Pataky, Sophie: Lexikon deutscher Frauen der Feder. 2. Band: M-Z. Berlin, 1898.schrieb sie kleine Stücke, die sie mit ihrer Schulkameradschaft aufführte und wofür sie sogar Eintrittsgeld erhielt. Nach dem Tode des Vaters wandte sich das erwachsene Mädchen der Bühne zu und nahm bei dem Hofschauspieler Ludwig Löwe, der sie selbst dazu aufforderte, Unterricht. Ein durch Löwe gesichertes Engagement nach Pressburg kam jedoch nicht zustande, da sie sich mit dem Ministerialbeamten Carl Wasserburger verheiratete. 1869 wurde ihr Einakter "Ein modernes Geheimnis" unter dem Pseudonym L. W. Burger im Wiener Vaudeville-Theater erfolgreich aufgeführt. 1878 erschien das Epos "Ein Wiegengeheimnis" und das Drama "Hilda". In den Kalendern des deutschen Schulvereins erschienen mehrere ihrer Erzählungen. - Dichtungen. 8. (199) Wien 1878, Konegen. 4.- - Die Aloeblüte. Rom. 2 Bde. 8. Wien 1898, Hartlebens Romanbibliothek. a -.75 - Die fremde Frau. Eine Wiener Geschichte. 2 Bde. 8. Ebda. 1898. a -.75 - Ein versenktes Eden. Romantische Erzählg. a. Adelsberg. 8. (154) Wien 1880, Konegen. 2.40 [Wasservogel, Irenäus] Wasservogel, Irenäus. Biographie s. Bianca Bobertag. - Roderich Klinghart. Eine Abenteurergeschichte aus den höchsten u. allerhöchsten Bildungskreisen. Rom. 8. (288) Leipzig 1888, Reinhold Werther. 4.50 - Dasselbe. 2. Aufl. ohne Autornamen. Leipzig-Dresden 1893, C. Reissner. 3.- [Wauer, Minna] Wauer, Minna, geboren den 14. Februar 1815 zu Berlin, gestorben den 21. Juli 1866 ebenda im Choleralazareth. - Der Tod der Makkabäer. Eine alttestamentliche Dichtung. 16. (47) Wriezen 1855, Roeder. 1.- - Die Jünger Börnes. Rom. 8. (332) Berlin 1847, Hirschfeld. 4.50 [Weber, A.] Weber, A. (?) Erna die Verstossene od. Heimlich vermählt. Rom. 2 Bde. 8. (959) Berlin 1897, H. Liebau. geb. 5.50 [Weber, Frau Adelheid] *Weber, Frau Adelheid, geb. Brüss, Ps. A. Heiden, Berlin, Halensee Bornstädterstrasse 7, am 3. Mai 1851 in dem westpreussischen Städtchen Marienwerder geboren, hat sie ihre Kindheit und erste Jugend in der westpreussischen Haide zugebracht, mit deren vorzugsweise polnischer Bevölkerung sie die vielen Dienstreisen ihres Vaters vertraut machten, der als königlicher Rentmeister einen weiten Kreis von über 90 Ortschaften zu verwalten hatte. Von Jugend auf hatte sie eine fast gierige Sehnsucht nach allen geistigen Gütern, die sich neben einem starken Natursinn früh in ihr regte und lange Jahre nur ungenügende Befriedigung fand. In den öden Schulstunden lernte sie die halbe Bibel auswendig, las - als 12 jähriges Kind - den Faust und den Homer und machte sich eine eigene Welt zurecht. Mit Leidenschaft trieb sie Musik, und sehr früh erwarb sie sich eine Gefolgschaft von Kindern und jungen Mädchen durch ihr Talent, Geschichten, erdachte und gelesene, zu erzählen. Ihre erste Erzählung brachte der "Bazar" 1876. Es folgten dann grössere und kleinere für das "Deutsche Sonntagsblatt", "Über Land und Meer" und andere grosse Blätter. 1878 verheiratete sie sich nach Königsberg in Preussen mit dem Buchhändler Weber und blieb dort bis 1893. Beide zogen dann nach Berlin. Krankheit und in ihrem Gefolge Vereinsamung hatten ihre Produktion lange Zeit gelähmt, bis sie in den letzten Jahren wieder frisch einsetzte. Im November 1895 und im Februar 1897 sind zwei Schauspiele von schrieb sie kleine Stücke, die sie mit ihrer Schulkameradschaft aufführte und wofür sie sogar Eintrittsgeld erhielt. Nach dem Tode des Vaters wandte sich das erwachsene Mädchen der Bühne zu und nahm bei dem Hofschauspieler Ludwig Löwe, der sie selbst dazu aufforderte, Unterricht. Ein durch Löwe gesichertes Engagement nach Pressburg kam jedoch nicht zustande, da sie sich mit dem Ministerialbeamten Carl Wasserburger verheiratete. 1869 wurde ihr Einakter »Ein modernes Geheimnis« unter dem Pseudonym L. W. Burger im Wiener Vaudeville-Theater erfolgreich aufgeführt. 