Pataky, Sophie: Lexikon deutscher Frauen der Feder. 2. Band: M-Z. Berlin, 1898.beschäftigen begann, erlosch zwar ihr Interesse für das Studium der Litteratur keineswegs, aber die schriftstellerischen Versuche traten etwas in den Hintergrund. Unter Professor Eisenmenger, im Wiener kunstgewerblichen Museum unter Professor Laufberger, kurze Zeit im Atelier des Porträtmalers Canon, sowie durch Kopieen alter Meister in der Belvederegalerie, studierte Clara Friedmann die Malerei, sich hauptsächlich dem Porträtfache zuwendend. Im Jahre 1878 verheiratete sie sich mit dem Ingenieur Arnold Ruge, dem Sohne des berühmten 48er und Herausgebers der Halleschen Jahrbücher, Dr. Arnold Ruge. Arnold Ruge jr. lebte in Zürich, wohin ihm seine Gattin folgte und wo die beiden bis 1889 blieben. Kollegien an der Züricher Universität bei Johannes Scheer und Gottfried Kinkel gaben Clara Ruge Anregung. Sie porträtirte und in das erste Jahr ihrer Ehe fallen ihre ersten schriftstellerischen Erzeugnisse, die veröffentlicht wurden. Es waren Feuilletons, Novellen, Kunstaufsätze u.s.w. Im Herbst 1889 übernahm Arnold Ruge eine Strecke an der Venezuela-Eisenbahn. Sie nahm nun mit ihrem Gatten und zwei Kindern ihren Aufenthalt in Los Teques, Venezuela. Von dort sandte Frau Ruge Beiträge an die Wiener Kunstchronik, und der Aufenthalt in den Tropen gab ihr Anregung für später veröffentlichte Aufsätze und Novellen in der "New-Yorker Staatszeitung", im "Wiener Fremdenblatt", im "Illustrateet American N.-Y.", in der "Norddeutschen Allgemeinen Zeitung" u.v.a. Vom Jahre 1891 an lebt Frau C. R. mit ihrem Manne und ihren Kindern in New-York, sie ist Mitarbeiterin und Korrespondentin für die Wiener Presse, die "Norddeutsche Allgemeine Zeitung", die "Zeitschrift für bildende Künste" u.v.a. deutsche und amerikanische Zeitschriften. C. R. hält auch kunsthistorische Vorträge, sowohl in ihrem Atelier als auch im Auftrage des N.-Y. Board of Education in verschiedenen Schullokalen, und auch im Brooklyn Institute und im New-Yorker Gesellig-Wissenschaftlichen Vereine. [Ruhe, Frau Johanna] *Ruhe, Frau Johanna, geborne Sakowski, Leipzig, Sidonienstrasse 35, geboren am 5. Mai 1854 zu Ortelsburg in Ostpreussen als die Tochter eines begüterten Gutsbesitzers, wuchs sie als "Nesthäkchen" von elf Kindern auf. Sorglos und heiter floss ihre Kindheit und Jugendzeit dahin, nur der Freude und dem Vergnügen lebend. Der plötzliche Tod ihrer Mutter gab ihrem Leben eine andere Richtung. Sie reiste nach Berlin, besuchte dort die Königliche Kunstschule und betrieb vor allem Aquarellmalerei, ferner beteiligte sie sich an verschiedenen Kursen, um sich als technische Lehrerin auszubilden. Sie vermählte sich mit dem Schriftsteller Dr. Heinrich Ruhe. Reisen nach Italien, Russland, Österreich-Ungarn, Belgien, nach der Schweiz und ein längerer Aufenthalt in Russisch-Polen regten sie an, fremde, besonders die slavischen Sprachen zu lernen und diese nutzbringend zu verwerten. Sie hat die Arbeiten der hervorragenden Schriftsteller Russlands und Polens übersetzt. - Auf fremder Erde. 1892. - Aus dem Leben einer Edelfrau. 1885. - Bauersmann. 1890. - Das Kind der Steppe. 1896. - Im Dienste Gottes. 1886. - Milord 1889 - Rätselhafte Frau. 1885. - Seifenblasen. 