Lagerung der Gebirgsarten. Wir werden uns in dieser Stunde von der Lagerung der Gebirgsarten unterhalten. Die größte Tiefe, in welche der Mensch ge- drungen ist, befindet sich oberhalb Lüttich im Val St. Lambert, 1600 Fuß tief u. 1400 Fuß unter der Meeresfläche. An andern Orten ist man von Jnnen zum Meeresboden hinaufgedrungen selbst bis zu acht Fuß. - Jn Freiberg giebt es eine Grube von 1670 Fuß relativer Tiefe in welche der Mensch gedrungen. Tiefe, die aber unter dem Meere höchstens 500 Fuß ist. Vier mal tiefer sind die Menschen in die Erde gedrungen, als sie mit ihren Bauten sich in allen Jahrhunderten erhoben haben. Es scheint eine Höhe zu sein, bis zu welcher die Menschen mit ihren Bauten sich erheben, dies ist zwi- schen 440-450 Fuß. So hoch ist der Höhe zu den Bauten emporgestiegen Strasburger Münster, die Petruskirche die höchste Aegyptische Pyramide etc. Jn die Höhe haben sich übrigens Menschen schon emporgehoben auf 18000 bis 18500 Fuß. Jn der äußern Rinde des Erdkörpers die man untersucht finden wir folgende körnigte Schichten unter einander liegend. 1. Laven 2. Basalt. 3. Trachit 4. Porphyr, mit u. ohne Quarz 5., Syenit, Gneis, Granit etc. welchen letztern man ganz fälschlich, ur- anfängliches Gestein nennt.
Lagerung der Gebirgsarten. Wir werden uns in dieſer Stunde von der Lagerung der Gebirgsarten unterhalten. Die größte Tiefe, in welche der Menſch ge- drungen iſt, befindet ſich oberhalb Lüttich im Val St. Lambert, 1600 Fuß tief u. 1400 Fuß unter der Meeresfläche. An andern Orten iſt man von Jñen zum Meeresboden hinaufgedrungen ſelbſt bis zu acht Fuß. – Jn Freiberg giebt es eine Grube von 1670 Fuß relativer Tiefe in welche der Menſch gedrungen. Tiefe, die aber unter dem Meere höchſtens 500 Fuß iſt. Vier mal tiefer ſind die Menſchen in die Erde gedrungen, als ſie mit ihren Bauten ſich in allen Jahrhunderten erhoben haben. Es ſcheint eine Höhe zu ſein, bis zu welcher die Menſchen mit ihren Bauten ſich erheben, dies iſt zwi- ſchen 440–450 Fuß. So hoch iſt der Höhe zu den Bauten emporgeſtiegen Strasburger Münſter, die Petruskirche die höchſte Aegyptiſche Pyramide etc. Jn die Höhe haben ſich übrigens Menſchen ſchon emporgehoben auf 18000 bis 18500 Fuß. Jn der äußern Rinde des Erdkörpers die man unterſucht finden wir folgende ⎡körnigte Schichten unter einander liegend. 1. Laven 2. Baſalt. 3. Trachit 4. Porphyr, mit u. ohne Quarz 5., Syenit, Gneis, Granit etc. welchen letztern man ganz fälſchlich, ur- anfängliches Geſtein neñt.
[Stempel]
Man
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[217./0234]
D. 8 Maerz.
Wir werden uns in dieſer Stunde von
der Lagerung der Gebirgsarten unterhalten.
Die größte Tiefe, in welche der Menſch ge-
drungen iſt, befindet ſich oberhalb Lüttich
im Val St. Lambert, 1600 Fuß tief u.
1400 Fuß unter der Meeresfläche. An
andern Orten iſt man von Jñen zum
Meeresboden hinaufgedrung ſelbſt
bis zu acht Fuß. – Jn Freiberg giebt
es eine Grube von 1670 Fuß relativer
Tiefe, die aber unter dem Meere höchſtens
500 Fuß iſt. Vier mal tiefer ſind die
Menſchen in die Erde gedrungen, als ſie
mit ihren Bauten ſich in allen Jahrhunderten
erhoben haben. Es ſcheint eine Höhe zu
ſein, bis zu welcher die Menſchen mit
ihren Bauten ſich erheben, dies iſt zwi-
ſchen 440–450 Fuß. So hoch iſt der
Strasburger Münſter, die Petruskirche
die höchſte Aegyptiſche Pyramide p.
Jn die Höhe haben ſich übrigens Menſchen
ſchon emporgehoben auf 18000 bis 18500 Fuß.
Jn der äußern Rinde des Erdkörpers
die man unterſucht finden wir folgende
körnigte Schichten unter einander liegend. 1. Laven
2. Baſalt. 3. Trachit 4. Porphyr, mit
u. ohne Quarz 5., Syenit, Gneis, Granit p
welchen letztern man ganz fälſchlich, ur-
anfängliches Geſtein neñt.
Lagerung der
Gebirgsarten.
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in welche der
Menſch gedrungen.
Höhe
zu den Bauten
emporgeſtieg
[Abbildung]
Man
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Patzig, Gotthilf: Vorträge über physische Geographie des Freiherrn Alexander von Humbold: gehalten im großen Hörsaale des Universitäts-Gebäudes zu Berlin im Wintersemester 1827/28 vom 3ten Novbr. 1827. bis 26 April 1828. Aus schriftlichen Notizen nach jedem Vortrage zusammengestellt vom Rechnungsrath Gotthilf Friedrich Patzig. Berlin, 1827/28. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 217.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/patzig_msgermfol841842_1828/234>, abgerufen am 21.12.2024.
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