1878 erschien das Epos »Ein Wiegengeheimnis« und das Drama »Hilda«. In den Kalendern des deutschen Schulvereins erschienen mehrere ihrer Erzählungen. ‒ Dichtungen. 8. (199) Wien 1878, Konegen. 4.– ‒ Die Aloeblüte. Rom. 2 Bde. 8. Wien 1898, Hartlebens Romanbibliothek. à –.75 ‒ Die fremde Frau. Eine Wiener Geschichte. 2 Bde. 8. Ebda. 1898. à –.75 ‒ Ein versenktes Eden. Romantische Erzählg. a. Adelsberg. 8. (154) Wien 1880, Konegen. 2.40 [Wasservogel, Irenäus] Wasservogel, Irenäus. Biographie s. Bianca Bobertag. ‒ Roderich Klinghart. Eine Abenteurergeschichte aus den höchsten u. allerhöchsten Bildungskreisen. Rom. 8. (288) Leipzig 1888, Reinhold Werther. 4.50 ‒ Dasselbe. 2. Aufl. ohne Autornamen. Leipzig-Dresden 1893, C. Reissner. 3.– [Wauer, Minna] Wauer, Minna, geboren den 14. Februar 1815 zu Berlin, gestorben den 21. Juli 1866 ebenda im Choleralazareth. ‒ Der Tod der Makkabäer. Eine alttestamentliche Dichtung. 16. (47) Wriezen 1855, Roeder. 1.– ‒ Die Jünger Börnes. Rom. 8. (332) Berlin 1847, Hirschfeld. 4.50 [Weber, A.] Weber, A. (?) Erna die Verstossene od. Heimlich vermählt. Rom. 2 Bde. 8. (959) Berlin 1897, H. Liebau. geb. 5.50 [Weber, Frau Adelheid] *Weber, Frau Adelheid, geb. Brüss, Ps. A. Heiden, Berlin, Halensee Bornstädterstrasse 7, am 3. Mai 1851 in dem westpreussischen Städtchen Marienwerder geboren, hat sie ihre Kindheit und erste Jugend in der westpreussischen Haide zugebracht, mit deren vorzugsweise polnischer Bevölkerung sie die vielen Dienstreisen ihres Vaters vertraut machten, der als königlicher Rentmeister einen weiten Kreis von über 90 Ortschaften zu verwalten hatte. Von Jugend auf hatte sie eine fast gierige Sehnsucht nach allen geistigen Gütern, die sich neben einem starken Natursinn früh in ihr regte und lange Jahre nur ungenügende Befriedigung fand. In den öden Schulstunden lernte sie die halbe Bibel auswendig, las – als 12 jähriges Kind – den Faust und den Homer und machte sich eine eigene Welt zurecht. Mit Leidenschaft trieb sie Musik, und sehr früh erwarb sie sich eine Gefolgschaft von Kindern und jungen Mädchen durch ihr Talent, Geschichten, erdachte und gelesene, zu erzählen. Ihre erste Erzählung brachte der »Bazar« 1876. Es folgten dann grössere und kleinere für das »Deutsche Sonntagsblatt«, »Über Land und Meer« und andere grosse Blätter. 1878 verheiratete sie sich nach Königsberg in Preussen mit dem Buchhändler Weber und blieb dort bis 1893. Beide zogen dann nach Berlin. Krankheit und in ihrem Gefolge Vereinsamung hatten ihre Produktion lange Zeit gelähmt, bis sie in den letzten Jahren wieder frisch einsetzte. 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Es folgten dann grössere und kleinere für das »Deutsche Sonntagsblatt«, »Über Land und Meer« und andere grosse Blätter. 1878 verheiratete sie sich nach Königsberg in Preussen mit dem Buchhändler Weber und blieb dort bis 1893. Beide zogen dann nach Berlin. Krankheit und in ihrem Gefolge Vereinsamung hatten ihre Produktion lange Zeit gelähmt, bis sie in den letzten Jahren wieder frisch einsetzte. Im November 1895 und im Februar 1897 sind zwei Schauspiele von </p> </div> </body> </text> </TEI> [0414]
schrieb sie kleine Stücke, die sie mit ihrer Schulkameradschaft aufführte und wofür sie sogar Eintrittsgeld erhielt. Nach dem Tode des Vaters wandte sich das erwachsene Mädchen der Bühne zu und nahm bei dem Hofschauspieler Ludwig Löwe, der sie selbst dazu aufforderte, Unterricht. Ein durch Löwe gesichertes Engagement nach Pressburg kam jedoch nicht zustande, da sie sich mit dem Ministerialbeamten Carl Wasserburger verheiratete. 1869 wurde ihr Einakter »Ein modernes Geheimnis« unter dem Pseudonym L. W. Burger im Wiener Vaudeville-Theater erfolgreich aufgeführt. 1878 erschien das Epos »Ein Wiegengeheimnis« und das Drama »Hilda«. In den Kalendern des deutschen Schulvereins erschienen mehrere ihrer Erzählungen.
