Pataky, Sophie: Lexikon deutscher Frauen der Feder. 2. Band: M-Z. Berlin, 1898.[Schmidt, Frl. Elise] Schmidt, Frl. Elise, geboren am 1. Oktober 1824 (nach Gross 1827) in Berlin als Tochter eines Kaufmannes, bekundete schon frühzeitig ausserordentliche geistige Fähigkeiten und eine seltene Hinneigung zu allem Dramatischen. Diesbezüglichen Unterricht nahm sie schon in ihrem 12. Jahre, trat mit 14 Jahren zum erstenmal öffentlich auf und war auf verschiedenen Bühnen Deutschlands, u.a. auch in Wien thätig. 1849 zog sie sich von der Bühne zurück, kam nach Berlin und widmete sich der Dichtkunst. 1855 begann sie ihre berühmt gewordenen Vorlesungen der dramatischen Meisterwerke Griechenlands, die ihr überall, wo sie sich in deutschen Städten hören liess, grossen Beifall eintrugen. Unterstützt wurde sie dabei durch ihre geniale Freundin Alice v. Schlichtkrull (siehe diese), welche bei diesen Vorträgen selbstgeschaffene Kompositionen zu den dramatischen Meisterwerken zum Vortrage brachte. Nach dem Tode ihrer Freundin (1863) setzte E. Sch. ihre Vorlesungen aus und lebte seitdem litterarisch beschäftigt in Berlin oder in Potsdam, bis sie 1872 nach Berka übersiedelte. Ihr gegenwärtiger Aufenthalt ist unbekannt. - Agamemnon. Von Aeschylos. Übers. 1857. - Bacchantinnen. Von Euripides. Übers. 1869. - Brandenburgs erster Friedrich. Histor. Schausp. 1861. - Drei Dramen. (Der Genius u. die Gesellschaft. Macchiavelli. Peter der Grosse u. sein Sohn.) 8. (255) Berlin 1856, Lass. n 4.50 - Elektra. Von Euripides. Übers. 1857. - Judas Ischarioth. Dramat. Gedicht. 16. (96) Leipzig 1879, Ph. Reclam jr. n -.20 - Oedipus in Kolonos. Von Sophokles. Übers. 1857. - Paganini. Melodrama. 1846. - Prometheus. Von Aeschylo. Übers. 1855. - Stein u. Napoleon. Drama. 1870. - Vögel. Von Aristophanes. Übers. 1869. - Zeitgenossen. Rom. 3 Bde. 8. (681) Berlin 1866, Janke. 12.- [Schmidt, Elsa] Schmidt, Elsa. Die Blume des Glücks. Märchen. 8. (47) Leipzig 1894, J. T. Wöller. n -.80 - Die Rosenelfe. Feerie mit Gesang u. einem Vorspiel. 8. (36) Ebda. 1894 n -.60 [Schmidt von Ekensteen, Frau Marie] *Schmidt von Ekensteen, Frau Marie, Ps. Knut von Juliat, Elinor von Brenner, Marietta, München-Neuhausen, wurde am 25. November 1847 in Mainz geboren; ihr Vater, jetzt Oberst z. D. von Ekensteen in Trier, ein geborener Schwede, war damals kgl. preussischer Lieutenant, ihre Mutter eine Französin. Sie wurde teils bei den Eltern, teils in Frankreich bei Verwandten erzogen. Als Kind auf der Schulbank schrieb sie "heimlich" Märchen, die in den achtziger Jahren in Berlin gedruckt wurden, ohne jegliche Änderung. An die Öffentlichkeit trat sie erst in den achtziger Jahren in Metz mit ihren "Jugend-Erinnerungen"; der freundliche Anklang, den dieselben fanden, veranlasste sie, mehr zu veröffentlichen, doch gab sie sich dem Berufe der Schriftstellerin erst ganz hin, als ihr das Schicksal im Frühjahr 1888 ihren Gatten, den bayr. Hauptmann Ludwig Schmidt, nach langer, schwerer Krankheit entriss. Einem Rufe nach München als Redaktrice der illustrierten Stadtzeitung folgend, siedelte sie nach längeren Reisen durch Frankreich, Österreich und Ungarn nach dort 1889 über, wo sie seit 1892 ganz unabhängig ihrem Berufe lebt. Ihr Lieblingsfeld ist