Jean Paul: Hesperus, oder 45 Hundsposttage. Erstes Heftlein. Berlin, 1795.dern Blumen, die (nach Ingenhouß) im gedämpften E. Empfindsamkeit. Sie giebt oft dem innern F. siehe Ph. G. Göttin. Wie die Römer ihre Monarchen lie¬ H. H. Ich sah oft Leute, die zu leben hatten und dern Blumen, die (nach Ingenhouß) im gedaͤmpften E. Empfindſamkeit. Sie giebt oft dem innern F. ſiehe Ph. G. Goͤttin. Wie die Roͤmer ihre Monarchen lie¬ H. H. Ich ſah oft Leute, die zu leben hatten und <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0401" n="390"/> dern Blumen, die (nach Ingenhouß) im gedaͤmpften<lb/> benebelten Sonnenlicht am beſten wachſen.</p><lb/> </div> <div n="3"> <head>E.<lb/></head> <p><hi rendition="#g">Empfindſamkeit</hi>. Sie giebt oft dem innern<lb/> Menſchen wie der Schlagfluß dem aͤußern, zugleich<lb/> groͤßere <hi rendition="#g">Empfindlichkeit</hi> und <hi rendition="#g">Laͤhmung</hi>.</p><lb/> </div> <div n="3"> <head>F. ſiehe Ph.<lb/></head> </div> <div n="3"> <head>G.<lb/></head> <p><hi rendition="#g">Goͤttin</hi>. Wie die Roͤmer ihre Monarchen lie¬<lb/> ber fuͤr Goͤtter als fuͤr Herren erkannten, ſo wollen<lb/> die Maͤnner die Direktrice ihres Herzens lieber ihre<lb/><hi rendition="#g">Goͤttin</hi> als ihre <hi rendition="#g">Herrin</hi> nennen, weil es leichter<lb/> iſt, anzubeten als zu gehorchen.</p><lb/> </div> <div n="3"> <head>H.<lb/></head> <p>H. Ich ſah oft Leute, die zu leben hatten und<lb/> zu leben wußten — welches nicht zweierlei iſt —<lb/> erſtlich um die beſten und vornehmſten Weiber gau¬<lb/> keln und aus dem Honigkelch ihres Herzens ſaugen,<lb/> und zweitens ſah ich ſie an demſelben Tage die Fluͤ¬<lb/> gel zuſammenſchlagen und auf eine jaͤmmerliche Tro¬<lb/> pfin niederſchießen, damit die Tropfin ihre Erben —<lb/> erbe. Nie aber hab' ich dieſe Schmetterlinge mit<lb/> etwas anderem verglichen als mit Schmetterlingen,<lb/> die den ganzen Tag Blumen beſuchen und benaſchen<lb/> und doch ihre Eier auf einen ſchmutzigen Kohlſtrunk<lb/> laichen.</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [390/0401]
dern Blumen, die (nach Ingenhouß) im gedaͤmpften
benebelten Sonnenlicht am beſten wachſen.
E.
Empfindſamkeit. Sie giebt oft dem innern
Menſchen wie der Schlagfluß dem aͤußern, zugleich
groͤßere Empfindlichkeit und Laͤhmung.
F. ſiehe Ph.
G.
Goͤttin. Wie die Roͤmer ihre Monarchen lie¬
ber fuͤr Goͤtter als fuͤr Herren erkannten, ſo wollen
die Maͤnner die Direktrice ihres Herzens lieber ihre
Goͤttin als ihre Herrin nennen, weil es leichter
iſt, anzubeten als zu gehorchen.
H.
H. Ich ſah oft Leute, die zu leben hatten und
zu leben wußten — welches nicht zweierlei iſt —
erſtlich um die beſten und vornehmſten Weiber gau¬
keln und aus dem Honigkelch ihres Herzens ſaugen,
und zweitens ſah ich ſie an demſelben Tage die Fluͤ¬
gel zuſammenſchlagen und auf eine jaͤmmerliche Tro¬
pfin niederſchießen, damit die Tropfin ihre Erben —
erbe. Nie aber hab' ich dieſe Schmetterlinge mit
etwas anderem verglichen als mit Schmetterlingen,
die den ganzen Tag Blumen beſuchen und benaſchen
und doch ihre Eier auf einen ſchmutzigen Kohlſtrunk
laichen.
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