>.</head><lb/> <p>Nur mit den gewaltigen Brennſpiegeln<lb/> werden Edelſteine unterſucht, mit Eroberern<lb/> die Voͤlker.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Der Eroberer</hi>.</head><lb/> <p>O wie gleichſt du ſo oft deinem Rom! Voll<lb/> eroberter Weltſchaͤtze, voll Goͤtterbilder und<lb/> Groͤßen, biſt Du mit Oede und Tod umge-<lb/> ben — nichts gruͤnt um Rom als der giftige<lb/> Sumpf, alles iſt leer und wild, und kein<lb/> Doͤrfchen ſchauet nach der Peterskirche.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>Die Blumen auf dem Sarge der Jungfrau.</head><lb/> <p>Streuet nur Blumen auf ſie, ihr bluͤhen-<lb/> den Freundinnen! Ihr brachtet ja ſonſt ihr<lb/> Blumen bey den Wiegenfeſten. Jetzt feyert<lb/> ſie ihr groͤßtes: denn die Bahre iſt die Wiege<lb/> des Himmels.</p> </div><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [284/0290]
Die Thraͤnen.
Wir haben alle ſchon geweint, jeder Gluͤck-
liche einmal vor Weh, jeder Ungluͤckliche ein-
mal vor Luſt.
Voͤlker-Proben.
Nur mit den gewaltigen Brennſpiegeln
werden Edelſteine unterſucht, mit Eroberern
die Voͤlker.
Der Eroberer.
O wie gleichſt du ſo oft deinem Rom! Voll
eroberter Weltſchaͤtze, voll Goͤtterbilder und
Groͤßen, biſt Du mit Oede und Tod umge-
ben — nichts gruͤnt um Rom als der giftige
Sumpf, alles iſt leer und wild, und kein
Doͤrfchen ſchauet nach der Peterskirche.
Die Blumen auf dem Sarge der Jungfrau.
Streuet nur Blumen auf ſie, ihr bluͤhen-
den Freundinnen! Ihr brachtet ja ſonſt ihr
Blumen bey den Wiegenfeſten. Jetzt feyert
ſie ihr groͤßtes: denn die Bahre iſt die Wiege
des Himmels.
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