die Novelle auf historischer oder kulturhistorischer Basis und erscheinen diese Arbeiten meist illustriert im [Schmidt, Frl. Elise] Schmidt, Frl. Elise, geboren am 1. Oktober 1824 (nach Gross 1827) in Berlin als Tochter eines Kaufmannes, bekundete schon frühzeitig ausserordentliche geistige Fähigkeiten und eine seltene Hinneigung zu allem Dramatischen. Diesbezüglichen Unterricht nahm sie schon in ihrem 12. Jahre, trat mit 14 Jahren zum erstenmal öffentlich auf und war auf verschiedenen Bühnen Deutschlands, u.a. auch in Wien thätig. 1849 zog sie sich von der Bühne zurück, kam nach Berlin und widmete sich der Dichtkunst. 1855 begann sie ihre berühmt gewordenen Vorlesungen der dramatischen Meisterwerke Griechenlands, die ihr überall, wo sie sich in deutschen Städten hören liess, grossen Beifall eintrugen. Unterstützt wurde sie dabei durch ihre geniale Freundin Alice v. Schlichtkrull (siehe diese), welche bei diesen Vorträgen selbstgeschaffene Kompositionen zu den dramatischen Meisterwerken zum Vortrage brachte. Nach dem Tode ihrer Freundin (1863) setzte E. Sch. ihre Vorlesungen aus und lebte seitdem litterarisch beschäftigt in Berlin oder in Potsdam, bis sie 1872 nach Berka übersiedelte. Ihr gegenwärtiger Aufenthalt ist unbekannt. ‒ Agamemnon. Von Aeschylos. Übers. 1857. ‒ Bacchantinnen. Von Euripides. Übers. 1869. ‒ Brandenburgs erster Friedrich. Histor. Schausp. 1861. ‒ Drei Dramen. (Der Genius u. die Gesellschaft. Macchiavelli. Peter der Grosse u. sein Sohn.) 8. (255) Berlin 1856, Lass. n 4.50 ‒ Elektra. Von Euripides. Übers. 1857. ‒ Judas Ischarioth. Dramat. Gedicht. 16. (96) Leipzig 1879, Ph. Reclam jr. n –.20 ‒ Oedipus in Kolonos. Von Sophokles. Übers. 1857. ‒ Paganini. Melodrama. 1846. ‒ Prometheus. Von Aeschylo. Übers. 1855. ‒ Stein u. Napoleon. Drama. 1870. ‒ Vögel. Von Aristophanes. Übers. 1869. ‒ Zeitgenossen. Rom. 3 Bde. 8. (681) Berlin 1866, Janke. 12.– [Schmidt, Elsa] Schmidt, Elsa. Die Blume des Glücks. Märchen. 8. (47) Leipzig 1894, J. T. Wöller. n –.80 ‒ Die Rosenelfe. Feerie mit Gesang u. einem Vorspiel. 8. (36) Ebda. 1894 n –.60 [Schmidt von Ekensteen, Frau Marie] *Schmidt von Ekensteen, Frau Marie, Ps. Knut von Juliat, Elinor von Brenner, Marietta, München-Neuhausen, wurde am 25. November 1847 in Mainz geboren; ihr Vater, jetzt Oberst z. D. von Ekensteen in Trier, ein geborener Schwede, war damals kgl. preussischer Lieutenant, ihre Mutter eine Französin. Sie wurde teils bei den Eltern, teils in Frankreich bei Verwandten erzogen. Als Kind auf der Schulbank schrieb sie »heimlich« Märchen, die in den achtziger Jahren in Berlin gedruckt wurden, ohne jegliche Änderung. An die Öffentlichkeit trat sie erst in den achtziger Jahren in Metz mit ihren »Jugend-Erinnerungen«; der freundliche Anklang, den dieselben fanden, veranlasste sie, mehr zu veröffentlichen, doch gab sie sich dem Berufe der Schriftstellerin erst ganz hin, als ihr das Schicksal im Frühjahr 1888 ihren Gatten, den bayr. Hauptmann Ludwig Schmidt, nach langer, schwerer Krankheit entriss. Einem Rufe nach München als Redaktrice der illustrierten Stadtzeitung folgend, siedelte sie nach längeren Reisen durch Frankreich, Österreich und Ungarn nach dort 1889 über, wo sie seit 1892 ganz unabhängig ihrem Berufe lebt. 