1888. - Sie. 1893 beschäftigen begann, erlosch zwar ihr Interesse für das Studium der Litteratur keineswegs, aber die schriftstellerischen Versuche traten etwas in den Hintergrund. Unter Professor Eisenmenger, im Wiener kunstgewerblichen Museum unter Professor Laufberger, kurze Zeit im Atelier des Porträtmalers Canon, sowie durch Kopieen alter Meister in der Belvederegalerie, studierte Clara Friedmann die Malerei, sich hauptsächlich dem Porträtfache zuwendend. Im Jahre 1878 verheiratete sie sich mit dem Ingenieur Arnold Ruge, dem Sohne des berühmten 48er und Herausgebers der Halleschen Jahrbücher, Dr. Arnold Ruge. Arnold Ruge jr. lebte in Zürich, wohin ihm seine Gattin folgte und wo die beiden bis 1889 blieben. Kollegien an der Züricher Universität bei Johannes Scheer und Gottfried Kinkel gaben Clara Ruge Anregung. Sie porträtirte und in das erste Jahr ihrer Ehe fallen ihre ersten schriftstellerischen Erzeugnisse, die veröffentlicht wurden. Es waren Feuilletons, Novellen, Kunstaufsätze u.s.w. Im Herbst 1889 übernahm Arnold Ruge eine Strecke an der Venezuela-Eisenbahn. Sie nahm nun mit ihrem Gatten und zwei Kindern ihren Aufenthalt in Los Teques, Venezuela. Von dort sandte Frau Ruge Beiträge an die Wiener Kunstchronik, und der Aufenthalt in den Tropen gab ihr Anregung für später veröffentlichte Aufsätze und Novellen in der »New-Yorker Staatszeitung«, im »Wiener Fremdenblatt«, im »Illustrateet American N.-Y.«, in der »Norddeutschen Allgemeinen Zeitung« u.v.a. Vom Jahre 1891 an lebt Frau C. R. mit ihrem Manne und ihren Kindern in New-York, sie ist Mitarbeiterin und Korrespondentin für die Wiener Presse, die »Norddeutsche Allgemeine Zeitung«, die »Zeitschrift für bildende Künste« u.v.a. deutsche und amerikanische Zeitschriften. C. R. hält auch kunsthistorische Vorträge, sowohl in ihrem Atelier als auch im Auftrage des N.-Y. Board of Education in verschiedenen Schullokalen, und auch im Brooklyn Institute und im New-Yorker Gesellig-Wissenschaftlichen Vereine. [Ruhe, Frau Johanna] *Ruhe, Frau Johanna, geborne Sakowski, Leipzig, Sidonienstrasse 35, geboren am 5. Mai 1854 zu Ortelsburg in Ostpreussen als die Tochter eines begüterten Gutsbesitzers, wuchs sie als »Nesthäkchen« von elf Kindern auf. Sorglos und heiter floss ihre Kindheit und Jugendzeit dahin, nur der Freude und dem Vergnügen lebend. Der plötzliche Tod ihrer Mutter gab ihrem Leben eine andere Richtung. Sie reiste nach Berlin, besuchte dort die Königliche Kunstschule und betrieb vor allem Aquarellmalerei, ferner beteiligte sie sich an verschiedenen Kursen, um sich als technische Lehrerin auszubilden. Sie vermählte sich mit dem Schriftsteller Dr. Heinrich Ruhe. Reisen nach Italien, Russland, Österreich-Ungarn, Belgien, nach der Schweiz und ein längerer Aufenthalt in Russisch-Polen regten sie an, fremde, besonders die slavischen Sprachen zu lernen und diese nutzbringend zu verwerten. Sie hat die Arbeiten der hervorragenden Schriftsteller Russlands und Polens übersetzt. ‒ Auf fremder Erde. 1892. ‒ Aus dem Leben einer Edelfrau. 1885. ‒ Bauersmann. 1890. ‒ Das Kind der Steppe. 1896. ‒ Im Dienste Gottes. 1886. ‒ Milord 1889 ‒ Rätselhafte Frau. 1885. ‒ Seifenblasen. 1888. ‒ Sie. 1893 <TEI> <text> <body> <div type="lexiconEntry"> <p><pb facs="#f0215"/> beschäftigen begann, erlosch zwar ihr Interesse für das Studium der Litteratur keineswegs, aber die schriftstellerischen Versuche traten etwas in den Hintergrund. Unter Professor Eisenmenger, im Wiener kunstgewerblichen Museum unter Professor Laufberger, kurze Zeit im Atelier des Porträtmalers Canon, sowie durch Kopieen alter Meister in der Belvederegalerie, studierte Clara Friedmann die Malerei, sich hauptsächlich dem Porträtfache zuwendend. Im Jahre 1878 verheiratete sie sich mit dem Ingenieur Arnold Ruge, dem Sohne des berühmten 48er und Herausgebers der Halleschen Jahrbücher, Dr. Arnold Ruge. Arnold Ruge jr. lebte in Zürich, wohin ihm seine Gattin folgte und wo die beiden bis 1889 blieben. Kollegien an