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Pataky, Sophie: Lexikon deutscher Frauen der Feder. 2. Band: M-Z. Berlin, 1898.

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eine publicistische Thätigkeit aus. Beachtung in politischen Kreisen fand ein von ihr verfasster, in der Augsburger allgemeinen Zeitung anonym erschienener Aufsatz über "Napoleons Wiedereinsetzung". 1870-71 liess sie sich an der Züricher Universität immatrikulieren und betrieb daselbst in eifrigster Weise insbesondere philosophische Studien. Dort schrieb sie den "Offenen Brief einer Studierenden", der damals ein gewisses Aufsehen machte und von den Professoren und der Studentenschaft die günstigste Beurteilung erfuhr. Das kleine Schriftchen ward von schweizerischen und deutschen, italienischen, holländischen und amerikanischen Zeitungen eingehend besprochen. 1876 gab sie in Berlin eine kleine Broschüre heraus, um für die Ausführung eines Denkmals für die Königin Luise energisch Propaganda zu machen. 1881 veröffentlichte sie eine Streitschrift gegen den Antisemitismus. 1882 schrieb sie über "Das Bayreuther Weih-Festspiel". Dieses kleine Buch, eine Studie über Sage, Geschichte und Dichtung, erschien dann im Jahre 1894 in zweiter Auflage unter dem Titel: "Wagners Parsifal". Seit dem Jahre 1876, ihrem Beginn, hat sie fast allen Festvorstellungen in Bayreuth beigewohnt und ist zum Wagnerschen Hause in nahe Beziehung getreten. 1895 entschloss sie sich zur Herausgabe einer Sammlung lyrischer Gedichte, welche einerseits bis in ihre Jugend, andererseits bis in die Gegenwart reichend, die Geschichte ihres innern Lebens, nie ruhender religiöser Kämpfe und einer letzten Entscheidung enthielten. Diese Entscheidung ist der im Jahre 1893 erfolgte Übertritt zum Katholizismus. Seit fast 20 Jahren lebt sie nun seit dem Hinscheiden ihrer Mutter nurmehr mit einer Schwester in Meran. Ihre Interessen sind mit energischer Sympathie der Frauenbewegung zugewandt. Auch für die Notlage der untern Klassen hat sie ein warmes Herz. Für die armen, der Ausbeutung preisgegebenen Konfektions-Näherinnen und -Schneiderinnen ist sie im vorigen Jahre publizistisch eingetreten.

- An die Judenverfolger. Zur Entgegng. auf das Buch "Israel u. d. Gojim". 8. (51) Berlin 1881, Stuhr. n 1.-

- Aus grosser Zeit. Vaterländische Gedichte. München 1871.

- Das Bayreuther Bühnenweihfestspiel. Erläutergn. z. Parsifalsage u. z. Gralmythus. 8. (141) Berlin 1882, Stuhr. n 2.-

- Eichenblätter. Sechs Lieder. München 1870.

- Lieder eines Suchenden. Ein Cyklus v. Gedichten. 12. (95) Berlin 1895, Borstell & Reimarus. geb. n 2.-

- Offener Brief einer Studierenden an die Gegner der "Studentinnen" unter den Studenten u. Berichtigg. dieses Schreibens. 8. (20) Zürich 1872, Orell, Füssli & Co. Verlag. -.30

- Pergamentblätter. Erzählende Gedichte. 12. (255) Augsburg 1887, Litt. Inst. v. Dr. M. Huttler. 3.-; geb. n 5.-

- Wagners Parsifal. Erläuterungen zur Parsifalsage u. zum Gralmythus. 2. vermehrte Aufl. 8. (172) Märchen. 1894. 2.-

- Wagners Tannhäuser u. Sängerkrieg a. d. Wartburg. Sage, Dichtg. u. Geschichte. 8. (235) Meran 1891, F. W. Ellmenreich. 4.50; erm. Pr. 3.-

[Schlesinger, Frl. Marie]