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Unterstützt wurde sie dabei durch ihre geniale Freundin Alice v. Schlichtkrull (siehe diese), welche bei diesen Vorträgen selbstgeschaffene Kompositionen zu den dramatischen Meisterwerken zum Vortrage brachte. Nach dem Tode ihrer Freundin (1863) setzte E. Sch. ihre Vorlesungen aus und lebte seitdem litterarisch beschäftigt in Berlin oder in Potsdam, bis sie 1872 nach Berka übersiedelte. Ihr gegenwärtiger Aufenthalt ist unbekannt.</p><lb/> <p>‒ Agamemnon. Von Aeschylos. Übers. 1857.</p><lb/> <p>‒ Bacchantinnen. Von Euripides. Übers. 1869.</p><lb/> <p>‒ Brandenburgs erster Friedrich. Histor. Schausp. 1861.</p><lb/> <p>‒ Drei Dramen. (Der Genius u. die Gesellschaft. Macchiavelli. Peter der Grosse u. sein Sohn.) 8. (255) Berlin 1856, Lass. n 4.50</p><lb/> <p>‒ Elektra. Von Euripides. Übers. 1857.</p><lb/> <p>‒ Judas Ischarioth. Dramat. Gedicht. 16. (96) Leipzig 1879, Ph. Reclam jr. n –.20</p><lb/> <p>‒ Oedipus in Kolonos. Von Sophokles. Übers. 1857.</p><lb/> <p>‒ Paganini. 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D. von Ekensteen in Trier, ein geborener Schwede, war damals kgl. preussischer Lieutenant, ihre Mutter eine Französin. Sie wurde teils bei den Eltern, teils in Frankreich bei Verwandten erzogen. Als Kind auf der Schulbank schrieb sie »heimlich« Märchen, die in den achtziger Jahren in Berlin gedruckt wurden, ohne jegliche Änderung. An die Öffentlichkeit trat sie erst in den achtziger Jahren in Metz mit ihren »Jugend-Erinnerungen«; der freundliche Anklang, den dieselben fanden, veranlasste sie, mehr zu veröffentlichen, doch gab sie sich dem Berufe der Schriftstellerin erst ganz hin, als ihr das Schicksal im Frühjahr 1888 ihren Gatten, den bayr. Hauptmann Ludwig Schmidt, nach langer, schwerer Krankheit entriss. Einem Rufe nach München als Redaktrice der illustrierten Stadtzeitung folgend, siedelte sie nach längeren Reisen durch Frankreich, Österreich und Ungarn nach dort 1889 über, wo sie seit 1892 ganz unabhängig ihrem Berufe lebt. 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Schmidt, Frl. Elise
Schmidt, Frl. Elise, geboren am 1. Oktober 1824 (nach Gross 1827) in Berlin als Tochter eines Kaufmannes, bekundete schon frühzeitig ausserordentliche geistige Fähigkeiten und eine seltene Hinneigung zu allem Dramatischen. Diesbezüglichen Unterricht nahm sie schon in ihrem 12. Jahre, trat mit 14 Jahren zum erstenmal öffentlich auf und war auf verschiedenen Bühnen Deutschlands, u.a. auch in Wien thätig. 1849 zog sie sich von der Bühne zurück, kam nach Berlin und widmete sich der Dichtkunst. 1855 begann sie ihre berühmt gewordenen Vorlesungen der dramatischen Meisterwerke Griechenlands, die ihr überall, wo sie sich in deutschen Städten hören liess, grossen Beifall eintrugen. Unterstützt wurde sie dabei durch ihre geniale Freundin Alice v. Schlichtkrull (siehe diese), welche bei diesen Vorträgen selbstgeschaffene Kompositionen zu den dramatischen Meisterwerken zum Vortrage brachte. Nach dem Tode ihrer Freundin (1863) setzte E. Sch. ihre Vorlesungen aus und lebte seitdem litterarisch beschäftigt in Berlin oder in Potsdam, bis sie 1872 nach Berka übersiedelte. Ihr gegenwärtiger Aufenthalt ist unbekannt.