der Züricher Universität bei Johannes Scheer und Gottfried Kinkel gaben Clara Ruge Anregung. Sie porträtirte und in das erste Jahr ihrer Ehe fallen ihre ersten schriftstellerischen Erzeugnisse, die veröffentlicht wurden. Es waren Feuilletons, Novellen, Kunstaufsätze u.s.w. Im Herbst 1889 übernahm Arnold Ruge eine Strecke an der Venezuela-Eisenbahn. Sie nahm nun mit ihrem Gatten und zwei Kindern ihren Aufenthalt in Los Teques, Venezuela. Von dort sandte Frau Ruge Beiträge an die Wiener Kunstchronik, und der Aufenthalt in den Tropen gab ihr Anregung für später veröffentlichte Aufsätze und Novellen in der »New-Yorker Staatszeitung«, im »Wiener Fremdenblatt«, im »Illustrateet American N.-Y.«, in der »Norddeutschen Allgemeinen Zeitung« u.v.a. Vom Jahre 1891 an lebt Frau C. R. mit ihrem Manne und ihren Kindern in New-York, sie ist Mitarbeiterin und Korrespondentin für die Wiener Presse, die »Norddeutsche Allgemeine Zeitung«, die »Zeitschrift für bildende Künste« u.v.a. deutsche und amerikanische Zeitschriften. C. R. hält auch kunsthistorische Vorträge, sowohl in ihrem Atelier als auch im Auftrage des N.-Y. Board of Education in verschiedenen Schullokalen, und auch im Brooklyn Institute und im New-Yorker Gesellig-Wissenschaftlichen Vereine.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry"> <head> <supplied> <persName>Ruhe, Frau Johanna</persName> </supplied> </head><lb/> <p><hi rendition="#b">*Ruhe,</hi> Frau Johanna, geborne Sakowski, Leipzig, Sidonienstrasse 35, geboren am 5. Mai 1854 zu Ortelsburg in Ostpreussen als die Tochter eines begüterten Gutsbesitzers, wuchs sie als »Nesthäkchen« von elf Kindern auf. Sorglos und heiter floss ihre Kindheit und Jugendzeit dahin, nur der Freude und dem Vergnügen lebend. Der plötzliche Tod ihrer Mutter gab ihrem Leben eine andere Richtung. Sie reiste nach Berlin, besuchte dort die Königliche Kunstschule und betrieb vor allem Aquarellmalerei, ferner beteiligte sie sich an verschiedenen Kursen, um sich als technische Lehrerin auszubilden. Sie vermählte sich mit dem Schriftsteller Dr. Heinrich Ruhe. Reisen nach Italien, Russland, Österreich-Ungarn, Belgien, nach der Schweiz und ein längerer Aufenthalt in Russisch-Polen regten sie an, fremde, besonders die slavischen Sprachen zu lernen und diese nutzbringend zu verwerten. 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Ruhe, Frau Johanna
*Ruhe, Frau Johanna, geborne Sakowski, Leipzig, Sidonienstrasse 35, geboren am 5. Mai 1854 zu Ortelsburg in Ostpreussen als die Tochter eines begüterten Gutsbesitzers, wuchs sie als »Nesthäkchen« von elf Kindern auf. Sorglos und heiter floss ihre Kindheit und Jugendzeit dahin, nur der Freude und dem Vergnügen lebend. Der plötzliche Tod ihrer Mutter gab ihrem Leben eine andere Richtung. Sie reiste nach Berlin, besuchte dort die Königliche Kunstschule und betrieb vor allem Aquarellmalerei, ferner beteiligte sie sich an verschiedenen Kursen, um sich als technische Lehrerin auszubilden. Sie vermählte sich mit dem Schriftsteller Dr. Heinrich Ruhe. Reisen nach Italien, Russland, Österreich-Ungarn, Belgien, nach der Schweiz und ein längerer Aufenthalt in Russisch-Polen regten sie an, fremde, besonders die slavischen Sprachen zu lernen und diese nutzbringend zu verwerten. Sie hat die Arbeiten der hervorragenden Schriftsteller Russlands und Polens übersetzt.
‒ Auf fremder Erde. 1892.
‒ Aus dem Leben einer Edelfrau. 1885.
‒ Bauersmann. 1890.
‒ Das Kind der Steppe. 1896.
‒ Im Dienste Gottes. 1886.
‒ Milord 1889
‒ Rätselhafte Frau. 1885.
‒ Seifenblasen. 1888.
‒ Sie. 1893
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