‒ Dichtungen. 8. (199) Wien 1878, Konegen. 4.–
‒ Die Aloeblüte. Rom. 2 Bde. 8. Wien 1898, Hartlebens Romanbibliothek. à –.75
‒ Die fremde Frau. Eine Wiener Geschichte. 2 Bde. 8. Ebda. 1898. à –.75
‒ Ein versenktes Eden. Romantische Erzählg. a. Adelsberg. 8. (154) Wien 1880, Konegen. 2.40
Wasservogel, Irenäus
Wasservogel, Irenäus. Biographie s. Bianca Bobertag.
‒ Roderich Klinghart. Eine Abenteurergeschichte aus den höchsten u. allerhöchsten Bildungskreisen. Rom. 8. (288) Leipzig 1888, Reinhold Werther. 4.50
‒ Dasselbe. 2. Aufl. ohne Autornamen. Leipzig-Dresden 1893, C. Reissner. 3.–
Wauer, Minna
Wauer, Minna, geboren den 14. Februar 1815 zu Berlin, gestorben den 21. Juli 1866 ebenda im Choleralazareth.
‒ Der Tod der Makkabäer. Eine alttestamentliche Dichtung. 16. (47) Wriezen 1855, Roeder. 1.–
‒ Die Jünger Börnes. Rom. 8. (332) Berlin 1847, Hirschfeld. 4.50
Weber, A.
Weber, A. (?) Erna die Verstossene od. Heimlich vermählt. Rom. 2 Bde. 8. (959) Berlin 1897, H. Liebau. geb. 5.50
Weber, Frau Adelheid
*Weber, Frau Adelheid, geb. Brüss, Ps. A. Heiden, Berlin, Halensee Bornstädterstrasse 7, am 3. Mai 1851 in dem westpreussischen Städtchen Marienwerder geboren, hat sie ihre Kindheit und erste Jugend in der westpreussischen Haide zugebracht, mit deren vorzugsweise polnischer Bevölkerung sie die vielen Dienstreisen ihres Vaters vertraut machten, der als königlicher Rentmeister einen weiten Kreis von über 90 Ortschaften zu verwalten hatte. Von Jugend auf hatte sie eine fast gierige Sehnsucht nach allen geistigen Gütern, die sich neben einem starken Natursinn früh in ihr regte und lange Jahre nur ungenügende Befriedigung fand. In den öden Schulstunden lernte sie die halbe Bibel auswendig, las – als 12 jähriges Kind – den Faust und den Homer und machte sich eine eigene Welt zurecht. Mit Leidenschaft trieb sie Musik, und sehr früh erwarb sie sich eine Gefolgschaft von Kindern und jungen Mädchen durch ihr Talent, Geschichten, erdachte und gelesene, zu erzählen. Ihre erste Erzählung brachte der »Bazar« 1876. Es folgten dann grössere und kleinere für das »Deutsche Sonntagsblatt«, »Über Land und Meer« und andere grosse Blätter. 1878 verheiratete sie sich nach Königsberg in Preussen mit dem Buchhändler Weber und blieb dort bis 1893. Beide zogen dann nach Berlin. Krankheit und in ihrem Gefolge Vereinsamung hatten ihre Produktion lange Zeit gelähmt, bis sie in den letzten Jahren wieder frisch einsetzte. Im November 1895 und im Februar 1897 sind zwei Schauspiele von
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Zitationshilfe: | Pataky, Sophie: Lexikon deutscher Frauen der Feder. 2. Band: M-Z. Berlin, 1898, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pataky_lexikon02_1898/414>, abgerufen am 21.02.2025. |