‒ Agamemnon. Von Aeschylos. Übers. 1857.
‒ Bacchantinnen. Von Euripides. Übers. 1869.
‒ Brandenburgs erster Friedrich. Histor. Schausp. 1861.
‒ Drei Dramen. (Der Genius u. die Gesellschaft. Macchiavelli. Peter der Grosse u. sein Sohn.) 8. (255) Berlin 1856, Lass. n 4.50
‒ Elektra. Von Euripides. Übers. 1857.
‒ Judas Ischarioth. Dramat. Gedicht. 16. (96) Leipzig 1879, Ph. Reclam jr. n –.20
‒ Oedipus in Kolonos. Von Sophokles. Übers. 1857.
‒ Paganini. Melodrama. 1846.
‒ Prometheus. Von Aeschylo. Übers. 1855.
‒ Stein u. Napoleon. Drama. 1870.
‒ Vögel. Von Aristophanes. Übers. 1869.
‒ Zeitgenossen. Rom. 3 Bde. 8. (681) Berlin 1866, Janke. 12.–
Schmidt, Elsa
Schmidt, Elsa. Die Blume des Glücks. Märchen. 8. (47) Leipzig 1894, J. T. Wöller. n –.80
‒ Die Rosenelfe. Feerie mit Gesang u. einem Vorspiel. 8. (36) Ebda. 1894 n –.60
Schmidt von Ekensteen, Frau Marie
*Schmidt von Ekensteen, Frau Marie, Ps. Knut von Juliat, Elinor von Brenner, Marietta, München-Neuhausen, wurde am 25. November 1847 in Mainz geboren; ihr Vater, jetzt Oberst z. D. von Ekensteen in Trier, ein geborener Schwede, war damals kgl. preussischer Lieutenant, ihre Mutter eine Französin. Sie wurde teils bei den Eltern, teils in Frankreich bei Verwandten erzogen. Als Kind auf der Schulbank schrieb sie »heimlich« Märchen, die in den achtziger Jahren in Berlin gedruckt wurden, ohne jegliche Änderung. An die Öffentlichkeit trat sie erst in den achtziger Jahren in Metz mit ihren »Jugend-Erinnerungen«; der freundliche Anklang, den dieselben fanden, veranlasste sie, mehr zu veröffentlichen, doch gab sie sich dem Berufe der Schriftstellerin erst ganz hin, als ihr das Schicksal im Frühjahr 1888 ihren Gatten, den bayr. Hauptmann Ludwig Schmidt, nach langer, schwerer Krankheit entriss. Einem Rufe nach München als Redaktrice der illustrierten Stadtzeitung folgend, siedelte sie nach längeren Reisen durch Frankreich, Österreich und Ungarn nach dort 1889 über, wo sie seit 1892 ganz unabhängig ihrem Berufe lebt. Ihr Lieblingsfeld ist die Novelle auf historischer oder kulturhistorischer Basis und erscheinen diese Arbeiten meist illustriert im
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Zitationshilfe: | Pataky, Sophie: Lexikon deutscher Frauen der Feder. 2. Band: M-Z. Berlin, 1898, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pataky_lexikon02_1898/255>, abgerufen am 21.02.2025. |