*Schlesinger, Frl. Marie, Ps. Marie Schlesinger-Stephani, Berlin, Sophienstrasse 13II, in Breslau geboren, hat von ihrer Mutter, geb. Stephani, die musikalische Veranlagung geerbt und ist von Beruf und Neigung - mit Herz und Seele - Musiklehrerin. Ein Gehörleiden zwang sie im Jahre 1882 diesem Berufe zu entsagen,

eine publicistische Thätigkeit aus. Beachtung in politischen Kreisen fand ein von ihr verfasster, in der Augsburger allgemeinen Zeitung anonym erschienener Aufsatz über »Napoleons Wiedereinsetzung«. 1870–71 liess sie sich an der Züricher Universität immatrikulieren und betrieb daselbst in eifrigster Weise insbesondere philosophische Studien. Dort schrieb sie den »Offenen Brief einer Studierenden«, der damals ein gewisses Aufsehen machte und von den Professoren und der Studentenschaft die günstigste Beurteilung erfuhr. Das kleine Schriftchen ward von schweizerischen und deutschen, italienischen, holländischen und amerikanischen Zeitungen eingehend besprochen. 1876 gab sie in Berlin eine kleine Broschüre heraus, um für die Ausführung eines Denkmals für die Königin Luise energisch Propaganda zu machen. 1881 veröffentlichte sie eine Streitschrift gegen den Antisemitismus. 1882 schrieb sie über »Das Bayreuther Weih-Festspiel«. Dieses kleine Buch, eine Studie über Sage, Geschichte und Dichtung, erschien dann im Jahre 1894 in zweiter Auflage unter dem Titel: »Wagners Parsifal«. Seit dem Jahre 1876, ihrem Beginn, hat sie fast allen Festvorstellungen in Bayreuth beigewohnt und ist zum Wagnerschen Hause in nahe Beziehung getreten. 1895 entschloss sie sich zur Herausgabe einer Sammlung lyrischer Gedichte, welche einerseits bis in ihre Jugend, andererseits bis in die Gegenwart reichend, die Geschichte ihres innern Lebens, nie ruhender religiöser Kämpfe und einer letzten Entscheidung enthielten. Diese Entscheidung ist der im Jahre 1893 erfolgte Übertritt zum Katholizismus. Seit fast 20 Jahren lebt sie nun seit dem Hinscheiden ihrer Mutter nurmehr mit einer Schwester in Meran. Ihre Interessen sind mit energischer Sympathie der Frauenbewegung zugewandt. Auch für die Notlage der untern Klassen hat sie ein warmes Herz. Für die armen, der Ausbeutung preisgegebenen Konfektions-Näherinnen und -Schneiderinnen ist sie im vorigen Jahre publizistisch eingetreten.

‒ An die Judenverfolger. Zur Entgegng. auf das Buch »Israel u. d. Gojim«. 8. (51) Berlin 1881, Stuhr. n 1.–

‒ Aus grosser Zeit. Vaterländische Gedichte. München 1871.

‒ Das Bayreuther Bühnenweihfestspiel. Erläutergn. z. Parsifalsage u. z. Gralmythus. 8. (141) Berlin 1882, Stuhr. n 2.–

‒ Eichenblätter. Sechs Lieder. München 1870.

‒ Lieder eines Suchenden. Ein Cyklus v. Gedichten. 12. (95) Berlin 1895, Borstell & Reimarus. geb. n 2.–

‒ Offener Brief einer Studierenden an die Gegner der »Studentinnen« unter den Studenten u. Berichtigg. dieses Schreibens. 8. (20) Zürich 1872, Orell, Füssli & Co. Verlag. –.30

‒ Pergamentblätter. Erzählende Gedichte. 12. (255) Augsburg 1887, Litt. Inst. v. Dr. M. Huttler. 3.–; geb. n 5.–

‒ Wagners Parsifal. Erläuterungen zur Parsifalsage u. zum Gralmythus. 2. vermehrte Aufl. 8. (172) Märchen. 1894. 2.–

‒ Wagners Tannhäuser u. Sängerkrieg a. d. Wartburg. Sage, Dichtg. u. Geschichte. 8. (235) Meran 1891, F. W. Ellmenreich. 4.50; erm. Pr. 3.–

[Schlesinger, Frl. Marie]

*Schlesinger, Frl. Marie, Ps. Marie Schlesinger-Stephani, Berlin, Sophienstrasse 13II, in Breslau geboren, hat von ihrer Mutter, geb. Stephani, die musikalische Veranlagung geerbt und ist von Beruf und Neigung – mit Herz und Seele – Musiklehrerin. Ein Gehörleiden zwang sie im Jahre 1882 diesem Berufe zu entsagen,

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[0247] eine publicistische Thätigkeit aus. Beachtung in politischen Kreisen fand ein von ihr verfasster, in der Augsburger allgemeinen Zeitung anonym erschienener Aufsatz über »Napoleons Wiedereinsetzung«. 1870–71 liess sie sich an der Züricher Universität immatrikulieren und betrieb daselbst in eifrigster Weise insbesondere philosophische Studien. Dort schrieb sie den »Offenen Brief einer Studierenden«, der damals ein gewisses Aufsehen machte und von den Professoren und der Studentenschaft die günstigste Beurteilung erfuhr. Das kleine Schriftchen ward von schweizerischen und deutschen, italienischen, holländischen und amerikanischen Zeitungen eingehend besprochen. 1876 gab sie in Berlin eine kleine Broschüre heraus, um für die Ausführung eines Denkmals für die Königin Luise energisch Propaganda zu machen. 1881 veröffentlichte sie eine Streitschrift gegen den Antisemitismus. 1882 schrieb sie über »Das Bayreuther Weih-Festspiel«. Dieses kleine Buch, eine Studie über Sage, Geschichte und Dichtung, erschien dann im Jahre 1894 in zweiter Auflage unter dem Titel: »Wagners Parsifal«. Seit dem Jahre 1876, ihrem Beginn, hat sie fast allen Festvorstellungen in Bayreuth beigewohnt und ist zum Wagnerschen Hause in nahe Beziehung getreten. 1895 entschloss sie sich zur Herausgabe einer Sammlung lyrischer Gedichte, welche einerseits bis in ihre Jugend, andererseits bis in die Gegenwart reichend, die Geschichte ihres innern Lebens, nie ruhender religiöser Kämpfe und einer letzten Entscheidung enthielten. Diese Entscheidung ist der im Jahre 1893 erfolgte Übertritt zum Katholizismus. Seit fast 20 Jahren lebt sie nun seit dem Hinscheiden ihrer Mutter nurmehr mit einer Schwester in Meran. Ihre Interessen sind mit energischer Sympathie der Frauenbewegung zugewandt. Auch für die Notlage der untern Klassen hat sie ein warmes Herz. Für die armen, der Ausbeutung preisgegebenen Konfektions-Näherinnen und -Schneiderinnen ist sie im vorigen Jahre publizistisch eingetreten. ‒ An die Judenverfolger. Zur Entgegng. auf das Buch »Israel u. d. Gojim«. 8. (51) Berlin 1881, Stuhr. n 1.– ‒ Aus grosser Zeit. Vaterländische Gedichte. München 1871. ‒ Das Bayreuther Bühnenweihfestspiel. Erläutergn. z. Parsifalsage u. z. Gralmythus. 8. (141) Berlin 1882, Stuhr. n 2.– ‒ Eichenblätter. Sechs Lieder. München 1870. ‒ Lieder eines Suchenden. Ein Cyklus v. Gedichten. 12. (95) Berlin 1895, Borstell & Reimarus. geb. n 2.– ‒ Offener Brief einer Studierenden an die Gegner der »Studentinnen« unter den Studenten u. Berichtigg. dieses Schreibens. 8. (20) Zürich 1872, Orell, Füssli & Co. Verlag. –.30 ‒ Pergamentblätter. Erzählende Gedichte. 12. (255) Augsburg 1887, Litt. Inst. v. Dr. M. Huttler. 3.–; geb. n 5.– ‒ Wagners Parsifal. Erläuterungen zur Parsifalsage u. zum Gralmythus. 2. vermehrte Aufl. 8. (172) Märchen. 1894. 2.– ‒ Wagners Tannhäuser u. Sängerkrieg a. d. Wartburg. Sage, Dichtg. u. Geschichte. 8. (235) Meran 1891, F. W. Ellmenreich. 4.50; erm. Pr. 3.– Schlesinger, Frl. Marie *Schlesinger, Frl. Marie, Ps. Marie Schlesinger-Stephani, Berlin, Sophienstrasse 13II, in Breslau geboren, hat von ihrer Mutter, geb. Stephani, die musikalische Veranlagung geerbt und ist von Beruf und Neigung – mit Herz und Seele – Musiklehrerin. Ein Gehörleiden zwang sie im Jahre 1882 diesem Berufe zu entsagen,

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Zitationshilfe: Pataky, Sophie: Lexikon deutscher Frauen der Feder. 2. Band: M-Z. Berlin, 1898, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pataky_lexikon02_1898/247>, abgerufen am 22.12.2024.